Gemeinde Schermbeck stellt ihr Bauhof-Konzept vor

Seit Oktober letzten Jahres wurde seitens der Gemeinde Schermbeck ein Bauhof-Konzept erstellt. Im Betriebsausschuss wird das Konzept am 12. März vorgestellt. Die Sitzung beginnt um 16 Uhr. Sie ist öffentlich und kann daher von jedem Bürger besucht werden.

   Das Bauhofkonzept beinhaltet unter anderem einen Vorschlag für die Umwandlung pflegeintensiver Grünflächen. Dazu teilt die Verwaltung mit:

Die Gemeinde Schermbeck verfügt über rd. 135.000 qm Grünflächen im Gemeindegebiet. Die Erschließung neuer Baugebiete in den vergangenen Jahren mit den dazugehörigen öffentlichen Grünflächen aber auch die Übernahme von Unterhaltungs- und Verkehrssicherungspflichten für fremde Grünanlagen (z.B. Radwegeverbindung Schermbeck – Dorsten auf der alten Bahntrasse) führen bei einer gleichzeitigen Reduzierung der Mitarbeiterstellen am Bauhof zu der Situation, dass eine gleichbleibende und gute Qualität der Unterhaltung der Grünanlagen unter den gegebenen Umständen nicht mehr aufrechterhalten werden kann. Die notwendigen Pflegestandards können nicht mehr eingehalten werden, so dass sich das Ortserscheinungsbild hinsichtlich der öffentlichen Grünflächen bereits spürbar gewandelt hat.

Mit Hilfe des Bauhofkonzeptes soll das Ziel verfolgt werden, einerseits Konsolidierungsbeiträge zu leisten, aber auch noch andererseits die Nutzbarkeit und ein ansehnliches Erscheinungsbild der Grünflächen sicherzustellen. Ein erster Schritt in diese Richtung soll mit dem nachstehend beschriebenen Vorschlag für die Umwandlung pflegeintensiver Grünflächen aufgezeigt werden. Der Vorschlag soll eine Diskussionsgrundlage bilden, um hinsichtlich besonders pflegeintensiver Flächen bereits kurzfristig erste Maßnahmen ergreifen zu können, die den längerfristig angelegten Zielen des Bauhofkonzeptes nicht entgegenstehen.

Die Umgestaltungen sollen vorrangig durch Umwandlung von Gehölz- in Grasflächen erfolgen, weil Gehölzflächen durch den Pflege- und vor allem Schnittaufwand erheblich höhere Kosten verursachen, als es die Pflege von Rasen- und Wiesenflächen erfordert. Da die Arbeitsaufzeichnungen des Bauhofes der vergangenen Jahre eine detaillierte Betrachtung des Aufwandes für die Pflege von Flächen mit unterschiedlichen Bewuchsarten nicht zulassen, wird hilfsweise auf Kennzahlen der GALK e.V. (Gartenamtsleiterkonferenz) – Arbeitskreis Organisation und Betriebswirtschaft – zurückgegriffen. Dabei handelt es sich um Mittelwerte, die deutliche Abweichungen bei den Einzelobjekten der verschiedenen örtlichen Bedingungenzulassen. Dennoch lässt sich aus der Gegenüberstellung der Kennzahlen ablesen, in welchem Verhältnis der jeweilige Pflegeaufwand bestimmter Flächen zueinander steht. So lässt sich festhalten, dass die Pflege von Grasflächen gegenüber der von Gehölzflächen (Bodendecker und kleinere Sträucher bis 50 cm) rd. 3 bis 4 mal weniger Aufwand verursacht. Dies hängt u.a. auch mit der  Möglichkeit zusammen. Grasflächen beidementsprechender Gestaltung rationell mit Maschinen pflegen zu können.

Die Gesamtfläche, die zur Umwandlung vorgeschlagen wird, beinhaltet rd. 3.500 qm Gehölzfläche (Bodendecker, Sträucher). Wird dem Vorschlag gefolgt und diese künftig als Grasfläche gestaltet, könnten möglicherweise Kapazitäten von rd. 1/13 Stellenanteil (entspricht rd. 112 h) für die Erledigung anderer notwendiger Aufgaben eingesetzt werden.. Dies ist jedoch lediglich als vorläufig ermittelter grober Orientierungswert zu verstehen, um eine Vorstellung davon zu bekommen, welche Effekte erzielt werden könnten. Erst die im Rahmen der Leistungsdatenerfassung für die Kosten- und  Leistungsrechnung aufbereiteten Werte können tatsächliche Ergebnisse in Bezug auf den Bauhof der Gemeinde Schermbeck liefern. Insgesamt würden einerseits gleichzeitig die bestehenden relativ unansehnlichen Grünflächen optisch dauerhaft aufgewertet, einen geringerer Unterhaltungsaufwand verursachen und gleichzeitig Kapazitäten geschaffen z.B. für die Pflege anderer zurzeit nicht intensiv unterhaltener Flächen.

Diesem Vorteil sind die Kosten für die Umgestaltung der Grünfläche gegenüberzustellen. Da auch hier konkrete Zahlen für den Bauhof nicht vorhanden sind, können hier lediglich vergleichsweise die Werte aus anderen Kommunen herangezogen werden. Dabei wurden für analoge Maßnahmen einmalige Kosten von 3 bis 5 € / qm an Aufwand für das Roden und die Wiederherriehtung der Fläche angesetzt. Bezogen auf die Gesamtflächen wären hier Kosten in einer Größenordnung zwischen 10.500 € und 17.500 € zu verzeichnen (Personal- und Sachkosten). Dagegen stehen jährliche Einsparungen von rd. 7.000 € (Orientierungswerte nach GALK).

Um dem möglicherweise entstehenden Eindruck entgegen zu wirken, dass sog. „Graswüsten“ in  Schermbeck entstehen sollen, wird im Folgenden aufkompensatorische Maßnahmen eingegangen. Dabei soll insbesondere im Hinblick auf in der Vergangenheit aus verschiedenen Gründen (im Wesentlichen Gewährleistung von Verkehrssicherungspflichten) erforderlich gewordenen Fällungen von Bäumen in den umzugestaltenden Flächen beispielsweise verschiedene Ersatzpflanzungen vorgenommen werden. Darüber hinaus werden nicht sämtliche Bestandsgehölze in den angesprochen Flächen entfernt. Erhaltenswerte Sträucher und Gehölze (z.B. im Rathausumfeld) bleiben bestehen.

Auch ist daraufhinzuweisen, dass die in Rede stehenden Gehölzflächen tlw. schon vor einer Zeit von >= 20 Jahren angelegt wurden. Damit ist nach Aussagen der zuständigen und fachkundigen Mitarbeiter des Bauhofes die Lebensdauer der entsprechenden Gehölze bereits erreicht bzw. überschritten. Dieser Umstand und auch die zunehmende Verunkrautung stellen ein fortdauerndes Problem für das Wachstum dar.

Der in dieser Vorlage dargestellte Vorschlag Für die Umgestaltung pflegeintensiver Grünflächen wird in der Sitzung im Rahmen einer Powerpoint-Präsentation vorgestellt. Darin sind beispielhaft auch einige bereits in der Vergangenheit vorgenommene Grünflächenumgestaltungen dargestellt.

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.