In der Straßenbahn hat es einst gefunkt
Schermbeck Den Kranz mit der „50“ hat die Nachbarschaft Siegelhof bereits am Samstag am Haus von Burgis und Norbert Berg aufgehängt. Mittwochmorgen, am eigentlichen Jahrestag der kirchlichen Trauung, kamen ein paar enge Freunde zum Gratulieren. Unten ihnen befand sich auch Pastor Franz-Gerd Stenneken, der mit dem Ehepaar vor 25 Jahren die Silberhochzeit feierte und am Samstag auch um 16 Uhr die Segnung des Goldhochzeitspaares in der Ludgeruskirche übernimmt. Am Gottesdienst beteiligt sich auch – wie vor 25 Jahren – der damalige Diakon Ludger Fischer
Die gebürtige Brichterin Burgis Baumeister wuchs im Kreise von drei Geschwistern auf. Nach der Entlassung aus der Uefter Volksschule erlernte sie den Beruf einer Schneiderin.
Der heute 72-jährige Norbert Berg wuchs in Hervest auf. Nach dem Besuch der Paulus-Schule wurde er Elektriker. Auf der Fahrt mit der Straßenbahn von Dorsten zur Berufsschule in Marl machte er irgendwann der dunkelhaarigen Burgis Baumeister deutlich, dass sie ihm sehr gut gefiel. Während die Lichtbogen der Straßenbahn-Oberleitung Funkten sprühten, war im Inneren der Bahn der Funke zwischen den beiden gleichaltrigen jungen Leuten ebenfalls übergesprungen.
Am 31. August 1962 leitete Erich Heyne im Schermbecker Rathaus die standesamtliche Trauung. Am 5. Februar 1964 wurde in der Dorstener Paulus-Kirche der Bund fürs Leben gesegnet. In einem alten Opel wurde das Brautpaar zum Elternhaus des Bräutigams gebracht. 1965 zog das Paar in den Schermbecker Siegelhof.
Dort wohnt das Jubelpaar auch heute noch und freut sich über die tolle Einbettung in die Gemeinschaft der Nachbarn. In der „Berg“-Hütte der Familie Berg wurde so manche zünftige Fete gefeiert. Besonders ausgelassen wurde gefeiert, als Norbert Berg im Jahre 1983 mit Ingrid Heidl den Thron der Schermbecker Kilianer bestieg.
Viel ehrenamtliches Engagement bewies das Ehepaar Berg, als Ende der 1980er-Jahre die Ski-Freizeiten der Ludgerus-Gemeinde begannen. Burgis und Norbert Berg haben mehr als 100 Jugendliche zu Ferienzeiten in Au und in Kappl in Österreich begleitet. Diese Fahrten mussten geplant und organisiert werden. Hinzu kam die Bewirtschaftung des von der Kirchengemeinde St. Ludgerus angemieteten Hauses in Kappl. Der Einsatz für die Jugend hat sich gelohnt, denn noch heute hänge viele dieser damaligen Ski-Neulinge an den Bergs wie an ihren eigenen Eltern. H.Sch.
