Nette Gespräche am Morgen

„Bürgertreff Schermbeck“ startete seine Frühstück-Serie

Schermbeck Die Premiere ist gelungen. Zum ersten Bürgerfrühstück der neuen Gruppe „Bürgertreff Schermbeck“ konnten die Organisatoren Elke und Günter Volkmann gleich mehr als 40 Besucher im Dorfgemeinschaftshaus begrüßen.

Dagmar Kensy half dem Ehepaar Volkmann bereits am Abend vorher, die Tische für einzelne Besuchergruppen aufzustellen. Zur Vorbereitung der Premiere gehörte auch die Beschaffung der Grundausstattung, um einen Tisch decken zu können. Elke Volkmann hat viele Schermbecker angesprochen und auf diese Weise über Sachspenden Teller, Tassen und Bestecke für 50 Personen zusammentragen können. Es fehlen allerdings noch Gläser, für die es vielleicht auch noch Spender gibt.

Der Tisch war reichlich gedeckt und konnte durchaus mit einem Hotelfrühstück konkurrieren. Finanziert wird das durch Spenden. „Jeder gibt das, was ihm das Frühstück wert ist“, umgeht Elke Volkmann die Angabe eines festen Preises in der Hoffnung, dass ein Mehrbetrag eines besser betuchten Besuchers den Minderbetrag jenes Besuchers ausgleichen kann, der eine kärglichere Rente bezieht.

Das Büfett bot für jeden Geschmack eine reichliche Auswahl. Noch wichtiger waren den meisten Besuchern allerdings die gemeinsamen Gespräche. Foto Scheffler
Das Büfett bot für jeden Geschmack eine reichliche Auswahl. Noch wichtiger waren den meisten Besuchern allerdings die gemeinsamen Gespräche. Foto Scheffler

Einen ideellen Wert besitzt das gemeinsame Frühstück für alle Besucher. „Das ist gleich in meiner Nähe“, begründete Marlene Tasse ihren Besuch. „Man lernt viele neue Menschen kennen“, freite sich Heti Heid über die Begegnungen. Einige Besucher habe sie schon früher auf der Straße gesehen, aber nie angesprochen. Beim gemeinsamen Frühstücken sei das Ansprechen eine Selbstverständlichkeit. „Ich frühstücke sonst immer allein, da ist das hier doch viel besser“, gab Helene Heming als Grund für ihren Besuch an. Der pensionierten Lehrerin Betty Turwoski fehlte es zwar auch bislang nicht an Kontakten, aber die waren wegen ihres sportlichen Engagements mehr auf Dorsten orientiert. Jetzt freut sie sich auf neue Kontakte mit Schermbeckern. „Ich finde Gesellschaft einfach gut“, pflichtete ihr Ingrid Fasselt zu,

Das Büfett bot für jeden Geschmack eine reichliche Auswahl. Noch wichtiger waren den meisten Besuchern allerdings die gemeinsamen Gespräche. Foto Scheffler
Das Büfett bot für jeden Geschmack eine reichliche Auswahl. Noch wichtiger waren den meisten Besuchern allerdings die gemeinsamen Gespräche. Foto Scheffler

„Elke macht aus Nichts Alles. So ein Talent darf man nicht ungenutzt lassen“, zollte Heike Adlunger viel Lob an die Organisatorin. Dieter Nickel kam, weil die Volksmanns seine Nachbarn sind. Friedhelm Breusten kam zum ersten Bürgerfrühstück, weil er sich als Vertreter der Nachbarschaftsbetreuer über eine neue Einrichtung informieren wollte, die sich speziell an ältere Menschen wendet.

Das Bürgerfrühstück soll künftig um verschiedene Sprechanlässe erweitert werden. So hat Günter Volkmann begonnen, alte Schermbecker Fotos zu reproduzieren, die künftig gezeigt werden sollen, sodass man in geselliger Runde über frühere Zeiten plaudern kann. Er sucht allerdings noch jede Menge Fotos und wäre sehr dankbar, wenn man ihm Originalfotos für eine Woche zum Reproduzieren überlassen würde. Günter Volkmann (Tel. 02853/912540) holt die Fotos bei den Leihgebern gerne ab. Die Bilder können aber auch am ersten Dienstag im Monat ab 9.30 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus abgegeben werden. Leihgeber sollten ihren Namen angeben, weil Günter Volkmann die Namen auf den Fotos vermerken möchte als Dankeschön für die Bereitschaft, älteren Menschen eine Freude zu bereiten.

In der Planungsphase befinden sich schon zwei weitere Projekte. Ein Literatur- und Kultur-Café soll künftig donnerstags zwischen 14 und 16 Uhr seine Pforten öffnen. Einmal monatlich wird zur Film-Matinee eingeladen. H.Scheffler

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.