Preisträger der Klimaschutzflagge werden vorgestellt

Die Preisträger der Klimaschutzflagge – Vorstellung der Stadt Wesel

 Im Herbst 2014 wird im Rahmen der KlimaExpo.NRW die Klimaschutzflagge vom Klimabündnis der Kommunen im Kreis Wesel zum neunten Mal verliehen. In diesem Zusammenhang wird es Zeit, ein Rückblick auf die Preisträger zu wagen.

 Die Auszeichnung wird zwar für besondere Klimaprojekte verliehen, jedoch lohnt es sich auch, die anderen vielfältigen Aktivitäten der Preisträger vorzustellen.

 Die Stadt Wesel hat die Klimaschutzflagge im Januar 2013 für die innovative Sonnenschutz- und Heizungssteuerung, die im Rahmen der Fassadensanierung des Rathauses und des Bildungszentrums eingebaut wurde, verliehen bekommen.

 Es handelte sich bei den Preisträgern der Klimaschutzflagge zum ersten Mal um eine Stadt. Dieser ungewöhnliche Schritt belohnt die Bemühungen der Stadt Wesel bei den eigenen Liegenschaften deutlich über den Rahmen der Energieeinsparverordnung zu agieren.

 Die Sanierung des Rathauses war durch in der Fassade vorhandenen Asbestplatten zwingend notwendig. So bot sich auch die Chance, eine umfangreiche Sanierung mit innovativen Elementen durchzuführen und damit der Vorbildfunktion gerecht zu werden. Die eingebaute Steuerung soll durch intelligente Elemente den Energiebedarf senken und so das Klima schonen. Besonderer Wert wird auf Einsparungen beim Nutzerverhalten gelegt. So schaltet sich die Heizung in den Büros bei der Abwesenheit von Personen oder bei geöffnetem Fenster beim Lüften automatisch ab. Auch die Sonneneinstrahlung wird gezielt reguliert. Bei starker Einstrahlung im Sommer werden die Behänge nach unten gefahren. Im Winter wird wiederum die Sonnenenergie zur zusätzlichen Beheizung in die Räume geführt. „Hierdurch haben sich die Arbeitsbedingungen deutlich verbessert“, so Herr Rosner, Ansprechpartner für Klimafragen bei der Stadt Wesel. „Vor der Sanierung und der Installation der intelligenten Sonnenschutz- und Heizungssteuerung war es im Winter häufig zu kalt und im Sommer zu heiß.“

 Da seit der Installation noch keine vollständige Heizsaison abgeschlossen wurde, gibt es jedoch noch keine Zahlen aus dem Betrieb der Anlage. Für die Beurteilung der Maßnahme und eine realistische Berechnung der Energie und CO2-Einsparungen wird sogar ein mehrjähriger Betrieb vorausgesetzt. Den Berechnungen zufolge, die bei der Planung der Anlage aufgestellt wurden, sollten sich die jährlichen CO2-Einsparungen auf 12 t belaufen. Die Einsparungen durch alle Sanierungsmaßnahmen werden jedoch deutlich höher ausfallen.

 Die Stadt Wesel beschränkt sich in Sachen Klimaschutz nicht nur auf das eigene Rathaus. Ende des Jahres 2013 wurde ein Integriertes Klimaschutzkonzept verabschiedet, das eine Reihe von klimaschonenden Maßnahmen vorschlägt. In der Summe sollen die Maßnahmen im Vergleich zum Jahr 1990 eine Minderung von 12.500 Tonnen CO2 pro Jahr bewirken.

 Um dieses Ziel zu erreichen, soll im Jahr 2015 ein Klimaschutzmanager eingestellt werden. Der Klimaschutzmanager wird die verschiedenen Akteure zusammenführen und die Durchführung der Maßnahmen koordinieren.

 Um sicher zu stellen, dass die Maßnahmen die erhoffte Wirkung erzielen und den wechselnden Rahmenbedingungen entsprechen, wird die Implementierung der Maßnahmen aus dem Klimaschutzkonzept regelmäßig überprüft.

 Das Klimabündnis Kreis Wesel hat sich der Aktion „Gemeinsam fürs Klima“ der Landesarbeitsgemeinschaft AGENDA 21 NRW angeschlossen. Im Rahmen dieser Kampagne können die Mitglieder eine Klimaschutzflagge an nachahmenswerte Projekte verleihen. Seit 2011 wird die Klimaschutzflagge im Kreis Wesel verliehen.

Vorheriger ArtikelErfolgreicher Reiter Martin Sterzenbach
Nächster ArtikelWassersportverein jetzt auch auf Facebook
Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.