„Music for peace“ erreicht die Herzen der Menschen

Eine Woche lang musizierten Schermbecker und Budapester Schüler gemeinsam

 „Music for peace“ stand eine Woche lang im Mittelpunkt eines Austauschprojektes zwischen der Schermbecker Gesamtschule und der Budapester „Lauder Javne Iskola“.

Tosender Applaus und das Lob des Schulleiters Norbert Hohmann, „Ihr habt was unglaublich Tolles auf die Beine gebracht“, waren am Samstagabend die verdiente Belohnung für einen wunderschönen Abend, den Schüler und Lehrer zweier EU-Länder einem dankbaren Publikum in der Aula der Gesamtschule bescherten.

Budapester Schüler und Lehrer gestalteten am Samstagabend den zweiten musikalischen Teil einer Veranstaltung am Ende der einwöchigen Begegnung der Partnerschulen. Foto: Helmut Scheffler

Arbeit in vier Workshops

Unter der Gesamtleitung der Lehrer Peter Grotendorst und Anna Nagy fand der Austausch statt, der nach einem Begrüßungskonzert der ungarischen Schüler am Montag (wir berichteten) und nach einem gemeinsamen Ausflug zur Domstadt Köln mit der intensiven Arbeit in vier Workshops fortgesetzt wurde. „Es war eine supertolle Woche“,fasste Peter Grotendorst am Samstag die Arbeit in den vier Workshops zusammen.

Sein Lob galt Tibor Vajsa, der mit 14 Schülern den Percussion-Workshop gestaltete und erstaunt war, wie schnell die rhythmisch gut geschulten Jungen und Mädchen der Gesamtschul-Bläserklassen den Umgang mit Trommeln oder Rasseln beherrschten. Entsprechend groß war am Samstag der Beifall der Zuhörer, als die Gruppe perfekt synchron die Schlag- und Effektinstrumente bediente.

Israelische Tänze

Im Rahmen eines Tanz-Workshops hatte die ehemalige Gesamtschul-Musiklehrerin Karin Garlich mit einer Gruppe Mädchen vier israelische Tänze einstudiert, die aus den musikalischen Traditionen jener Länder stammten, aus denen die Juden bereits vor der Unabhängigkeit im Jahre 1948 ins spätere Israel kamen. „Hinter den meisten Tanzliedern stecken biblische Geschichten oder Geschichten aus dem Alltag“, berichtete Karin Garlich. So war der Tanz mit ziehenden Händen nichts anderes als das symbolische Herauslocken eines Fuchses aus seinem Erdbau, nachdem er zuvor die kostbaren Weintrauben im Weinberg gestohlen hatte. In ähnlicher Weise wurden das Wiegen der Palmen und die Wellenbewegung des kostbaren Wassers vertanzt.

Chor-Workshop

Fröhliche Gesänge standen im Mittelpunkt jener Lieder, die Musiklehrerin Christina Spellerberg mit Kindern und Lehrern im Chor-Workshop einstudiert hatte. Dazu gehörten neben dem bekannten „Shalom shavarim“ und einem jiddischen Lied das beschwingte „Hevenu shalom alejchem“

Parallel zu den musikalisch-tänzerischen Workshops befasste sich ein Workshop mit dem Thema „Diskriminierung: Augen auf!“ Verschiedene Formen der Diskriminierung wurden herausgearbeitet und Wege aufgezeigt, wie man Diskriminierungen vermeiden kann. Die teilnehmenden Schüler trugen großformatige Plakate in ihren Händen, als sie an den Zuschauern vorbei in Richtung Bühne zogen. Im Licht der farbigen Strahler appellierten die Aufschriften in unterschiedlichen Formulierungen, die Menschen zu akzeptieren und zu schätzen, ohne sie zu diskriminieren.

„Z´mirim“ aus Budapest

Vor und nach der Pause standen Klezmerklänge im Mittelpunkt der musikalischen Darbietungen. Die Gruppe „Z´mirim“ aus Budapest, die schon einmal in Schermbeck zu Besuch war, bewies ihre beeindruckende Musikalität als Gruppe, aber auch in den Solopartien der einzelnen Instrumentalisten.

Walzerrhythmus

Den zweiten Teil des Konzertes gestaltete die ungarische Nachwuchsgruppe „Naim“ mit Gesamtschülern gemeinsam. Eine traditionelle jiddische Fantasie und ein Balkan Klezmer standen ebenso auf dem Programm wie die „Batrinesca auf ein Thema von Béla Bartok“, das „Donna-Donna“ und ein abschließender Gesang im Walzerrhythmus.

Der Abend klang in der Mensa mit einem Treffen der Austauschschüler und ihrer Gasteltern aus. Lange konnte man nicht bleiben, weil am Sonntagmorgen alle ungarischen Schüler bereits um 5.30 Uhr zur Schule gebracht werden mussten, um das Flugzeug für den Heimflug rechtzeitig zu erreichen.

In der Zeit vom 3. bis 10. Juli 2018 wird die Begegnung der Austauschschüler in Budapest fortgesetzt. H.Scheffler

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.