Mehr Kriminalität, aber weniger Polizisten

Schermbecker CDU informierte über die Sicherheit und Ordnung

Schermbeck Fragen der Sicherheit und Ordnung innerhalb der Gemeinde Schermbeck standen im Mittelpunkt eines offenen Diskussionsabends im CDU-Informationsbüro in der Mittelstraße 15. CDU-Gemeindeverbandsvorsitzender Ulli Stiemer begrüßte etwa 30 Zuhörer, denen anschließend drei Kurzreferate geboten wurden.

Kriminalstatistische Daten stellte der CDU-Bürgermeisterkandidat Mike Rexforth vor. In den letzten vier Jahren hatte Schermbeck einen Aufwärtstrend zu verzeichnen, wobei der Anstieg im Jahre 2012 besonders stark war bei gleichzeitigen Rückgang der Aufklärungsquote. Von den 626 Straftaten des Jahres 2013 konnten 43,8 Prozent aufgeklärt werden.

17 Fälle von Gewaltkriminalität wurden in Schermbeck registriert, vier Raubüberfälle, dreizehn Fälle von gefährlicher und schwerer Körperverletzung und ein Sexualdelikt. Von den 294 registrierten Diebstählen entfielen 80 auf Diebstähle aus Kraftfahrzeugen und 40 auf Fahrraddiebstähle Gegenüber dem Jahre 2010 hat sich die Zahl der Wohnungseinbrüche in Schermbeck nahezu verdoppelt. 42 waren es im Jahre 2013. 89 Betrugsfälle gab es in Schermbeck und zehn Rauschgiftdelikte. Drei von vier Delikten wurden von Erwachsenen begangen.

Ulli Stiemer und Mike Rexforth waren sich einig, dass mit der Sicherheit in Schermbeck einiges im Argen liegt. Einigkeit herrschte auch darüber, dass die gegenwärtige und die sich anbahnende Polizeipräsenz in Schermbeck nicht ausreicht. „Ein Streifenwagen deckt die Gebiete von Hünxe und Schermbeck rund um die Uhr ab“, stellte Rexforth fest. Hinzu komme eine Polizeianlaufstelle der Kripo des Kreises Wesel im alten Rathaus. Dort hat auch ein Bezirksbeamter seinen Sitz.

Rexforth berichtete, dass bis zum Jahre 2025 weitere 3700 Polizisten in NRW eingespart werden sollen. Davon würden 35 auf den Kreis Wesel entfallen.

CDU-Bürgermeisterkandidat Mike Rexforth (r.) und die CDU-Landratskandidatin Christiane Seltmann  (Mitte) informierten über die Kriminalitätsentwicklung im Kreis Wesel und speziell in der Gemeinde Schermbeck. Foto Scheffler
CDU-Bürgermeisterkandidat Mike Rexforth (r.) und die CDU-Landratskandidatin Christiane Seltmann (Mitte) informierten über die Kriminalitätsentwicklung im Kreis Wesel und speziell in der Gemeinde Schermbeck. Foto Scheffler

Als CDU-Landratskandidatin bedauerte Christiane Seltmann diese sich abzeichnende Entwicklung. In der realistischen Einschätzung, dass sich an diesen Zahlen wenig ändern werde, setzt sie auf Modelle von Ordnungspatenschaften, wie sie in Essen bereits praktiziert werden, und auf eine stärkere Zusammenarbeit zwischen dem Kreis Wesel und den einzelnen Kommunen.

Mit konkreten Beispielen der Sicherung von Wohnungen gegen Einbrücke befasste sich der Schermbecker Schlüsseldienst-Inhaber Thomas Stenkamp. Er ist Mitglied des Netzwerkes „zu Hause sicher“. In diesem Netzwerk streben Vertreter der polizeilichen Sicherheitsberatung gemeinsam mit Fachhandwerkern an, die zahl der Wohnungseinbrüche zu reduzieren.

Thomas Stenkamp wird am 10. Mai im Rahmen des Straßenfestes „Bankgeflüster“ an einem Stand eine Vielzahl von Möglichkeiten vorstellen, wie man eine Wohnung absichern kann. Eine weitere Veranstaltung zum Thema Sicherheit will die CDU nach den Kommunalwahlen anbieten.

Die nächste Informationsveranstaltung in der Mi 15 wird von der Jungen Union gestaltet. Vorsitzender Pascal Scheidt lädt Jugendliche ein, um sie über die Bedeutung von Wahlen zu informieren und zur Übernahme von politischer Verantwortung zu ermuntern. H.Sch.

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.