So zeigt sich die Rheinische Evangelische Arbeiterkolonie Lühlerheim an der Grenze zwischen Drevenack und Schermbeck beim Anflug von Westen her. Die doppelte Baumreihe im Vordergrund des Luftbildes verdeckt die Zufahrt von der Marienthaler Straße aus.
1886 wurde das Lühlerheim eingeweiht. Inzwischen konnte das das 125-jährige Bestehen gefeiert werden. Seit der Gründung haben mehr als 32 000 Menschen im Lühlerheim eine Unterkunft gefunden. Bis Mitte der 1980er-Jahre war die Einrichtung ausschließlich auf männliche Personen ausgerichtet. Heute leben in der Seniorenwohnanlage Bossow-Haus (vorne links) auch Frauen.
Von Beginn an verfolgte die Einrichtung das Ziel, der Not obdachloser Wanderer zu begegnen, ihnen Arbeit und Brot zu geben. In der Anfangszeit bot die Landwirtschaft eine Beschäftigungsmöglichkeit. Im Jahre 1963 wurden die ersten handwerklichen Arbeiten durchgeführt. 1971 wurde die erste Werkshalle in Betrieb genommen, 1977 die zweite, sodass bis zu 80 Arbeitsplätze zur Verfügung standen. 1981 wurde das Milchvieh abgeschafft. Im Januar 2000 wurden die Landwirtschaft ganz eingestellt und die umliegenden Ländereien verpachtet.
Die Öffnung nach außen war ein wichtiges Anliegen der letzten 20 Jahre. Das „Haus der Begegnung“ ist für Gäste am Wochenende geöffnet. Seit 1997 betreibt die Künstlergruppe „Nebelhorn“ eine offene Werkstatt auf dem Gelände des Lühlerheims (letztes Gebäude links). Zum Gebäudekomplex gehört auch die im Jahre 1911 im Stil der niederrheinischen Saalkirchen erbaute und 1912 in Dienst gestellte Kapelle, in der regelmäßig Gottesdienste stattfinden. Pastor Hans Herzog ist für die Seelsorge im Lühlerheim zuständig. Luftbild Scheffler,22. Juni 2010