In einem offenen Brief wendet sich Stefan Koch an Naturschutzverbände und -vereine sowie an weitere beteiligte Gruppen. Er thematisiert den Eilantrag zum Stopp der Entnahme der Wölfin Gloria und spricht die komplexe Problematik der Koexistenz von Weidetieren und Wölfen in Kulturlandschaften an. Koch fordert praktische Unterstützung für Weidetierhalter und kritisiert die einseitige Darstellung des Wolfschutzes in der öffentlichen Debatte.
Sehr geehrte Naturschutzverbände/-vereine und Sonstige…!!!
Herzlichen Glückwunsch zu Ihrem Eilantrag – die Entnahme der Wölfin Gloria (GW954f) vorerst zu stoppen – damit wären wir auch schon beim Thema:
„Wenn doch sowohl die Weidetiere als auch der Wolf in einer Kulturlandschaft von Ihnen erwünscht sind, dann gebe ich folgendes zu bedenken…!!!“
Eilantrag kann jeder – in der Öffentlichkeit die Wölfe hochleben lassen und den Weidetierhaltern Fahrlässigkeit unterstellen sind ja eher so Ihre Positionen – wie wäre es denn mal mit praktischer Hilfe, mit der Finanzierung von Zäunen, Zaunpfosten, Weidezaungeräten, Werkzeugen zur Montage und auch zur Pflege der Zäune…?!?!?!
Wie wäre es mit Entbürokratisierung oder besser noch, mit der Unterstützung der antragstellenden Weidetierhalter beim Ausfüllen der Formulare und den Gesprächen mit den zuständigen Behörden…?!?!?!
Spendengelder und ihren Einsatz?
Was geschieht eigentlich mit den ganzen Spendengeldern, die speziell für den Wolf, Wolfspatenschaften usw. eingenommen werden – wenn diese Spendengelder zum Schutz der Wölfe verwendet werden sollen, dann doch bitte für den aktiven und angewandten Schutz in Form von Material-, Instandhaltungs- und Arbeitskosten für die Montage, als auch für die Pflege der von Ihnen geforderten Schutzmaßnahmen inkl. Herdenschutzhunden…!!!
Finanzierung von…?
Wie schaut es aus mit der Finanzierung und dem Einsatz von Herdenschutzhunden und deren tägliche, tierschutzgerechte Versorgung – während der Jahre ihres aktiven Einsatzes – als auch in den Jahren danach als Herdenschutz-Rentner…???
Eine allgemeine Frage noch: „In welcher Höhe sind bisher Spendengelder speziell für den Wolf eingegangen – erhält man als Spender eigentlich Einsicht, welche Summe eingenommen wurde – erhält man Informationen über den Verwendungszweck bzw. den Einsatz dieser Spendengelder, wie in der Regel bei öffentlichen Spendenaufrufen üblich…???“
Wenn Sie die Entnahme von Wölfen – in diesem speziellen Fall von „Gloria“ (GW954f) – verhindern wollen, dann sollten Sie im Zuge eines Eilantrages auch praktische und finanzielle Alternativen zur Entnahme anbieten…!!!
MACHEN statt REDEN
Eilantrag kann jeder – MACHEN statt REDEN – Spendengelder zweckgebunden einsetzen, um den Schutz der Wölfe als auch der Weidetiere auf ein gleichwertiges und von der breiten Öffentlichkeit akzeptiertes Niveau zu bringen – das wäre mal eine positiv zu bewertende Alternative, als nur mit erhobenem Zeigefinger auf die Weidetierhalter zu zeigen, Eilanträge zu stellen oder um Spenden zu betteln – zeigen Sie den Spendern doch mal, wie flächendeckender, professioneller Wolfs- und Herdenschutz in der Praxis mit Spendengeldern umgesetzt werden kann…!!!
PS: Schon eine Idee, wie Sie Pferde und Rinder schützen wollen