Ludgerus-Gemeinde: Gebet zur Fußball-WM

 Jesus! Du schaust in Rio auf das Fußballstadion mit der WM und auf die Favelas, auf Fußballfans und Sozialkritiker. Du hältst Herz und Arme weit offen. Wir, deine Kirche, dürfen mitspielen im Spiel der Welt. Doch wir schießen manchmal viele Eigentore, weil wir zu sehr an uns selbst denken und nicht an die Menschen, zu denen du uns gesandt hast. Zu oft stehen wir Abseits, in einer Situation, wo wir nicht angespielt werden können.

Wir sehen vor lauter Stress, gewinnen zu müssen, nicht die Mitspieler. Wenn wir zu viel Druck hinter eine Sache setzen, geht der Ball oft ins Seitenaus, statt Mitspieler zu erreichen. Doch du lieferst uns immer wieder einen Steilpass, indem Du uns Menschen an die Seite stellst, mit denen wir das Spiel neu aufnehmen können. Lass uns nicht passiv bleiben, wenn die Gesellschaft mauert und gelegentlich uns auch von hinten unfair angreift.

Lass uns vielmehr Kreativität entfalten, den Ball Deiner Frohen Botschaft nach vorne spielen. Lass uns nicht nur auf Standartsituationen hoffen, damit wir ins Tor des Lebens treffen. Und wenn ein Mitspieler einen Ball verschießt – vielleicht sogar einen Elfmeter – geht die Welt nicht unter. Schenke uns die Haltung, zu einander zu stehen und Mut zu machen, dass eine neue Gelegenheit kommt, in der es besser gelingt. Lass uns verstehen, dass wir immer eine Mannschaft sind und bleiben, und nicht eine Summe von Einzelspielern. Schenke uns die notwendige Aufmerksamkeit für den Spielmacher unter uns, den Heiligen Geist. In unserer Mannschaft sind immer schon die Spieler aller Hautfarben. Das Training für den Doppelpass, die gegenseitige Liebe, ist jeden Tag angesetzt. Wir spielen nicht nur am Wochenende. Auf eines dürfen wir vertrauen: Du stellst uns nie vom Platz.

Und wenn Du uns am Ende aus dem Spiel nimmst, dann erwartet uns nicht die Kabine, sondern die Ehrentribüne, die wir Himmel nennen. Gut, dass wir mitspielen dürfen. Du kannst anpfeifen. Wir sind so weit.

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.