Sichere Versorgungsstrukturen im Kreis Wesel
Im Weseler Kreishaus findet am Montag, 16. Dezember, eine Fachtagung der Pflegekonferenz statt. Dabei geht es um das Thema „Lebenswelt Alter – Sichere Versorgungsstrukturen im Kreis Wesel“. Es handelt sich um eine geschlossene Fachtagung zu der Fachleute der Pflegeeinrichtungen, Krankenhäuser, Kostenträger, Verbände und Kommunen eingeladen wurden. „Es ist uns gelungen Referenten und Referentinnen zu gewinnen, die das Thema bzw. den Prozess durch Fachvorträge transparent machen werden“, so Kreisdirektor Ralf Berensmeier.
In den kommenden Jahrzehnten wird die Versorgungssituation pflegebedürftiger Menschen von zwei einschneidenden Entwicklungen geprägt. Der bereits heute wahrnehmbare Fachkräftemangel in der Pflege und die Ausgabensteigerung der sozialen Sicherungssysteme werden diejenigen, die für die Sorge um ältere Menschen Verantwortung tragen, vor große Herausforderungen stellen.
Der Sozialausschuss des Kreises hat sich wegen der Bedeutung, des Umfangs und der Komplexität dieser Thematik in drei aufeinanderfolgenden Sitzungen mit dem “Pflegereport 2030 der Bertelsmann-Stiftung“ und seinen Auswirkungen für den Kreis Wesel intensiv auseinandergesetzt.
Die steigende Zahl pflegebedürftiger Menschen und das aufgrund gesellschaftlicher Veränderungen nachlassende Familienpotential werden einen steigenden Fachkräftebedarf auslösen, der nach heutiger Erkenntnislage nicht gedeckt werden kann. Der
Fachkräftemangel stellt damit ein großes Versorgungsrisiko dar.
„Um die Herausforderungen gemeinsam meistern und sichere Versorgungsstrukturen für ältere Menschen gestalten zu können, soll der Grundsatz „ambulant vor stationär“ im Kreis Wesel konkreter gefasst werden“, so der Vorsitzende der Pflegekonferenz, Kreisdirektor Ralf Berensmeier.
Der neue Grundsatz lautet: „Prävention und Rehabilitation fördern, das Lebensumfeld seniorengerecht gestalten, die familiären Potentiale stärken, die häusliche und vollstationäre Pflege bedarfsorientiert ausbauen sowie die Berufsperspektive Altenpflege fördern“. Dieser Grundsatz bildet im Kreis Wesel den Rahmen und die Struktur für einen umfassenden Prozess, in dem von Arbeitsgruppen praxisorientierte Handlungsempfehlungen erarbeitet werden sollen.
Kreisdirektor Ralf Berensmeier: „Ich begrüße die Entscheidung der Politik, die für den Kreis Wesel wegweisend sein wird. Für die zukünftige Sicherung der Versorgungssituation pflegebedürftiger Menschen im Kreis Wesel sind der direkte themenspezifische Austausch und die Zusammenarbeit mit den entsprechenden Akteuren enorm wichtig. Insbesondere kann somit die Steuerungs- und Planungskompetenz für die Pflegestruktur im Kreis Wesel gestärkt werden“.