Presseerklärung der Initiative gegen die Zeelink-Pipeline
Die Initiative gegen die Zeelink-Pipeline zeigt sich entsetzt, dass Ministerpräsident Armin Laschet bei der offiziellen Eröffnung der Gasleitung in Würselen bei Aachen als Ehrengast aufgetreten ist.
Mit seiner Teilnahme habe Laschet Tausende Bürgerinnen und Bürger verhöhnt, die entlang der Pipeline leben und sich auch weiterhin gegen das Projekt wehren, so einer der Sprecher der Initiative, Rainer Rehbein. Dass Laschet bei der Veranstaltung die Zeelink als „wichtigen Baustein zur Modernisierung des Landes“ bezeichnete, betrachtet die Initiative als „völlig hirnfrei“.
Überdies, so Rehbein, habe Laschet „die Katze aus dem Sack gelassen“, als er bei der Veranstaltung verkündete, durch die Leitung solle künftig Wasserstoff fließen. Den Verdacht, dass die Pipeline angesichts des gewaltigen Überangebotes an Erdgas gar nicht für diesen Energieträger gedacht sei und die Behörden im Genehmigungsverfahren also getäuscht worden seien, hege man in der Initiative schon seit langem.
So wie der Ministerpräsident bisher die Gefahr von explodierenden Pipelines und den Gasimport aus dem Terror unterstützenden Emirat Katar bisher ignoriert habe, so wische er nun die Risiken einer Umwidmung der Leitung vom Tisch. Selbst die der Nutzung für den Wasserstoff-Transport zugeneigten Wissenschaftler bei Siemens hätten nämlich festgestellt, dass – Zitat – „die Versprödung der Rohre durch Wasserstoff die Ausbreitung von Rissen beschleunigen und die Lebensdauer der Pipeline um 20 bis 50 Prozent verkürzen kann“.
Dass die Leitung in Betrieb gehen dürfe, obwohl weiterhin Klagen gegen ihre Genehmigung anhängig seien, zeige, so Rehbein, dass der Lobbyismus tief in das Rechtssystem eingedrungen sei. Die Menschen in den betroffenen Gemeinden verlören massiv ihr Vertrauen in die Politik. Diesen Schaden habe der Ministerpräsident mit zu verantworten.
Rainer Rehbein-Hünxe