Volksbank Schermbeck blickte zurück und in die Zukunft.
„2018 war ein gutes Geschäftsjahr für unsere Bank“, fasste Norbert Scholtholt als Vorstandsmitglied die Entwicklung der Volksbank Schermbeck im vergangenen Geschäftsjahr zusammen.
Mit seinem Vorstandskollegen Rainer Schwarz machte er deutlich, dass die Volksbank nicht nur „betriebswirtschaftlich ausgesprochen erfolgreich“ war, sondern auch intern intensiv an der Fortschreibung des genossenschaftlichen Profils gearbeitet hat.
Die Entwicklung der Kreditgenossenschaft aus betriebswirtschaftlicher Sicht schilderte Norbert Scholtholt. „Wir sind mit dem erreichten Wachstum sehr zufrieden und verzeichnen Rekordzuwächse insbesondere im Wertpapiergeschäft und bei den Investitionskrediten der Unternehmen“, stellte Scholtholt fest.
Im Gegensatz zur Deutschen Bank habe man auch in diesem Jahr keine Rückstellungen für offene Rechtsstreitigkeiten bilden müssen. Auch habe man – im Gegensatz zur Commerzbank – die Bundesrepublik Deutschland nicht als Eigenkapitalgeber benötigt.
68 Prozent der Volksbank-Kunden sind Mitglieder der Genossenschaft. Diesen 11 186 Mitgliedern gehört die Volksbank; sie bestimmen in der Vertreterversammlung direkt mit. Nach über 128 Jahren sei Friedrich-Wilhelm Raiffeisens genossenschaftliche Idee aktueller als je zuvor.
Die Bilanzsumme ist um sechs Prozent gewachsen. Mit 502 Mio. Euro Bilanzsumme bewegt sich die Volksbank im Mittelfeld der rund 900 selbstständigen Volksbanken in Deutschland. Das betreute Gesamtvolumen, also die Summe aller Einlagen und Kredite, beträgt 998,2 Mio. Euro.
Auch im Bereich der Baufinanzierungen war 2018 ein gutes Jahr. 220 Baufinanzierungen hat die Volksbank begleitet, elf Prozent mehr als im Jahr davor. Um 22,6 Prozent stieg das Volumen der Baufinanzierung auf 38 Mio. Euro. Die Investition in die eigenen vier Wände bleibe vor dem Hintergrund der aktuellen niedrigen Zinsen eine sinnvolle Maßnahme für die Altersvorsorge.
Im Firmenkundengeschäft hat die Volksbank starke Zuwächse verzeichnet. Über 44 Millionen Euro neue Kredite wurden im letzten Jahr für Investitionen der Unternehmer bereitgestellt. „Die Geschäftsleute und Firmeninhaber schätzen uns als Spezialisten für individuelle und schnelle Lösungen“, erklärte Scholtholt diese Entwicklung.
Die Volksbank ist mit 74 Mitarbeitern ein bedeutender Arbeitgeber in Schermbeck. Sie zahlte im vergangenen Jahr 1,25 Mio. Euro Steuern in die Gemeindekasse und sponserte mehr als 120 000 Euro an Gruppen und Vereine. Zudem plant die Volksbank, der Vertreterversammlung vorzuschlagen, eine Dividende von sechs Prozent zu beschließen.
Beständigkeit
Mit der Beständigkeit der Schermbecker Volksbank befasste sich Rainer Schwarz. Jede vierte Genossenschaftsbank sei in den letzten zwölf Jahren in einer größeren Einheit aufgegangen. Im gesamten Kreis Wesel gebe es nur noch drei selbstständige Volksbanken. Die Schermbecker Volksbank sei die einzige Volksbank, die den Namen des Firmenstandorts noch trage. Stolz verwies Schwarz auf die Tatsache, dass die Volksbank Schermbeck in den letzten 18 Monaten dasselbe 7,5-prozentige Wachstum erzielt habe, für das der Durchschnitt aller deutschen Banken insgesamt zehn Jahre benötigt habe.
Kompetente Mitarbeiter/innen
Als Gründe für den Erfolg nannte Schwarz das kompetente Mitarbeiterteam, die starke Einbindung der Bank in den Ort sowie die starken Partner innerhalb der genossenschaftlichen Finanz-Gruppe. Auf eine Besonderheit verwiesen die Banker: Im Ortsteil Gahlen besitzt die Volksbank Schermbeck eine Filiale, die dieselben Öffnungszeiten wie die Hauptstelle ausweist und noch die Abwicklung von Bargeld-Geschäften anbietet.
Digitalisierung und WhatsApp
Derzeit arbeitet die Volksbank intensiv an einer Anpassung an die Möglichkeiten und Erfordernisse der Digitalisierung. Im September wird ein neues Banksystem innerhalb der Rechenzentrale eingeführt. Die Beratung per Videokonferenz wird schon seit dem vergangenen Jahr genutzt. Seit Januar sind einige Berater per WhatsApp erreichbar. Ohne ein zwischengeschaltetes Sekretariat können Kunden direkt elektronisch einen Termin bei ihrem Berater buchen.
Wir finden eine Lösung – Wir machen den Weg frei
Um den Betrieb auf Veränderungsprozesse vorzubereiten, werden vielerorts teure Wirtschaftsberater eingestellt. Nicht so bei der Volksbank Schermbeck. Dort hat ein zwölfköpfiges Mitarbeiterteam vor einem Jahr begonnen, unter dem Arbeitsmotto „Zukunft 2022“ ein neues Leitbild zu entwickeln, das gestern von Petra Menting und von Magdalena Niehues vorgestellt wurde.
„Wir finden eine Lösung“, heißt der zum Genossenschafts-Leitspruch „Wir machen den Weg frei“ passende spezielle Leitspruch der Schermbecker Volksbank für die nächsten Jahre mit dem Ziel, „die Nummer 1 in Schermbeck zu bleiben“, selbstständig und unabhängig zu bleiben, neue Kunden zu gewinnen und bei Finanzfragen „Top of Mind“ zu sein. Helmut Scheffler