Die neue Brücke nach Krudenburg kann schon bald befahren werden

Ministerin Ina Brandes kam zum Brückenschlag nach Krudenburg

Den Brückenschlag über den Wesel-Datteln-Kanal zwischen Krudenburg und Hünxe wollte sich die nordrhein-westfälische Verkehrsministerin Ina Brandes am 6. Mai 2022 nicht entgehen lassen.

Gemeinsam mit dem Hünxer Bürgermeister Dirk Buschmann und zahlreichen Bürgern schaute sie zu, wie die fertige neue Brücke an der L 1 mit Hilfe von Pontons von der Nordseite über den Kanal geschoben wurde, bis sie exakt über den Stützpfeilern angekommen war.

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Neue Brücke über den Wesel Datteln Kanal Krudenburg. Foto: Horst Schmitter, Schermbeck

Alte Brücke war einsturzgefährdet

Der Neubau der Krudenburger Brücke war erforderlich geworden, weil die alte Spannbetonbrücke aus dem Jahre 1962 einsturzgefährdet war. Die Brücke war zwischen März und Juni 2011 gesperrt, weil in dem Bauwerk eine Stahlsorte aus den sechziger Jahren verarbeitet war, die nach jüngsten Erkenntnissen spontan und ohne Vorankündigung reißen kann und somit die Brücke einsturzgefährdet war. Um ein Sicherheitsrisiko auszuschließen, wurde die Brücke am dritten Juniwochenende 2011 abgerissen.

Rechtsstreit um die Auftragsvergabe

Von 2011 bis Ende 2021 war an dieser Stelle eine Behelfsbrücke im Einsatz. Ein Rechtsstreit um die Auftragsvergabe für den Bau einer neuen Stabbogen-Brückenkonstruktion verzögerte den Baubeginn. Die Auftragsvergabe konnte erst nach der Vorlage des Gerichtsurteils im Frühjahr 2021 vorgenommen werden. Im September 2021 erfolgte der erste Spatenstich im Beisein des damaligen nordrhein-westfälischen Verkehrsministers Hendrik Wüst.

Als am 6. Mai 2022 die neue Krudenburger Brücke über den Wesel-Dateln-Kanal geschoben wurde, war der Schermbecker Horst Schmitter mit seiner Drohne dabei. Foto: Horst Schmitter, Schermbeck

Die Vormontage der Stabbogenbrücke erfolgte auf der L1. Die Sperrung der L1 begann vor der Vormontage der Stabbogenbrücke. In dieser Zeit wurden auch die Behelfsbrücke zurückgebaut und die alten Widerlager abgebrochen. Erst nachdem der Rückbau der Behelfsbrücke erfolgt war, konnten die neuen Widerlager errichtet werden.

Nachdem die neuen Widerlager standen, wurde jetzt der neue vormontierte Stabbogen mit Transportfahrzeugen über die L1 zum Wesel-Datteln-Kanal gefahren und dort mit Hilfe von Pontons in die endgültige Lage eingeschwommen.

Bis zur Verkehrsfreigabe müssen jetzt noch kleinere Restarbeiten durchgeführt werden.

Zeitgleich wird die Sanierung der anliegenden Lippebrücke mit einer Länge von circa 200 Metern geplant, die Fahrbahn der L1 zwischen Lippebrücke und Wesel-Datteln-Kanal auf rund 450 Metern saniert und der Kreisverkehr L1/L463 einschließlich einer Fahrbahnsanierung der L463 ausgebaut. Der Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen geht von einer Gesamtbauzeit bis Ende 2022 aus.

Gesamtkosten rund 12,4 Millionen Euro

Die Kosten für die gesamte Maßnahme belaufen sich voraussichtlich auf rund 12,4 Millionen Euro. Die Kosten für die Herstellung der Kanalbrücke und für den Kreisverkehr werden gemäß Kreuzungsvereinbarung zwischen der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) und der Straßenbauverwaltung (SBV) geteilt. Helmut Scheffler

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.