Weihnachten soll die Charles Gounods „Cäcilienmesse“ aufgeführt werden
Schermbeck. Bedeutende Konzerte in der Ludgeruskirche am zweiten Weihnachtstag gehören zum festen Jahresprogramm des Kirchenchores „Cäcilia“. In diesem Jahr wird der Chor unter Leitung des Kirchenmusikers Josef Breuer noch einmal Charles Gounods „Cäcilienmesse“ (Messe solennelle de Sainte Cecile) am zweiten Weihnachtstag um 10.30 Uhr erklingen lassen.

Letzte große Orchestermesse
Für Josef Breuer ist es – vor seinem Eintritt in den Ruhestand im kommenden Jahr – die letzte große Orchestermesse, die er leitet. Wer 1995 die Aufführung von Haydns Oratorium „Die Schöpfung“ miterlebt hat, im Jahre 2000 Haydns „Jahreszeiten“, im Jahre 2005 Mendelssohn-Bartholdys „Paulus“, im Jahre 2010 erneut Haydns „Schöpfung“ und im Jahre 2015 Luigi Gattis „Schöpfungsmesse“ und Diabellis „Pastoralmesse“, der weiß, zu welch großartigen Leistungen der 172 Jahre alte Kirchenchor „Cäcilia“ fähig ist. Besucher aus dem weiten Umfeld Schermbeck erlebten jedesmal beeindruckende Aufführungen als Weihnachtsgeschenke der allerfeinsten Art mit.
Messe stark nachgefragt
„Mit der Messe solonnelle möchten wir eines der bedeutendsten Werke Gounods zur Aufführung bringen“, teilt Josef Breuer mit und ergänzt, „noch heute zählt diese zu den großen Messe-Vertonungen.“ Kirchenkompositionen machen im Werk von Charles Gounod (1818-1893) den größten Teil aus.
Zu den fünfzehn Messen, die er komponierte, gehörte auch die „Messe solennelle“, die am 22. November 1855, dem Jahrestag der heiligen Cäcilia, in Paris stattfand. Bereits nach den ersten Aufführungen in London wurde die Messe stark nachgefragt. „Sie begründete Gounods Ruhm als Kirchenkomponist und nimmt in seiner Messkomposition insofern eine Sonderstellung ein, als sie von dem nüchternen Stil der frühen, noch ganz unter dem Eindruck der Musik Palestrinas stehenden Messen durch ihre üppige Besetzung mit Chor, Solisten, großem Orchester und Orgel abrückt und eine Unmittelbarkeit des Ausdrucks besitzt, die Gounod auch in den nachfolgenden Messen nur noch selten erreicht.“ So kennzeichnet die Hochschullehrerin Christiane Thiel das Werk.
Großes Orchester
Die Besetzung – neben vierstimmigem Chor und Solisten Sopran, Alt, Tenor und Bass – setzt sich aus großem Orchester zusammen: Flöte, Oboe, Klarinette, Fagott, Horn, Trompete, Posaune, Tuba, Pauke, Harfe, Streicher und Orgel. Für die musikalische Verstärkung sorgen die Solisten Katja Müller (Sopran), Christian Polus (Tenor), Paul Möllmann (Bass) sowie Mitglieder der Philharmonie Essen und Bläser der Schermbecker Kapelle „Einklang“.
Als Vorsitzende lädt Ursula Sprenger Gastsängerinnen und Gastsänger ein mitzuwirken an der Vorbereitung der Aufführung, die für Josef Breuer zu einem besonderen Abschiedsgeschenk werden soll. Der ebenfalls von Josef Breuer geleitete Chor „da capo“ hat bereits seine Beteiligung zugesagt.
Bitte um Rückmeldung
Für Gastsänger, die diese Orchestermesse bereits im vergangenen Jahr mit geprobt haben, beginnen die Regelproben nach den Sommerferien. Es wird jedoch bereits jetzt um eine kurze Rückmeldung der Teilnahme gebeten, damit Josef Breuer einen Überblick über die Teilnehmerzahl erhält.
Für Gastsänger, die die Messe noch nicht gesungen haben, wird schon bald ein Extratreffen stattfinden, bei dem Vorabproben besprochen werden. Sobald die Anmeldungen vorliegen, wird der Termin für das Extratreffen bekanntgegeben.
Die Noten für das Projekt werden gestellt. Außerdem sind Übungs-CDs der einzelnen Stimmen vorhanden. Wer sich einen Eindruck von der letzten Aufführung der „Messe solonnelle“ verschaffen möchte, kann auch eine DVD bzw. Blue-Ray erwerben.
Kontakt
„Durch eine große Chorbesetzung erreichen wir eine werkgetreue romantische Aufführung“, freut sich Breuer über Gastsänger. Wer als Gastsänger nähere Informationen benötigt, kann sich mit Josef Breuer, Handy (0178) 9371035 und Ursula Sprenger, Handy (0157) 31057029 in Verbindung setzen. H.Scheffler