Update: Weiteres Schaf im Wolfsgebiet Schermbeck gerissen
In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag wurde erneut ein Schaf im Wolfsgebiet Schermbeck getötet. Bereits am Vortag wurde ein vierter Riss beim Schafzüchter Erich Specht in Gartrop-Bühl gemeldet.
Kampfspuren über eine Fläche von 40 bis 50 Quadratmetern
Dieses Mal schlug der Wolf in Gahlen zu, nur zehn Meter von einer Wohnbebauung entfernt. Eins von zwei Schafen fiel dem Angriff zum Opfer. Das Bürgerforum Gahlen Wolf vermutet, dass es sich um mehrere Wölfe handeln könnte, da Kampfspuren über eine Fläche von 40 bis 50 Quadratmetern sichtbar sind. Zudem wurde das Schaf in verschiedene Richtungen gezogen (Schleifspuren), und eine große Menge Fleisch fehlt.
Der Vorfall wurde protokolliert und zur Untersuchung an das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) gesendet.
171 Risse seit 2018
Seit 2018 wurden insgesamt 171 Risse registriert. Allein im Zeitraum vom 19. Juli bis 12. September 2024 kam es zu 19 Angriffen, bei denen 42 Schafe sowie ein ungeborenes Lamm getötet wurden. Fünf dieser Übergriffe ereigneten sich hinter den empfohlenen Herdenschutzzäunen.
Der aktuelle Vorfall markiert den sechsten Riss in Folge nach den Angriffen am 26. Juli, 19. August, 30. August, 3. September, 11. September und nun am 13. September 2024.
Vierter Wolfsangriff im Wolfsgebiet Schermbeck bei Schafzüchter Specht
Am Mittwochmorgen boten sich dem Schäfer Erich Specht und seiner Familie grausame Bilder. In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch, dem 11. September 2024, fielen erneut Schafe der Zuchtstätte Specht einem Wolfsangriff zum Opfer. Der Wolf drang in eine Herde von 33 trächtigen Schwarzkopfschafen ein und verursachte schweren Schaden.
Wolfsangriff verursacht schreckliche Verletzungen
Ein tragendes Schaf erlitt durch den Wolfsangriff schwerste Verletzungen. Das Tier wurde so stark aufgerissen, dass die Gedärme heraushingen. Bis zur Nottötung durch einen Tierarzt musste das Schaf unendliche Qualen erleiden. Die schockierenden Bilder zeugen von dem schrecklichen Zustand des Tieres.
Weiteres Schaf und ungeborenes Lamm getötet
Ein weiteres Mutterschaf wurde ebenfalls getötet. Besonders grausam: Das ungeborene Lamm wurde der Mutter aus dem Leib gerissen. Auch dieser Vorfall hinterließ schreckliche Bilder, die der Familie Specht großes Leid zufügten.
Herdenschutz überwunden – Zäune wirkungslos
Trotz eines umfassenden Herdenschutzes konnte der Wolf die doppelte Zaunanlage überwinden. Die Weide war mit zwei Herdenschutzzäunen von 134 cm Höhe gesichert. Beide Zäune standen unter Strom. Ein Zaun führte eine Spannung von 6 kV, der andere 10 kV. Zudem war ein Zaunmonitor installiert, der Alarm gibt, sobald die Spannung unter 3,5 kV fällt. Trotz dieser Schutzmaßnahmen drang der Wolf in die Herde ein.
Zahl der Wolfsangriffe steigt weiter an
Seit dem 19. Juli 2024 haben sich die Wolfsangriffe im Wolfsgebiet Schermbeck auf insgesamt 18 Vorfälle summiert. Schafe im Bereich Wesel, Schermbeck, Raesfeld und Umgebung sind immer wieder Ziel von Wolfsangriffen. Stromführende Zäune mit Höhen von 90 bis 160 cm, wie sie auch beim letzten Wolfsriss eingesetzt wurden, konnten den Wolf erneut nicht aufhalten.
Fazit: Dringende Maßnahmen zum Schutz der Schafherden gefordert
Der jüngste Wolfsangriff zeigt, dass selbst die strengen Herdenschutzmaßnahmen nicht ausreichen, um die Schafherden vor Übergriffen zu schützen. Schafhalter im Wolfsgebiet Schermbeck fordern dringende Maßnahmen, um ihre Tiere besser vor weiteren Angriffen zu schützen.