Gahlener Jagdgenossenschaft vergab die Jagdpacht in zwei Bezirken
Gahlen 106 stimmberechtigte Jagdgenossen. Das hat es in der Jagdgenossenschaft Schermbeck 9 (Gahlen) mindestens seit 1980 noch nicht gegeben. Die anstehende Neuverpachtung der Jagd hatte die Gahlener Jagdgenossen mobilisiert, zumal eine Kampfabstimmung in einem der beiden Jagdbezirke anstand.
Im Auftrag des erkrankten Genossenschaftsvorsitzenden Gustav Ruloff leitete dessen Stellvertreter Wilhelm Hemmert-Pottmann die Versammlung im Café Holtkamp. Es ging um die Neuverpachtung der beiden Jagdbezirke für den Zeitraum vom 1. April 2015 bis zum 31. März 2024.
Nachdem Gustav Ruloff in der Sitzung am 9. November 2012 vorgeschlagen hatte, die Neuverpachtung mit einer öffentlichen Ausschreibung zu verbinden und ein neu erarbeiteter Jagdpachtvertrag in der Sitzung vom 14. November 2013 einstimmig gebilligt worden war, konnten sich Jagdpächter bis zum 15. Februar 2014 bewerben. Zwei Bewerbungen trafen bis zum 14. Februar ein, eine weitere bis zum 15. Februar. In seiner Sitzung am 20. Februar überprüfte der Jagdvorstand die Korrektheit der drei Angebote.
Im Jagdbezirk zwei war die Verpachtung einfach. Es gab nur ein Bewerberteam, zu dem Rainer Beckmann, Uwe Sander und Lars Engelmann gehörten. Sie boten 12 Euro pro Hektar an und wurden von der Versammlung als Jagdpächter gewählt. Sie nehmen Günther Schult-Schürmann mit, der einen Begehungsschein besitzt. Der Bezirk zwei ist 625 Hektar groß und liegt im Süden Gahlens. Die Grenze zwischen den beiden Revieren eins und zwei verläuft von Westen nach Osten über den Bruchmühlenweg, die Bruchstraße, das Janbrucksfeld und den Holzweg zur Bestener Straße und zur Rabenstraße.
Spannender erwies sich die Verpachtung des 570 Hektar großen Bezirkes eins im Gahlener Norden. Dort bewarb sich nicht nur das bisherige Team, zu dem Wilhelm Schult, Rainer Feldkamp und Jürgen Vogel gehören, sondern auch ein zweites Team mit Rudolf Grefer, Heinrich Sporkmann und Rainer Engelmann. Obwohl die erstgenannte Gruppe nur zwölf Euro pro Hektar bot und die letztgenannte Gruppe dreizehn Euro, entschieden sich die meisten Jagdgenossen für Wilhelm Schult, Rainer Feldkamp und Jürgen Vogel. Um den Zuschlag zu bekommen, musste man sowohl die Mehrheit der Jagdgenossen gewinnen als auch die Mehrheit der verpachteten Hektar Jagdfläche. Dazu musste in einem nahezu zweistündigen Verfahren ein Team um den Geschäftsführer Alexander Keller erst einmal die exakten Hektarflächen der Jagdgenossen registrieren. Um 21.35 Uhr wurde die Wählerliste geschlossen. Alle Jagdgenossen durften in beiden Jagdbezirken abstimmen. Um 22.15 Uhr gab Hemmert-Pottmann das Wahlergebnis bekannt. Die Pächter Schult/Feldkamp/Vogel erhielten 72 Stimmen mit insgesamt 415,8 Hektar Fläche, die Pächter Grefer/Sporkmann/Engelmann 32 Stimmen mit 319 Hektar. Zwei Genossen enthielten sich der Stimme. H.Sch.