Festschrift – 250 Jahre Schützenverein Bricht

Der 250 Jahre alte Schützenverein Bricht hat jetzt erstmals eine Festschrift

Eine immense Fleißarbeit mit über 400 Fotos

Schermbeck. Kleinere Aufsätze zur Geschichte des Brichter Schützenvereins hat es zwar schon in den späten 1970er-Jahre und Anfang der 1980er-Jahre vom Schriftführer Herbert Brüggemann gegeben, aber eine umfangreiche Dokumentation der gesamten Vereinsgeschichte hatte sich der Vorstand zum Ziel gesetzt, als man im Jahre 2019 unter der Leitung des Oberst Carsten Unverzagt mit den Planungen für das Jubiläums-Schützenfest im Jahre 2022 begann.

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In der Gaststätte „Haus Mühlenbrock“ stellte der vom Oberst Carsten Unverzagt geleitete Vorstand des Schützenvereins Bricht am Mittwochabend seine erste Festschrift mit dem Titel „250 Jahre Schützenverein Bricht. 1772-2022“ vor. Foto: Scheffler

163 Seiten umfasst die erste Festschrift des Brichter Schützenvereins, die am Mittwochabend im Vereinslokal „Haus Mühlenbrock“ vom Vorstand vorgestellt wurde. Das Layout und die grafische Umsetzung der im DIN-A-4-Format erschienenen Festschrift übernahm die Schermbeckerin Anne Beck. 300 Exemplare wurden in der ersten Auflage gedruckt.

„Ich möchte mich bei allen beteiligten Vorstandsmitgliedern für die hervorragende Arbeit und die geleisteten Stunden bedanken“, erinnerte Unverzagt an die vielen Besuche bei den Brichter Familien, um Fotos und Dokumente des Vereins zu bekommen, der im Jahre 1772 gegründet wurde, wie es eine Eingravierung in einer im Jahre 1911 gestifteten Plakette der Königskette belegt. Der älteste Nachweis ist ein Spruch, den H. Spellmann im Jahre 1850 mit Federkiel geschrieben hat.

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Das erste Schützenfest nach dem zweiten Weltkrieg wurde 1949 mit dem Königspaar Helmut Schult und Magda Baumann gefeiert. Repro: Scheffler

Im ersten Teil der Festschrift erhält man Antworten auf Fragen nach der Bedeutung des Ortsnamen Bricht und der alten Hofbezeichnungen. An Meilensteine in der Geschichte seit der Ursiedlung Mukileshem bis hin zum Ende der bis 1975 selbstständigen Gemeinde Bricht wird erinnert.

Auf den folgenden Seiten berichten die Autoren über den typischen Ablauf eines Schützenfestes, über die regelmäßigen Traditionspokalschießen der neun Schützenvereine des ehemaligen Amtes Schermbeck und über die Kinderschützenfeste.

Vereinsfahnen, Ketten und Diademen

Den Vereinsfahnen, Ketten und Diademen widmeten die Autoren insgesamt elf Seiten. Auf acht Seiten wird das Ehrenmal vorgestellt, an dem sich die Schützen nicht nur im Rahmen des Schützenfestes versammeln, sondern auch am Volkstrauertag. Dieses Ehrenmal wurde am 6. September 1931 eingeweiht.

Vornehmlich durch Eigenhilfe wurde im Jahre 1930 auf dem Grundstück neben dem Vereinslokal ein 80 Meter langer Scheibenschießstand errichtet, der im Jahre 1966 auf 50 Meter verkürzt wurde. Im Jahre 2016 erfolgte ein großer Umbau; im Jahre 2018 wurde das Dach erneuert. Auf 16 Fotos kann man den Fortschritt der Arbeiten verfolgen.

Das Tambourkorps Bricht, das die Schützen seit den 1930er-Jahren bis zum Jahre 2015 musikalisch unterstützte, wird mit 13 Fotos vorgestellt.

Königspaare

Eine Auflistung der Königspaare weist als ältestes Königspaar für das Jahr 1884 das Ehepaar Johann und Margarete Klosterköther auf. Für das Jahr 1929 wurden erstmals die Hofpaare angegeben. Für die meisten Jahre nach 1934 wurden die Sprüche auf der Königsscheibe notiert.

Ein Großteil der Seiten dient dazu, mit Fotos an die Königspaare mit ihren Thronbesetzungen zu erinnern. Das älteste abgebildete Bild eines Königspaares zeigt die Majestäten Wilhelm Schult und Emma Vorstius. Die Nachkriegs-Majestäten wurden allesamt in Fotos vorgestellt. Das Königspaar des Jahres 2019, Bastian Reßing und Marita Paffen, regiert infolge der Corona-Pandemie nun bereits im dritten Jahr.

Der dörfliche Schützennachwuchs

Dass auch der dörfliche Schützennachwuchs bereits vor dem Zweiten Weltkrieg mit eigenen Königspaaren Feste feierte, beweist die Auflistung, die mit dem König Willi Weckert beginnt, dem König des Jahres 1932. An fast alle Königspaare der Nachkriegszeit erinnern Fotos in der Festschrift.

Veranstaltungen

Der Beschreibung der zweiten Kompanie, der Winterfeste, der Pflanzaktionen des Schützenvereins folgen Berichte vom Maien-Holen und vom Brichter Osterfeuer. Mit einer Serie von Fotos zum Thema „dütt un datt“ endet die umfangreiche Chronik, die das beweist, was Bürgermeister Mike Rexforth in seinem Grußwort bescheinigt: „Schützen erfüllen die ihnen angestammte Aufgabe des Heimatschutzes auch heute noch.“

Info:

Die Festschrift mit ihren Hardcover-Umschlag kann zum Preis von 18 Euro im „Haus Mühlenbrock“ und bei den Vorstandsmitgliedern Carsten Unverzagt, Pascal Wefelnberg, Florian Anschütz und Thomas Cappell bezogen werden.

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.