GAHLEN. Mit zitternden Armen hielten sowohl Frauen als auch Männer am Lippebräutag ihren gläsernen Bierkrug inklusive gefüllt mit einem Liter vergorenen Gerstensaftes weit vom Körper weggestreckt.
Zum vierten Mal wurde am Nachmittag auf dem Kamphaus-Hof (Ruloff) ein Maßkrug stemmen von der Niederrheinische Sparkasse Rhein-Lippe im Rahmen des Lippebrautages des Heimatvereins Gahlen angeboten. Zwölf Damen und 18 Herren versuchten, möglichst lange mit ausgestrecktem Arm, den schweren Krug in der Waagerechten zu halten.
Herbert Gülker war fest entschlossen, nicht aufzugeben, sodass beim ihm in der ersten Runde am Ende der Arm vor Erschöpfung regelrecht bebte und der gute Gerstensaft nach drei Minuten und drei Sekunden Minuten über den Rand spritzte.
Die Siegeszeit aus dem Vorjahr liegt bei knapp über sieben Minuten, wo der 1,6 Kilogramm schwere Maßkrug am ausgestreckten Arm gehalten werden muss.
Lieber trinken statt stemmen
Während die einen bis zur Erschöpfung alles gaben, war in der Männerrunde für Lars Ufermann (21) bereits nach nicht ganz einer Minute Sense. Er trank lieber das schwappende Literbier, anstatt es zu stemmen. Ebenso bei den Damen, die ihren männlichen Kollegen, zumindest was den Ehrgeiz anbelangte, in nichts nachstanden.
Sandra Kleinespel bewies eiserne Zähigkeit. Sie gewann mit einer Zeit von drei Minuten und dreißig Sekunden am Ende den Wettbewerb der Frauen. Bei den Herren hatte Henrik Overbeck den stärksten Streckmuskel.
Während sich bei den Mitbewerbern die Gesichter in der finalen Anstrengung verformten hielt er tapfer durch. Mit sieben Minuten und dreiundvierzig Sekunden ging er am Ende als Sieger und einem neuen Rekord er aus dem Wettbewerb. Beide erhielten zur Belohnung einen 50 Euro Gutschein.
Viele Besucher und Freunde des selbst vergorenen Gestraftes der Gahlener Braugruppe kamen am Tag der Deutschen Einheit ins Gahlener Venn. Während das Wetter nicht unbedingt mitspielte und es zwischenzeitlich kräftig regnete, konnten die Besucher in der ehemaligen Wurstküche von Rudolff der Braugruppe beim Brauverfahren zuschauen.
Getreide in flüssiger Form
Neben Getreide in flüssiger Form gab es auch leckeren Leberkäse, Weißwürstchen und selbst gebackenes Brot aus der hauseigenen Bäckerei. Das Essen passte gut zu der Oktoberfeststimmung, sodass trotz des schlechten Wetters die Besucher kulinarisch voll auf ihre Kosten kamen.
Süßes für die Seele von den Gahlener Naschkatzen
Für alle Liebhaber von süßen Likören gab es den selbst gemachten Mandellikör der Gahlen „Naschkatzen“, der mit zunehmender Stunde einen reißenden Absatz fand. „Der Likör ist wie ein Seelentröster. Süß, fruchtig und macht überhaupt nicht betrunken“, sagte Anke Berger aus Besten gut gelaunt, bevor sie eine weitere Runde für ihre zehnköpfige Frauengruppe am Biertisch bestellte.
Werbung für unseren Heimatverein
Gut gelaunt war auch der Vorsitzende Jürgen Höchst. Er freute sich, dass es dem Heimatverein erneut gelungen war, trotz Regen so viele Besucher anzulocken. „Für unsere unterschiedlichen Gruppen ist es immer wieder eine gute Gelegenheit, sich hier zu repräsentieren und natürlich die beste Werbung für unseren Heimatverein“, so Höchst, der sich gleichzeitig der Nispa für ihre Unterstützung als auch bei allen Ehrenamtlichen für ihren Einsatz bedankte.
Petra Bosse