Firma Busch ist nun für größere Aufträge gerüstet

Eine 1000 Quadratmeter große Halle wurde errichtet

Schermbeck Nach gut einjähriger Planungs- und Bauphase wurde die zweite Halle der Firma „Martin Busch & Sohn Behälter- und Apparatebau GmbH“ an der Alten Poststraße 110 fertig gestellt. Die öffentliche Präsentation soll im Frühsommer erfolgen, da der Außenbereich optisch noch aufgewertet werden soll.
Schon vor der Übergabe des Betriebes an seine Söhne Markus und Christian im Jahre 2013 hatte der Seniorchef Martin G. Busch eine unternehmerische Entscheidung getroffen, welche die jetzige betriebliche Erweiterung ermöglichte. Die an der Westseite der eigenen Firma liegende Wiese kaufte er bereits im Jahre 2005 auf.
Die Entscheidung, diese 4000 m2 große Fläche aus dem Dornröschenschlaf zu wecken, fiel relativ kurzfristig. Für den größten Auftrag in der 112-jährigen Firmengeschichte, den Bau von zwei jeweils 55 Tonnen schweren Wärmetauschern, eignete sich die im Jahre 1972 bezogene Fertigungsstätte der Firma nicht mehr. Die beiden Kräne können insgesamt nur Werkstücke mit einem Gewicht von 32 Tonnen befördern.
Markus und Christian Busch entschieden sich für den Bau einer neuen Produktionshalle, um den Großauftrag ohne ein Provisorium ausführen zu können. Zusammen mit dem Dorstener Architekten Matthias Funke entstanden Anfang 2014 die Planungen für die neue Halle. Ende Juni 2014 begann die Uefter Firma „BWR – Garten- und Landschaftsgestaltung“ mit dem Bodenaushub.
Unmittelbar nach dem Kilianfest im Juli 2014 rückte die Vredener Baufirma Temmink an, um die drei Meter tiefen Fundamente in Beton zu gießen. Rund 300 Kubikmeter Beton wurden benötigt, um eine genügend große Stabilität für das Stahlgerüst der Halle zu erzielen.
Die Stahlbauarbeiten für die 50 Meter lange, 20 Meter breite und 14 Meter hohe Halle übernahm die Ahauser Stahlbaufirma S & F. Die Außenhülle für das Stahlgerüst besteht aus so genannten „Sandwich-Elementen“, die innen mit Dämmmaterialien gefüllt sind.
„Wenn es passt, arbeiten wir gerne mit Firmen der Region zusammen“, erläuterte Christian Busch die Firmen-Philosophie bei der Vergabe der Aufträge. Den kompletten Innenausbau übernahmen Schermbecker Firmen. Das an der Schermbecker Mittelstraße ansässige Unternehmen „Elektro Cremerius“ wurde mit den Elektroarbeiten beauftragt. Arbeiten im Heizungs- und Sanitärbereich führte die jüngst von der Mittelstraße zum Gewerbegebiet umgesiedelte Firma „Heizung + Sanitär Beck“ aus. Für Arbeiten in 14 Meter Höhe reichen die Gerüste normaler Firmen nicht aus. Da waren Spezialisten gefragt. Und die gab`s gleich in der Nachbarschaft. Die im Heetwinkel ansässige Firma „TC Equipment e. K.“ verfügt über Arbeitsbühnen, mit deren Hilfe man sogar noch in 45 Meter Höhe arbeiten kann. Firmenchef Ahmed Al Kabouni brauchte nicht einmal mit solch großen Arbeitsbühnen anzurücken, als die Elektroarbeiten in der Halle ausgeführt wurden. Die Arbeitsbühnen werden auch noch eingesetzt, wenn die Außenwerbung installiert wird.

Die Firmenchefs Markus und Christian Busch (v.l.) haben mit der Realisierung einer zweiten Halle (im Hintergrund) wichtige Weichen für die betriebliche Weiterentwicklung der 112 Jahre alten Firma „Martin Busch & Sohn Behälter- und Apparatebau GmbH“ gestellt. Foto Scheffler
Die Firmenchefs Markus und Christian Busch (v.l.) haben mit der Realisierung einer zweiten Halle (im Hintergrund) wichtige Weichen für die betriebliche Weiterentwicklung der 112 Jahre alten Firma „Martin Busch & Sohn Behälter- und Apparatebau GmbH“ gestellt. Foto Scheffler

Parallel zum Ausbau wurde mit der Erledigung des Großauftrages begonnen, sodass die beiden 8,60 Meter langen Behälter mit einem Durchmesser von jeweils 4,30 Meter im Frühjahr fertig werden.
In der neuen Halle können künftig noch größere Auftrage erledigt werden. Die montierten beiden Laufkräne sind zusammen in der Lage, Werkstücke mit einem Gewicht bis zu 80 Tonnen zu bewegen. Insofern ist die neue Halle eine wichtige Investition für die Zukunft des Betriebes, die zugleich noch mehr Sicherheit für die Arbeitsplätze der 36-köpfigen Belegschaft bietet. H.Scheffler

Ein Betrieb in der vierten Generation

Schermbeck 1903 wurde die Firma durch Martin Busch als Heizungs- und Installationsbetrieb in Sterkrade gegründet. Nach seinem beendeten Studium der Kälte- und Klimatechnik wurde Sohn Heinrich Busch 1932 Mitarbeiter. Damals erfolgte die Spezialisierung auf den Behälter- und Apparatebau. 1972 zogen Heinrich und Maria Busch mit der Firma in die heutige Fertigungsstätte nahe der Maassenstraße um. 1973 begann mit Martin G. Busch die dritte Generation im Familienbetrieb. Seit 1989 war er Geschäftsführer der Martin Busch & Sohn GmbH.
In vierter Generation leiten Christian und Markus Busch seit 2013 die Geschäfte. Als ausgebildeter Wirtschaftsingenieur begann der heute 42-jährige Markus Busch im Jahre 2004 im elterlichen Betrieb, deren technische Leitung er jetzt innehat. Sein 35-jähriger Bruder Christian absolvierte nach seiner kaufmännischen Ausbildung in Bottrop ein Studium der Wirtschaftswissenschaften. Seit Mai 2008 arbeitet er im elterlichen Betrieb. Jetzt ist er dort kaufmännischer Geschäftsführer.
Zum Betrieb gehören 36 Mitarbeiter aus Schermbeck und seinem näheren Umfeld. Zwei Standbeine besitzt das Unternehmen. Im angestammten Feld des Behälter- und Apparatebaus werden Wärmetauscher und Rührwerke ebenso produziert wie Kolonnen, Reaktoren, Autoklaven, Gassicherungsdrehschieber sowie das Zubehör für dieses Lieferprogramm. Hinzu kommen Sonderkonstruktionen nach Kundenanforderungen.
Im Bereich der Fördertechnik, dem zweiten Firmenstandbein, werden Kohlezuteileranlagen ebenso produziert wie Durchschleus- und Ausschleussysteme für Schütt- und Stückgüter sowie Nass-Entschlacker und Nass-Entascher für thermische Behandlungsanlagen.
Seit 2010 ist die Firma Busch exklusiver Vertriebspartner des Unternehmens „Parker Autoclave Engineers“, das individuell angepasste Reaktor-System herstellt. H.Sch.

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.