Erinnerungen an das größte Schermbecker Kunstforum

Hermann Ostrops Buch informiert über „25 Jahre Kunst und Kultur“

Schermbeck Kunst galt bislang als ein Stiefkind in der heimatkundlichen Literatur. Für das Schließen dieser Lücke in der Dokumentation des kulturellen Schaffens bildender Künstler sorgt nun Hermann Ostrop. „25 Jahre Kunst und Kultur“ heißt sein druckfrisches Buch, das zum Preis von 20 Euro vom Autor (Tel. 02853/4115) erworben werden kann.

25 Jahre lang hat der ehemalige Geschäftsstellenleiter der Verbands-Sparkasse Wesel viele Stunden seiner Freizeit dazu genutzt, um Künstlern der Region die Möglichkeit zu geben, in der Schalterhalle der Sparkasse eine Möglichkeit zur Präsentation ihrer Werke zu geben. In dieser Zeit gelang es Ostrop, das Geldinstitut zum bedeutendsten Forum der Kunst im Schermbecker Gemeindegebiet werden zu lassen.

Zufällig kam es im Herbst 1977 zu einer Ausstellung mit Arbeiten des Holzbildhauers Heinrich Sporkmann aus Gahlen. „Die Resonanz auf diese Ausstellung war Erfolg versprechend“, erinnert der heute 79-jährige Ostrop an die Anfänge. Er sollte Recht behalten. Im Laufe der Zeit sprach sich das qualitativ hohe Niveau seiner Ausstellungen so sehr herum, dass sich Künstler aus dem weiten Umfeld Schermbecks um eine Präsentation ihrer Werke in Schermbeck bemühten.

Der 79-jährige Hermann Ostrop hat die kulturelle Szene Schermbecks seit 1977 mächtig bereichert. Jetzt hat er eine beachtliche 178 Seiten umfassende Retrospektive erstellt. Foto Scheffler
Der 79-jährige Hermann Ostrop hat die kulturelle Szene Schermbecks seit 1977 mächtig bereichert. Jetzt hat er eine beachtliche 178 Seiten umfassende Retrospektive erstellt. Foto Scheffler

Annemarie Dreckmeier und Wilhelm Zimelong nutzten die Chance, in Ostrops Kunstforum ihre Werke ausstellen zu dürfen, ebenso wie u.a. der Bottroper Josef Grasediek, Ursula Heinemann, Ordensschwester Tisa von der Schulenburg mit sozialkritischen Bildern, der Bocholter Ikonenmaler Waldemar Reinhardt, der Niederrheinkünstler Hein Driessen aus Emmerich, Dr. Gerhard Kortemme, Pater Bernhard Alpers und Studiendirektor Erich Dorr. Ein besonderes Anliegen bestand für Hermann Ostrop darin, dem Uefter Maler Leo Winkelmann, der in Rom Preisträger für christliche Kunst wurde, auch in Schermbeck ein Denkmal zu setzen.

Von allen Kunstausstellungen gab es Presseberichte. Die hat Hermann Ostrop gesammelt und nun – mit Einwilligung der Zeitungsverlage – zu einem 178-seitigen Buch zusammengefasst.

Neben den bedeutenden Kunstausstellungen, für die es fortlaufend nummerierte Begleitinformationen gab, bot Hermann Ostrop auch zahlreichen Autodidakten die Möglichkeit, ihre Werke auszustellen.

In sein Buch hat Hermann Ostrop außerdem Beiträge zu kulturellen Ereignisse im Umfeld der Verbands-Sparkasse hinzugefügt. So beinhalt das Buch einen Bericht über Sponsoring der Verbands-Sparkasse für die im Jahre 1983 montierten neuen Flügel der Dammer Windmühle. Ein Bericht informiert über die Herausgabe des Bildbandes „Landwirtschaft im alten Schermbeck“. 1985 ermöglichte Ostrop die Ausstellung „KAB im Widerstand“. 1988 war er Mitherausgeber des Bildbandes „Geselliges Schermbeck“. Die Kunst-Wettbewerbe der SPD fanden in den 1990er-Jahren in der Verbands-Sparkasse statt. 1998 fand die Lesung zu Werken Joseph von Eichendorff einen großen Anklang.

Im Schlussteil des Buches ergänzt Hermann Ostrop Berichte über Aktivitäten, die er im Bereich der Kultur entfaltete. Im Auftrag der Verbands-Sparkasse übereichte er im Februar 2005 zwei Bilder des Malers Leo Winkelmann an die Kulturstiftung. Im Juli 2005 erhielt die Kirchengemeinde St. Ludgerus ein großformatiges Glasbild des Namenspatrons ihrer Kirche als Geschenk. Anlässlich des 75-jährigen Bestehens der Kolpingsfamilie gab Ostrop einen Fotokalender heraus. Im Jahre 2008 erschien sein Buch „Früher in Altschermbeck“. Ein Jahr später verhalf er dem Heimatmuseum zu einem restaurierten Bild des Malers Ernst Sack. H.Scheffler

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.