Franz und Anneli Köster sind seit 50 Jahren verheiratet
Schermbeck. Mehr als die vier Kinder Franz, Willi, Tanja und Ramona und die fünf Enkelkinder werden heute coronabedingt Franz und Anneli Köster im Haus „Auf der Kotte“ 11 nicht zur Goldhochzeit gratulieren können.
Im Kreis von sieben Geschwistern wuchs der gebürtige Schermbecker Franz Köster auf. Seine Eltern betrieben die Gastwirtschaft „Am Rathaus“.
Nach dem einjährigen Besuch der Volksschule an der Weseler Straße gehörte der Jubilar zu den ersten Schülern der neuen Katholischen Volksschule an der Schienebergstraße (heute: Maximilian-Kolbe-Schule), bevor er das Dorstener Petrinum besuchte und anschließend – wie sein Großvater – den Beruf eines Maurers erlernte.

In Wesel wuchs Anneli Mathena im Kreis von drei Geschwistern auf. Dort besuchte sie die Lauerhaas-Schule. Eine dreijährige Lehre als Köchin absolvierte sie im Schloss Raesfeld in den Jahren 1963 bis 1966. Berufliche Erfahrungen sammelte sie zunächst in Raesfeld, danach in mehreren bedeutenden Gastronomiebetrieben, unter anderen auch im Hotel „Es Moli“ in mallorquinischen Deja. Eine Anerkennungs-Urkunde erinnert noch heute an ihre Mitarbeit am Gelingen des „Diner Amical“, das die „Confrérie de la Chaine des Rotisseurs“ im Schloss Raesfeld veranstaltete.
Gaststätte am Rathaus
Als sie im Jahre 1970 eine Zeitlang als Köchin in der Gaststätte „Am Rathaus“ arbeitete, wohnte sie auf derselben Etage wie Franz Köster. Die beiden verliebten sich. Am 30. April 1971 fand die standesamtliche Hochzeit im Schermbecker Rathaus statt. Im August folgte die kirchliche Trauung in Lackhausen.
Nach dem Wehrdienst in Dülmen in den Jahren 1969 bis 1971 und der Meisterprüfung im Maurer-Handwerk in Düsseldorf gründete Franz Köster 1976 ein Baugeschäft in Schermbeck, das maßgeblich am Ausbau Schermbecks in den folgenden drei Jahrzehnten beteiligt war. Im Jahre 2002 bestand er als Betonbauer die zweite Meisterprüfung.
Fußballabteilung des SV Schermbeck
An mehreren Stellen des öffentlichen Lebens in Schermbeck hat das Goldhochzeitspaar Spuren hinterlassen. Franz Köster war ab 1959 bis Ende der 1970er-Jahre aktives Mitglied in der Fußballabteilung des SV Schermbeck. 1982 erwarb er den Jagdschein. Als Gründungsmitglied des Kegelclubs „Volle Pulle 67“ war er mehrmals an den Siegen des Clubs bei den Gemeindemeisterschaften beteiligt. 1994 regierte Franz Köster mit Mia Müller im Königreich der Schermbecker Kilianer.
Anneli Köster regierte 1979 an der Seite von Jürgen Jost ebenfalls die Kilianer. Als Frauenwartin gehörte sie in den späten 1970er-Jahren zum Vorstand des von Dieter Albedyhl geleiteten Gemeindesportverbandes.
Mitglied des Hegerings
Im Jahre 1980 übernahm sie von Paul Karwatzki für drei Jahre das Amt der ersten Vorsitzenden im Angelsportverein Schermbeck-Bricht. Ein Jahr später bestand sie als erste Frau im Kreis Wesel den Jagdschein. Als Mitglied des Schermbecker Hegerings übernahm sie im Jahre 1987 von Friedrich Heiken die Leitung des Hegerings.
Bis 2016 vertrat sie die 180 Mitglieder des Hegerings als Mitglied der Kreisgruppe Wesel im Landesjagdverband. Im Jahre 2003 gelang ihr die Übernahme der rollenden Waldschule vom Kreis Wesel. Nach einer Renovierung wurde die rollende Waldschule vor allem in Kindergärten und Schulen sowie bei dörflichen Festen eingesetzt, um den Besuchern einen Einblick in die heimische Tierwelt zu geben. Wegen ihrer anschaulichen Erklärungen an der Waldschule fing sich Anneli Köster irgendwann beim dörflichen Nachwuchs den Namen „Frau Fuchs“ ein. Zweimal liefen im WDR Filme, in denen sich Anneli Köster mit der Tierwelt befasste.
Unternehmerfrauen im Handwerk
Einige Jahre lang war Anneli Köster Vorsitzende der „Unternehmerfrauen im Handwerk“ des Kreises Wesel. Als gelernte Köchin machte sie sich vor über eineinhalb Jahrzehnten selbstständig. Als kreative Mietköchin sorgt sie bei Privatkunden und Unternehmen dafür, dass in der Küche nichts anbrennt und sich die Veranstalter einer Feier in aller Ruhe um ihre Gäste kümmern können. Beim SV Dorsten -Hardt übernimmt sie seit etwa 15 Jahren beim Training und bei Fußballspielen die Bewirtung. Viele Schermbecker werden sich sicherlich an Anneli Kösters Wildbret-Seminare im ehemaligen „Haus Hecheltjen“ erinnern. H.Scheffler