Schermbecker Energiegenossenschaft zahlt erneut eine vierprozentige Dividende
Schermbeck 47 der insgesamt 311 Mitglieder der „Schermbecker Energiegenossenschaft“ beteiligten sich am Dienstagabend an der fünften Generalversammlung in der Uefter Gaststätte Triptrap
Den Bericht des Vorstands stellten die Vorstandsmitglieder Petra Menting und Michael Redeker vor. Auf den beiden Dächern der Firma Wissmann und der Gemeinschaftsgrundschule wurden insgesamt 170 000 kWh Strom erzeugt. Dadurch konnten gleichzeitig 90 000 kg CO2 eingespart werden. Redeker berichtete von einem Überschuss in Höhe von 7434,42 Euro im Jahre 2014. Im Jahr zuvor betrug der Überschuss 8874,81 Euro.
Petra Menting berichtete von einer seit dem März bestehenden Veränderung im Kapitalanlagegesetzbuch. Danach kann sich die Schermbecker Energiegenossenschaft künftig an anderen Unternehmen beteiligen. Dazu gehört auch die Beteiligung an Windkraftanlagen im Gebiet der Gemeinde Schermbeck.
Um eine solche Beteiligung zu ermöglichen, musste die Satzung der Genossenschaft geändert werden. Nahezu einstimmig beschlossen die Mitglieder, den Paragrafen 2 zu ergänzen: „Die Genossenschaft kann Zweigniederlassungen errichten und sich an anderen Unternehmen beteiligen.“
Die Sorge eines Mitglieds, die Genossenschaft könne sich dann ja auch beispielsweise an dem Betrieb eines Atomkraftwerkes beteiligen, konnte der Vorstand mit dem Hinweis auf die bestehenden und verbleibenden Teile der Satzung beseitigen.
Danach befasst sich die Schermbecker Energiegenossenschaft mit der „Einrichtung und Unterhaltung von Anlagen zur Erzeugung regenerativer Energien, insbesondere Photovoltaikanlagen“ sowie mit dem „Absatz der gewonnenen Energie in Form von Strom und/oder Wärme“.
Die Genossenschaft möchte sich an den Schermbecker Windkraftanlagen beteiligen. Dabei soll die Bürgerbeteiligung von derzeit 311 auf etwa 1000 Mitglieder erhöht werden. Man kann davon ausgehen, dass die bisherige Pro-Kopf-Beteiligung in Höhe von 500 Euro wegen des wesentlichen höheren Kapitalbedarfs deutlich steigen wird.
Unter Leitung des Aufsichtsratsvorsitzenden Norbert Scholtholt stimmten alle Mitglieder der Auszahlung einer Dividende in Höhe von vier Prozent zu. Die Auszahlung soll am 23. September erfolgen.
Nach der einstimmigen Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat wurde das bisherige Aufsichtsratsmitglied Ernst-Christoph Grüter verabschiedet. Als ehemaliger Bürgermeister war Grüter seit Beginn der Energiegenossenschaft Mitglied des Aufsichtsrates. Sein Amtsnachfolger Mike Rexforth war bereits im vergangenen Jahr zum Mitglied des dafür erweiterten Aufsichtsrates gewählt worden.
Rexforth berichtete über den Stand der Planungen für Schermbecker Windkraftanlagen. Im ersten Teil schilderte er das Verfahren zur Festlegung zweier Konzentrationszonen in Rüste und am Lühlerheim (wir berichteten). Im zweiten Teil berichte er über den Stand des Planungsverfahrens. Die Offenlage des Flächennutzungsplanes lief am 4. September aus.
In der nächsten Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses sollen die Bedenken und Anregungen bewertet werden. Der Empfehlungsbeschluss des Ausschusses soll dann noch in der letzten Ratssitzung des Jahres 2015 beraten werden. Wegen der höheren Rotorblätter müssten noch Bebauungspläne aufgestellt werden. Rexforth geht davon aus, dass mit dem Bau von Windkraftanlagen frühestens im Frühsommer begonnen werden könne. Da die Gemeinde Schermbeck in beiden Bereichen Flächen besitzt, will man erreichen, dass sich die Bürger Schermbecks an der Errichtung der Anlagen beteiligen können. Entsprechende Vorgespräche habe es bereits gegeben. H.Sch.
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