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Rekordsommer setzt sich fort

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Foto: Archiv

Emscher- und Lippe-Gebiet: August auf Rang 1 der trockensten Augustmonate seit Auswertungsbeginn

Emschergebiet/Lippegebiet. Nachdem bereits die Vormonate – mit Ausnahme von Februar und April – in diesem Jahr an der Emscher und der Lippe zu trocken waren, schafft es der August auf den vordersten Platz: Er belegt Rang 1 der trockensten Augustmonate seit Beginn der Auswertungen 1931.

Ein Rekord, der die Wasserexperten bei Emschergenossenschaft und Lippeverband mit Sorgen auf die kleineren Gewässer blicken lässt.78 Millimeter Regen fallen im langjährigen Mittel im August an der Emscher. Im Gebiet des Lippeverbandes zwischen Wesel und Hamm sind es rund 76 Millimeter – wie gesagt in einem „normalen“ Jahr.

Im Trocken-Jahr 2022 ist stattdessen nur etwa ein Fünftel dieser Regenmenge gefallen. Die Emscher-Gebiete schafften es auf 15 Millimeter im August und im Lippe-Gebiet fielen 17 Millimeter. Damit setzt sich der Trend fort, der sich bereits Anfang des Sommers abzeichnete: Dieser meteorologische Sommer ist der trockenste Sommer laut den Auswertungen von Emschergenossenschaft und Lippeverband seit 1931.

Trockene Bilanz

Selbst in den bereits sehr trockenen Sommern 2018 und 2019 fiel spürbar mehr Regen als in diesem Jahr. An der Emscher fiel in diesem Sommer 95 Millimeter (2018: 114 mm, 2019: 126 mm). An der Lippe fielen im Gebiet des Lippeverbandes 94 Millimeter (2018: 119 mm; 2019: 132 mm). Auch einzelne, lokale Niederschlagsereignisse wie am 19. August in Dortmund und Lünen änderten nichts an dieser trockenen Bilanz.

Leichte Entwarnung.

Trotzdem geben Emschergenossenschaft und Lippeverband für ihre beiden großen Flüsse leichte Entwarnung. Sowohl in die Emscher als auch in die Lippe wird von Kläranlagen gesäubertes Wasser eingeleitet. Beide Flüsse erhalten somit stetigen Nachschub an Wasser, sodass hier die aktuelle Situation weit weniger Auswirkungen hat als an anderen Gewässern. Anders sieht es an vielen kleinen Nebengewässern aus, den Bächen und Flüssen, die in die Emscher beziehungsweise die Lippe münden.

Einige dieser kleinen Gewässer fallen jeden Sommer trocken und die Natur an und um diese Wasserläufe ist perfekt auf diese wechselhaften Bedingungen angepasst. In diesem Sommer werden den beiden Wasserwirtschaftsverbänden jedoch auch viele (nahezu) trockengefallene Gewässer gemeldet, bei denen dies nicht zum normalen Zyklus der Jahreszeiten gehört.

Sorgenfalten auf die Tierwelt im Wasser

Wenn die Wasserstände niedrig sind und die Wassertemperaturen im Gewässer steigen, dann blicken die Experten bei Emschergenossenschaft und Lippeverband auch immer mit Sorgenfalten auf die Tierwelt im Wasser. Auch hier geben die beiden Verbände für Emscher und Lippe Entwarnung. Noch geht es dort den Fischen gut.

Aber an den Nebenflüssen kann die Trockenheit für die Fische gefährlich werden. Was in der derzeitigen Situation hilft, ist, dass Emschergenossenschaft und Lippeverband in den vergangenen Jahren viele Nebenläufe renaturiert haben. Beschattungen – also Bäume und Sträucher an den Ufern, die über das Wasser ragen – sorgen seitdem zum Beispiel für Schutz vor der Sonne und dafür, dass die Bäche deutlich langsamer austrocknen. Auch sind die Flüsse durchgängiger gestaltet worden, sodass Fische aus Bereichen mit niedrigen Wasserstand in Bereiche mit mehr Wasser ausweichen können.

„Schwammstadt“

Eine Handhabe gegen sinkende Pegel haben Emschergenossenschaft und Lippeverband nicht. Die Hoffnung liegt nun auf Regenfällen im September. Doch, so mahnen die beiden Wasserwirtschaftsverbände, für die Zukunft können sich Städte und Gemeinden verstärkt gegen die Trockenheit als eine Folge des Klimawandels wappnen. Das Stichwort laute in diesem Zusammenhang „Schwammstadt“.

Zum Beispiel kann durch die Entsiegelung von Flächen und die Speicherung von Regenwasser das wichtige Nass lokal gehalten werden, statt es in den Abwasserkanälen nutzlos verschwinden zu lassen. Solche Maßnahmen sind nicht nur im trockenen Sommer 2022 wichtig, denn das betonen Emschergenossenschaft und Lippeverband: Zukünftig werden wir uns auf weitere trockene Sommer einstellen müssen.

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