Farben von Johanna Schreiner bringen neues Leben

Johanna Schreiner zeigt ihr Kunstwerk in der Ludgeruskirche

Schermbeck „Ins Leben“ heißt ein Kunstwerk, das in den nächsten zwei Monaten in der Ludgeruskirche gezeigt wird.

Das aus alten Kohlensäcken gestaltete rechteckige Kunstwerk liegt vor dem Taufbecken im hinteren Altarraum. Gestaltet wurde es von der in Niederbayern geborenen Johanna Schreiner, die in Augsburg lebt und arbeitet. Seit 2005 ist sie freischaffende Künstlerin.

Nach einer Ausbildung in Druckgrafik und Malerei studierte sie in den Jahren 2006 bis 2013 bei namhaften Professoren Zeichnung und Malerei, zuletzt in der Meisterklasse von Professor Markus Lüpertz.

Johanna Schreiner ist Mitglied im Berufsverband Bildender Künstler und Gründungsmitglied der Künstlergruppe „Breitengrad e.V.“.

Als die Gruppe im vergangenen Jahr in der ehemalige Zeche Leopold in Dorsten eine Ausstellung gestaltete, lernte der Schermbecker Pastor Klaus Honermann die Künstlerin kennen, die gerne bereit war, ihr Werk zur Verfügung zu stellen.

Das aus zwölf farbigen Elementen bestehende Kunstwerk der Künstlerin Johanna Schreiner befasst sich mit dem Thema „Zeche“. Foto privat

Thema „Zeche“

Das aus zwölf Teilflächen bestehende Kunstwerk „Ins Leben“ greift das Thema „Zeche“ auf. „Das Thema wollte ich farbig angehen und ich arbeitete mit Originalutensilien des Bergbaus“, erläutert Johanna Schreiner ihr Kunstwerk.

Sie wählte ehemalige Kohlensäcke aus. Lange experimentierte die Künstlerin mit den 100 mal 70 Zentimeter großen sehr rauen Säcken. „Ich trennte sie, nähte sie per Hand in langen Bahnen wieder zusammen, spannte sie auf Keilrahmen und bestrich sei mit Hasenleim, um sie schließlich bemalen zu können“, beschreibt Johanna Schreiner ihre Arbeitsweise.

Als Motive für die Bemalung entwickelte sie zahlreiche Ideen, die sie aber schließlich alle verwarf. Sie reduzierte alles Gegenständliche. Die Farbflächen gestaltete sie farbenfroh. „Bunte Farben symbolisieren für mich das Leben“, begründet Johanna Schreiner die Farbwahl. Die nicht mehr benötigten Kohlesäcke erhielten als Patchwork-Teppich ein neues Leben nach der Kohle. Das ergab den Namen „ins Leben“ für das Kunstwerk.

Pastor Honermann hat lyrische Betrachtungen zum Kunstwerk niedergeschrieben und sich dabei mit dem Energiewandel ebenso befasst wie mit dem Patchwork in Familien.

Der „Teppich“ von Johanna Schreiner liegt vor dem Taufbrunnen der St. Ludgerus-Kirche. Mithin ist er in diesem Kontext zu sehen. Pastor Honermann gibt dafür eine Erklärung: „ Wer mag, kann es also dahin gehend deuten, dass für den Gott des Lebens, der sich uns in der Taufe schenkt, der Teppich ausgelegt ist.

Es sind 12 Elemente. Sie können – ohne dass es zwingend wäre – gesehen werden als die 12 Stämme Israels, als das Volk Gottes aus den unterschiedlichen Völkern und Kulturen.“ H.Scheffler

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Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.