Ralph Brodel möchte Bürgermeister werden

Nach der Bundestagswahl ist der Blick voll auf die Kommunalwahl gerichtet. Am vergangenen Mittwoch stellte die CDU ihren Bürgermeisterkandidaten für die Wahl am 25. Mai 2014 vor (wir berichteten).

Jan Kleinlosen und der Kämmerer Mike Rexforth hatten sich einem etwa 20-köpfigen Gremium vorgestellt. Die Wahl fiel anschließend auf Jan Kleinlosen. Ob der bei der Wahl unterlegene Mike Rexforth bei der entscheidenden Mitgliederversammlung Anfang Dezember erneut als Gegenkandidat antritt, ließ er am Wahlsonntag im Gespräch noch offen. Es mehren sich die Stimmen in der Bevölkerung und auch in den Reihen der CDU, die die Bekanntgabe des avisierten Kandidaten Jan Kleinlosen zum jetzigen Zeitpunkt für falsch ansehen.

Wir baten die übrigen Parteien und Wählergemeinschaften um eine Stellungnahme zum CDU-Bürgermeisterkandidaten. Gleichzeitig wurde um eine Mitteilung gebeten, ob ein eigener Bürgermeisterkandidat aufgestellt werden soll.

Jörg Juppien (SPD-Vorsitzender): „Meine Hochachtung an den 29-jährigen Bürgermeisterkandidaten Jan Kleinlosen, der sich mit jungen Jahren dieses anspruchsvolle Amt zutraut. Die kommunalpolitischen Ziele sind interessant, sind aber von jedem anderen Kandidaten auch zu erwarten. Ich hätte mir gewünscht, dass zumindest bei ein oder zwei Sachthemen konkretere Vorstellungen der Umsetzung angekündigt worden wären. – Ja, die SPD hat einen eigenen Bürgermeisterkandidaten. Wir wollen aber unseren Kandidaten, der langjährige Erfahrungen in der Wirtschaft und im politischen Leben vorweisen kann, zu einem späteren Zeitpunkt vorstellen.“

[Anmerkung der Redaktion: Wie aus gewöhnlich gut informierten Kreisen gleich mehrfach berichtet wird, handelt es sich um Ralph Brodel (Foto), den Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft Selbstständige Schermbeck (AGS).]

Holger Schoel (Sprecher von Bündnis 90/Die Grünen): „Ich war sehr überrascht über die Entscheidung der CDU, mit Herrn Kleinlosen einen sehr unerfahrenen Kandidaten ins Rennen zu schicken. Sollte er gewählt werden, wird er wohl erkennen müssen, dass einige seiner Zielsetzungen nicht mit den Gegebenheiten zu vereinbaren sind. – Die Mitglieder des Ortsverbandes Schermbeck von Bündnis 90/Die Grünen haben sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht entschieden, einen eigenen Bürgermeisterkandidaten aufzustellen.“

Egon Unterberg (Vorsitzender der USWG): „Eine Meinungsbildung zu einem Kandidaten sollte nur auf Grund näherer Kenntnis der Person – und der Gegenkandidaten – erfolgen. Ich sehe daher zurzeit von einer Stellungnahme zur Kandidatenbenennung der CDU ab. Die USWG wird nach derzeitigem Stand keinen eigenen Bürgermeisterkandidaten aufstellen.“

Bernd Kleinsteinberg (Vorsitzender der FDP): „Im ersten Augenblick waren wir, wie sicherlich wie die meisten Außenstehenden auch, von der Wahl der CDU sehr überrascht! Mit Herrn Kleinlosen hat die CDU einen recht jungen Kandidaten aufgestellt. Die von Herrn Kleinlosen gemachten Ausführungen zu den verschiedenen Themengebieten sind sicherlich interessant,aber eher sehr allgemein gehalten. Hier wäre es interessant wie er seine Vorstellungen konkret umsetzen möchte. Ob wir einen Bürgermeisterkandidaten stellen werden wir in den nächsten Wochen abschließend klären! Die Entscheidung werden wir dann kurzfristig bekannt geben.

Klaus Roth (Vorsitzender der BfB): „Herrn Kleinlosen kennen wir lediglich als sachkundigen Bürger der CDU aus dem Betriebsausschuss. Uns wundert, dass nicht die CDU-Mitglieder sondern ein Duo den Kandidaten benannt hat. Die von Herrn Kleinlosen aufgezählten Ziele bieten nichts wesentlich Neues, werden heute bereits angestrebt. Keine Aussagen u. a. zu einer sparsamen Haushaltsführung, einem transparenteren Haushalt oder zur Bedeutung einer Ampelanlage an der Hünxer Straße in Gahlen.- Wir können uns durchaus vorstellen, einen eigenen Kandidaten zu benennen. Berufliche und politische Erfahrungen sollten sich ergänzen. Wir verfallen nicht in Hektik und werden in Ruhe im Vorstand darüber beraten und die Presse zu gegebener Zeit informieren.“ H.Scheffler

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.