Fachstelle Frau und Beruf bedient steigende Anfragen

Die Fachstelle Frau und Beruf ist seit Jahren etablierte Servicestelle im Kreis Wesel für die Bürgerinnen der kreisangehörigen Städte und Gemeinden zu allen berufsrelevanten Fragestellungen. Sie leistet einen konkreten Beitrag, das Berufsleben von Frauen im Kreis Wesel zu stärken und die dafür notwendigen Rahmenbedingungen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu verbessern.

Ein wesentliches Instrument der Fachstelle Frau und Beruf ist die individuelle Beratung von Frauen. Hier geht es um komplexe Fragestellungen wie z.B. Wie kommuniziere ich mit meinem Vorgesetzten, dass ich Beruf und Familie vereinbaren möchte? Wie schaffe ich es, nach der Familienphase wieder ins Berufsleben einzusteigen? oder: Wie komme ich aus einem Minijob in ein sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis?

Um Erkenntnisse über den Verlauf der beruflichen Entwicklung der Frauen der letzten zwei Jahre zu erlangen, führte die Fachstelle Frau und Beruf aktuell eine Umfrage aller Beratungskundinnen von 2015 durch. Monika Seibel, Mitarbeiterin der Fachstelle Frau und Beruf, blickt erfreut auf den Rücklauf der Umfrage; diese beträgt 52 %.

Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass der Einstieg in den Arbeitsmarkt positiv verlief. Die Beschäftigtenzahl ist im Vergleich zum Beratungsjahr 2015 von 58 % auf 82 % gestiegen. 46 % der Frauen haben den Ausstieg aus der Familienphase und der Erwerbslosigkeit vollzogen, 23 % sind in der Beschäftigung verblieben und 13 % haben den Übergang in eine höherwertige Beschäftigung gefunden.

Allerdings geben 41 % der beschäftigten Frauen an, dass ihr Einkommen nicht existenzsichernd ist und 33 % sich in einem befristeten Arbeitsverhältnis befinden. Die Umfrageergebnisse bestätigen auch, dass Frauen vorwiegend in Branchen beschäftigt sind, in denen das Einkommen niedriger ist als in Branchen, in denen vorwiegend Männer beschäftigt sind.

„Mit Blick auf die Alterssicherung der Frauen bin ich sehr besorgt“, so Monika Seibel, Mitarbeiterin der Fachstelle Frau und Beruf. „Beim Arbeitszeitvolumen (Wochenarbeitsstunden) der beschäftigten Frauen sowie beim beruflichen Wiedereinstieg ist noch Luft nach oben“, so Seibel weiter, „denn jedes Jahr, jede Stunde zählt!“

Die Fachstelle Frau und Beruf stellt auch fest, dass die telefonischen Anfragen stetig steigen und auch immer vielfältiger werden. Im ersten halben Jahr in 2017 wurden bereits 300 Telefonanfragen bedient. In 2016 waren es insgesamt knapp 500 Anfragen. Es werden Fragen gestellt zum Mutterschutz, Elterngeld und zur Elternzeit, Fragen zu Arbeitszeugnissen und Kündigungsfristen, Bewerbungsstrategien und Weiterbildungsmöglichkeiten sowie Fragen zum Studium, zur Ausbildung und Existenzgründung. „Hier verstehe ich mich mehr als Lotsin im Dschungel der vielfältigen Unterstützungsleistungen in unserer Region“, so Monika Seibel.

Weitere Informationen zur Fachstelle Frau und Beruf sind unter
www.kreis-wesel.de/frauundberuf nachzulesen.

Vorheriger ArtikelLeserbrief zu: Mehr Engagement für die Mittelstraße
Nächster Artikel4. Kompanie übte das Marschieren
Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.