Die „Stiftung im Windpark Schermbeck-Lühlerheim“ stellt 1.500 Euro für neuen Wegweiser zur Verfügung
Die weißen Schriftzüge sind schon von weitem zu erkennen.
Schermbeck. Auch an hölzernen Wegweisern geht der „Zahn der Zeit“ nicht spurlos vorbei. Irgendwann ist die Aufschrift nicht mehr deutlich zu erkennen, sodass der Wegweiser seine Funktion verliert.
Der Wegweiser an der Kreuzung von Malberger Straße, Wachtenbrinker Weg und Schultenweg im Schermbecker Ortsteil Weselerwald wurde bislang schon mindestens zweimal erneuert. Wann die erste Ausführung errichtet wurde, ist nicht mehr genau auszumachen. „Als ich in den frühen 1960er-Jahren die Dämmerwalder Schule am Schultenweg besuchte, stand schon ein Wegweiser an der Malberger Straße“, erinnerte sich der stellvertretende Heimatvereinsvorsitzende Heinz-Erich Ohletz.
Diese Erstausgabe zeigte irgendwann so große Schäden, dass die nebenan wohnende Familie Arnold und Franziska Becker eine Erneuerung in eigener Regie übernahm.
Vier Windenergieanlagen
In den letzten Jahren wurde der Wegweiser immer unansehnlicher, sodass der Heimatverein Weselerwald und Umgebung auf die Suche nach Sponsoren ging. Im Zuge der Errichtung von vier Windenergieanlagen in der Nähe des Lühlerheims wurde im Jahre 2018 die „Stiftung im Windpark Schermbeck-Lühlerheim“ gegründet, eine Tochter der im Jahre 2012 gegründeten „SL NaturEnergie Stiftung“.
1,5 Prozent Netto-Stromeinspeiseertrag
Gemäß der Satzung dieser Stiftung können gemeinnützige, mildtätige und kirchliche Zwecke ebenso gefördert werden wie die Jugend- und Altenhilfe, Natur- und Umweltschutz, Heimatpflege und Heimatkunde, das öffentliche Gesundheitswesen sowie Tierschutz, Sport und Wohlfahrt. Während der gesamten Betriebszeit der Windenergieanlagen im Windpark Lühlerheim wird die Stiftung jährlich 1,5 Prozent des Netto-Stromeinspeiseertrags auszahlen.
Im Jahre 2019 stellte der Vorstand des Heimatvereins Weselerwald einen Förderantrag. Der Vergabeausschuss der Stiftung bewilligte 1.500 Euro. Zusammen mit einem Eigenanteil des Heimatvereins in Höhe von etwa 1.800 Euro und Eigenleistung in Form von Arbeit war die Finanzierung des neuen Wegweisers gesichert. Die Brüner Tischlerei Hemsteg & Söhne erstellte den Rohkörper des Wegweisers. Für den Anstrich sorgten die Malermeister Fabian und Pascal Paus aus Bricht.
Fleißige Helfer erstellten Fundament
„Im letzten Jahr haben fleißige Helfer unter Auflagen bereits das Fundament erstellt“; berichtete die Heimatvereinsvorsitzende Maike Beckmann am Samstag im Rahmen der offiziellen Enthüllung des Wegweisers. Ihr besonderer Dank galt Karl Westerhuis, Heinz-Erich und Angela Ohletz, Ingo Korthauer, Dietmar und Ansgar Beckmann, die unter der Aufsicht von Franziska Becker gearbeitet haben. Heinz-Erich und Oliver Ohletz sorgten für das Aufrichten des Wegweisers. Den Dank an die Stiftung nahm Bobby Daniels als Mitarbeiter der Unternehmenskommunikation der Firma SL Windenergie entgegen.
Am Ende der Gruß- und Dankesworte bat Maike Beckmann die Schulkinder Katharina Walke, Finja Walke, Ansgar Beckmann und Henning Eimers, den Wegweiser zu enthüllen. Die weißen Schriftzüge sind schon von weitem zu erkennen.
In alle Himmelsrichtungen
Wer nach Norden über den Schultenweg radeln möchte, muss dem Hinweis „Nach Raesfeld“ folgen. In entgegengesetzter Richtung gelangt man „Nach Drevenack“ und – wie ein neuer Hinweis zeigt – „Zu den Windrädern“. Wer nach Damm oder Schermbeck gelangen möchte, muss nach Osten fahren. In westlicher Richtung gelangt man „Nach Brünen Wesel“.
Nach der Enthüllung des Wegweisers lud Maike Beckmann die Besucher zum Frühlingskaffeetrinken auf das nahe Gelände der Familie Ohletz ein. Das Catering übernahm die Brüner Bäckerei Winkelmann. Wer am Ende der fröhlichen Sause den Heimweg suchte, brauchte nur einen Blick auf den Wegweiser zu werfen. H.Sch.