Kommune Schermbeck ist für den ruhenden Verkehr an der B 224 zuständig
Parkende Fahrzeuge sind für Radfahrer in beiden Richtungen auf der rund neun Kilometer langen Strecke in der Üfter Mark gefährlich Hindernisse.
Immer mehr Menschen steigen aufs Fahrrad um. Nicht nur Radwanderer, sondern auch Berufspendlern setzen mittlerweile auf die umweltfreundliche Alternative der Fortbewegung. Fakt jedoch ist, dass nicht überall das Fahrradwegenetz gut ausgebaut ist. Wie an der Bundesstraße B 224 in der Üfter Mark zwischen Erle und Freudenberg, denn hier gibt es nur einen kleinen Parkplatz für Wanderer.
Hochkonzentriertes Fahren
Wer hier mit seinem Fahrrad entlang fährt, muss höllisch aufpassen, dass es nicht durch die dort am Straßenrand abgestellten Autos zu einem Unfall kommt, denn die Parksituation für Waldbesucher ist hier nur sehr eingeschränkt möglich. Das Befahren des rund neun Kilometer langen schmale Streifen zwischen Fahrbahn und Wald erfordert alleine schon für die Biker hochkonzentriertes Fahren.
Unbeleuchtete Fahrzeuge am Straßenrand
Noch schwieriger wird es, wenn viele Fahrzeuge von Waldbesuchern, besonders am Rhader Weg, den schmalen Radweg zuparken und verengen. Für Radfahrern bleibt im Extremfall nur noch ein Ausweichen auf die Bundesstraße. Ein gefährliches Unterfangen, besonders in der dunklen Jahreszeit. Dies hat zur Folge, dass Fahrradfahrer entweder vom Rad absteigen oder im Extremfall auf die Bundesstraße ausweichen müssen. Ein gefährliches Unterfangen, besonders in der dunklen Jahreszeit, wenn die Autos – in der Regel unbeleuchtet – dort abgestellt werden.
Ein Problem, das auch Revierförster Christoph Beemelmans kennt und auf das er schon öfter angesprochen wurde. Nach seiner Kenntnis dürfe neben der durchgezogenen Linie nicht geparkt werden. Wenn überhaupt, dann nur auf dem befestigten Grünstreifen, jeweils rechts und links der B224.
Revierförster Christoph Beemelmans kennt das Problem
Eigentlich. Nur daran hält sich niemand. Deshalb habe Beemelmans bereits versucht, die Polizei, den Landesbetrieb Straßen-NRW und die Gemeinde Schermbeck auf die Situation aufmerksam zu machen. „Da es sich hierbei jedoch um einen ruhenden Verkehr handelt, hält sich Straßen-NRW und die Polizei raus, denn für diese Angelegenheit ist die Kommune Schermbeck zuständig. Nur sie kann hier Knöllchen verteilen“, so Beemelmans. Er könne auch die Radfahrer gut verstehen, die sich über die parkenden Autos beschweren, denn sie müssen entweder von ihrem Rad absteigen oder sich in den fließenden Verkehr einfädeln. Das führe häufig zu brenzligen Situationen. Das sei auch an den zahlreichen Bremsstreifen in diesem Bereich erkennbar.
Ortsansässige führen ihre Hunde aus
Beemelmans hält die Situation aber auch für hausgemacht. „Viele der Besitzer der dort parkenden Fahrzeuge sind ortsansässige, die nur mit ihren Hunden anreisen, damit diese ihr ‚Geschäft‘ im Wald verrichten können“, fügt der Revierförster hinzu. Gefährlich sei die Situation auch für querende Fußgänger, die, wenn dort teilweise mehr als 20 Autos stehen, keinen Einblick rechts und links in den Straßenverkehr hätten. Deshalb lasse er häufig die Besucher schon im Wald parken. „Ich hoffe nur, dass hier nicht irgendwann mal ein schwerer Unfall passiert“.
Regelmäßige Kontrollen im Außenbereich sind schwierig
Und auch der Gemeinde Schermbeck sei dieses Problem bekannt, bestätigt auf Nachfrage der Redaktion Stephan Reinken vom Ordnungsamt. Er verweist auf kommunale Mitarbeiter der Gemeinde, die den ruhenden Verkehr im Außenbereich überwachen. Eine Kontrolle habe es hier schon gegeben. „Nur, wir können die Kontrollen nicht auf Ewigkeit machen. Parkverstöße gebe es nach gewisser Zeit wieder, wenn die Regelmäßigkeit der Kontrollen fehlt“, erklärt Reinken. Hinzu komme, dass es aktuell nur zwei Politessen in Schermbeck gebe, die für den ruhenden Verkehr zuständig seien. „Wir werden das Thema im Auge behalten, aber mit der derzeitigen Personalstärke sind regelmäßige Kontrollen im Außenbereich einfach schwierig“, ergänzt Reinken.
Neuer Radweg geplant
Die Situation für die Radfahrer und Fußgänger soll sich entlang der B224 zwischen Erle und Freudenberg voraussichtlich dann verbessern, wenn dort ein neuer Radweg gebaut worden ist. Wie berichtet, arbeiten die Kommunen Raesfeld und Schermbeck sowie die Stadt Dorsten und der Landesbetrieb Straßen-NRW an diesem Projekt. Petra Bosse