Lieber Orangenhaut, als gar kein Profil -Spuren der Coronakrise

Eine Geschichte von Martina Jansen

Orangenhaut, Hagelschaden, Bindegewebsschwäche – drei Namen, ein Grauen: Cellulite.

Die Corona-Krise hat Spuren hinterlassen. Überall. Auch bei uns Frauen. Jetzt rächt sich das Herumlungern auf dem Sofa.

Die Kalorien der zahlreich geleerten Chipstüten und diversen Weinchen haben sich auf unseren Hüften niedergelassen. Das, was die bequeme Jogginghose bisher verborgen hat, malt sich nun unter engen Shirts und Hosen gnadenlos ab. Aber nicht nur das: je wärmer die Tage, umso kürzer die Röcke. Je kürzer die Röcke, umso deutlicher wird der hässliche Hagelschaden sichtbar.

Im Laufe von Millionen Jahren setzte sich bei der Evolution stets das Beste, das Stärkste, das Schönste durch. Aber hat die Natur bei unseren Oberschenkeln weggeschaut oder wie erklärt sich dort der Zustand, der uns als das weibliche Geschlecht verzweifeln lässt? Und warum bekommen über 80 Prozent aller Frauen diese hügelige Haut?

Weibliche Kurven sind Energiespeicher

Cellulite, das sind die Dellen, die erscheinen, wenn wir unter der Dusche oder beim Eincremen die Haut am Oberschenkel zusammendrücken. Aber es gibt eine gute Nachricht: Cellulite ist im Gegensatz zur Cellulitis keine Entzündung der Haut. Die schlechte Nachricht: Das macht die Sache aber auch nicht besser.

Da wir Frauen leichter frieren, als das männliche Geschlecht, stattet uns das Östrogen mit einer dicken Schicht Unterhautfett als natürlichen Energiespeicher an unseren weiblichen Kurven wie Bauch, Beine und Po aus. Dieses Fett legt unser Körper in kleinen unebenen Fettkammern an. Sind die Fettzellen zu groß geworden, kann sie das Bindegewebe nicht mehr in der Unterhaut festhalten.

Da weibliche Haut sehr dünn ist, um sich bei einer Schwangerschaft für das Baby zu dehnen, werden die darunter liegenden Fettzellen als mehr oder weniger tiefe Krater in der Haut sichtbar. Dass unsere Haut durch die Elastizität weicher ist, als Männerhaut, tröstet uns aber dennoch nicht darüber hinweg, dass auch zarte Haut mit Dellen einfach nicht schön aussieht.

Das Bindegewebe

Männer besitzen eine andere Bindegewebsstruktur als wir Frauen. Unser Bindegewebe besitzt Quervernetzungen parallel zur Haut, die dadurch reißfest wird. Glückwunsch! Das weibliche Gewebe besteht dagegen nur aus senkrechten Bindegewebestäbchen, bei dem Cellulite ein leichtes Spiel hat.

Aber was genau ist das Bindegewebe? Und wozu brauchen wir es?
Es stützt unsere Organe durch Kollagenfasern wie ein Korsett und speichert Wasser. Sind genügend Vitamine und Mineralstoffe vorhanden, so ist das Bindegewebe fest und elastisch. Sind die Fasern jedoch beschädigt, verkürzt oder entmineralisiert, werden dort Stoffwechselschlacken eingelagert, die den Körper übersäuern. Dazu tragen Lebensmittel wie tierische Eiweiße, falsche Fette, Salz, leere Kohlenhydrate, Zucker, Fast Food, Alkohol sowie Medikamentenrückstände und Umweltgifte bei.

Aber auch Schwangerschaften, Schwankungen des Hormonspiegels und das Alter sind an der Entstehung der Orangenhaut ebenso beteiligt wie Nikotin, das die Kollagenstruktur des Bindegewebes schwächt, den Stoffwechsel verlangsamt, Blutgefäße verengt und die Haut somit alt und schlaff aussehen lässt.

Ausdauer und Gelassenheit

Mit Ausdauer können wir gezielt gegen Orangenhaut vorgehen. Bewegung, Wechselduschen und Massagen, kombiniert mit der richtigen Ernährung und viel Flüssigkeit, lassen unsere Haut wieder straffer aussehen.

Aber betrachten wir uns nicht so kritisch, denn wir bekommen trotz Ernährung und Massagen auf die Schnelle keine glatte Haut (zurück). Sehen wir es lieber wie Ina Müller mit ihrem Song: „Lieber Orangenhaut, als gar kein Profil.“

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