Grünes Licht für eine Kindergarten-Notgruppe

Schulausschuss reagierte gestern auf 21 fehlende Kindergartenplätze

Schermbeck. Um 21 Kindergartenplätze im Kindergartenjahr 2019/20 bereitstellen zu können, hat sich der Caritasverband Dinslaken-Wesel bereit erklärt, eine Notgruppe einzurichten und künftig den Betrieb eines Kindergartens im ehemaligen Rathaus zu übernehmen.

Grundsätzlich waren die Mitglieder des Kultur-, Schul-, Sport- und Sozialausschusses gestern mit den vorbereitenden Arbeiten der Verwaltung zufrieden.

Der Verwaltung war es innerhalb von drei Wochen gelungen, nach der im Februar vom Kreis-Jugendamt vorgegebenen Verpflichtung, eine Notgruppe einzurichten, einen Träger zu gewinnen. Die Grünen und die BfB lehnten allerdings eine Koppelung der Betreibung einer Notgruppe und des späteren Kindergartens an dieselbe Gruppe ab.

Ein entsprechender Antrag zur Aufteilung der beiden Aufgaben wurde vom Ausschuss abgelehnt. Bürgermeister Mike Rexforth hatte zuvor deutlich gemacht, dass die Caritas eine Notgruppe nur mit der Perspektive auf den Betrieb eines späteren Kindergartens einrichten wolle.

Einstimmig wurde beschlossen, im zuständigen Fachausschuss über den Standort und den Bau eins Kindergartens zu entscheiden und sich Konzepte des künftigen Kindergartenbetreibers vorlegen zu lassen.

Rechtlich nicht möglich

Die BfB hatte im Vorfeld der Sitzung den Vorschlag unterbreitet, fehlende Kindergartenplätze durch die Arbeit von Tagesmüttern aufzufangen. Bürgermeister Rexforth teilte als Ergebnis eines Gespräches mit dem Kreis-Jugendamt mit, dass dies rechtlich nicht möglich sei.

„Warum können wir keinen Kindergarten in kommunaler Trägerschaft betreiben?“, fragte Britta Wegner (Grüne) nach. Ausführlich erläuterte der Bürgermeister, dass dies bezüglich der personellen Betreuung die teuerste und unsicherste Lösung sei. Deshalb hätten sich auch alle Fraktionen bereits in früherer Zeit stets gegen einen Kindergarten in kommunaler Trägerschaft ausgesprochen.

Entscheidung steht noch aus

Anders sieht es mit der Frage aus, wer den Bau eines neuen Kindergartens übernehmen soll. Eine Entscheidung darüber steht zwar noch aus, aber die Verwaltung begründete gestern bereits ausführlich, welche Vorteile ein Bau seitens der Kommune hat, insbesondere im Hinblick auf eine längerfristige Nutzung. Sollte es eines Tages keinen Bedarf mehr für einen zusätzlichen Kindergarten geben, dann könne die Gemeinde, so Rexforth, bezüglich einer anderweitigen Nutzung flexibler reagieren. Helmut Scheffler

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.