Ihr Herz schlug stets für Gahlen

90-jährige Lore Höchst hat sich ums Lippedorf verdient gemacht

Nur wenige Gahlenerinnen haben jahrzehntelang so viel für das Lippedorf Gahlen ehrenamtlich gearbeitet wie Lore Höchst.

Gestern wurde sie 90 Jahre alt. Das wollte sich auch Bürgermeister Mike Rexforth nicht entgehen lassen und verband die Übergabe seines Geschenkes mit einem herzlichen Dankeschön für den unentgeltlichen Einsatz im Schermbecker Ortsteil Gahlen.

Ihr gesamtes Leben hat die gebürtige Gahlenerin Lore Grefer im Lippedorf verbracht. Sie wuchs mit ihrem Bruder auf dem elterlichen Hof auf, besuchte die Gahlener Dorfschule, wurde in der Dorfkirche konfirmiert, wo sie 1948 auch Hans Höchst heiratete und wo später ihre beiden Kinder Jürgen und Edmund getauft und konfirmiert wurden.

Handballmannschaft

Lore Grefer war Mitbegründerin der Handballmannschaft des TuS Gahlen und dabei eine so gute Spielerin, dass ihr bei einem Spiel in Oberhausen die Übernahme in die Landesauswahl angeboten wurde. Die Mithilfe im elterlichen Betrieb hatte Vorrang, sodass Lore Grefer auf eine Sportler-Karriere verzichtete.

Als die Montagsgruppe des TuS Gahlen 1961 gegründet wurde, war Lore Höchst schon dabei. Dieser Gruppe ist sie ebenso bis heute treu geblieben wie ihrem Kegelclub.

Frauenarbeit

Durch ihren Mann Hans, der lange Jahre hindurch Geschäftsführer des Gahlener Heimatvereins war, entstand für Lore Höchst eine enge Verbindung zum Verein. Schon in den 1970er-Jahren half sie überall mit, wo typische Frauenarbeit anstand. Lores Pfannkuchen am Kirmesstand wurden alljährlich zum lukullischen Renner.

Seit dem ersten Nikolauszug im Jahre 1971 hilft Lore Höchst alljährlich beim Füllen von bis zu 500 Tüten. Sie sorgte dafür, dass Gerd Becks 1992 erstmals als Nikolaus auftrat. Bis zum vergangenen Jahr hat sie die beiden Pflanzschalen am Ehrenmal ganzjährig betreut. 2008 begründeten Lore Höchst und Marianne Roth die Arbeitsgruppe „Vom Schaf zur Socke“, die bei vielen Festen des Heimatvereins dazu beitragen möchte, dass das uralte Handwerk des Spinnens an die nachfolgenden Generationen des Lippedorfes weiter tradiert wird.

Begeisterung fürs Lippedorf

„Wir haben aus Nichts manchmal was gemacht“, freut sich Lore Höchst über den großartigen Zusammenhalt der dörflichen Gemeinschaft in ihrem Heimatdorf. Ganz besonders froh ist sie darüber, dass ihr Sohn Jürgen von seinen Eltern die Begeisterung fürs Lippedorf und für den Heimatverein übernommen hat und Enkelin Sarah auch schon in die HV-Fußstapfen vom Urgroßvater Hermann, vom Großvater Hans und vom Vater Jürgen getreten ist. H. Scheffler

Auch Bürgermeister Mike Rexforth gratulierte Lore Höchst zum Geburtstag.

 

 

Vorheriger ArtikelBye, bye Insolvenzhalle Schermbeck
Nächster ArtikelWas soll ich lesen? Buchtipp von Michaela Grebe (10)
Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.