Schermbecker Familie Brandt schafft sich ein vorweihnachtliches Lichter-Paradies
Seit jeher ist das Licht ein zentrales Merkmal für die Weihnachtszeit, erinnert es doch daran, dass Jesus Christus, dessen Geburt an Weihnachten gefeiert wird, Licht in das Dunkel gebracht hat.
Für Diana, Michael und Jason Brandt ist das ein besonderer Grund, mit möglichst viel Licht auf das nahende Weihnachtsfest hinzuweisen und gleich die ganze Adventszeit mit einzubeziehen.

Blinkende Weihnachtsmänner
Einen Steinwurf weit von der Ludgeruskirche entfernt, versieht die Familie Brandt mit Lichterketten an der Hausfassade, mit blinkenden Weihnachtsmännern in der Toreinfahrt und mit beweglichen Lichteffekten an den Wänden und auf dem Straßenpflaster die ursprünglich eher dunkle Adventszeit mit einem amerikanischen Touch, der die Passanten zum Staunen animiert.

„Unsere ganze Familie ist dekoverrückt“, erklärt Diana Brandt ihre Begeisterung für weihnachtliche Dekorationen. Ihre Eltern haben selbst die Nachbarkinder immer in die Vorbereitungen für das Weihnachtsfest mit einbezogen und zur Freude der Kinder regelmäßig Backaktionen veranstaltet.
Das Erbgut blieb auch erhalten, als das Ehepaar Brandt in die Schermbecker Johan-von-der-Recke-Straße zog. Der Tannenbaum vor dem Haus wurde nicht nur zur Weihnachtszeit herausgeputzt; er diente auch ein Vierteljahr später zum Aufhängen von Ostereiern.

Schneemann Oskar
„Unser Hauseigentümerin ist begeistert“, freut sich Michael Brandt über die Rückendeckung für die nicht ganz alltäglichen Ideen seiner Familie, im und am Haus in der Brunnenstraße 8 auf Weihnachten aufmerksam zu machen. Mit dem 2,40 m hohen Schneemann Oskar fing im Jahre 2013 alles an. „Da blieben schon viele Leute vor dem Haus stehen“, erinnert Diana Brandt an die erste Resonanz der Nachbarn und der Kirchgänger, die von ihren Kindern genötigt wurden, eine kurze Pause vor dem Hause Brandt einzulegen.

Seither wuchs die Dekoration von Jahr zu Jahr. Als Schnäppchenjäger ist die Familie das ganze Jahr auf Flohmärkten, in Baumärkten und im Internet unterwegs.
Inzwischen ist die Sammlung so groß, dass esin den Zimmern des Hauses sehr eng wurde. Eine Zwischendecke in der riesigen Garage wurde eingezogen, sodass reichlich Stauraum zur Verfügung stand und die Entscheidung für den Kauf weiterer Dekorationen erleichtert wurde.

Zu Beginn der Adventszeit beginnt die Dekoration. Etwa 1000 MeterStromkabel wurden in diesem Jahr verlegt, um die zahllosen LED-Leuchten mit Strom zu versorgen.
Landschaften mit historischen Bauten
Einige Kabel mussten erst repariert werden, weil ein Marder sie in der Garage als Nahrungsquelle benutzt hatte. Während ihr Mann und der 14-jährige Sohn sich um die Lichttechnik kümmern, übernehmen Diana Brand und ihre Schwiegermutter die Gestaltung der beiden großen Fenster zur Straßenseite hin. Mit weißem Vlies bedeckte Bretter erlauben es, ganze Landschaften mit historischen Bauten aufzustellen. „Da bleiben viele Leute stehen, um sich die Details anzuschauen“, berichtet Diana Brandt.
Damit die Familie unbeobachtet am Tisch sitzen kann, wird die Fensterdekoration durch eine undurchsichtige Gardine nach hinten abgeschirmt.
Für dieses Jahr sind die Vorbereitungen abgeschlossen. Die Fassade ist bis zum Firstbalken beleuchtet. Auf dem 25 Meter langen Hof stehen mehrere Schneemänner unterschiedlicher Größe.
Lichteffekte
Sterne leuchten in verschiedenen Farben, ein aufblasbarer Torbogen überspannt die ganze Zufahrt. Um nicht täglich an unzähligen Schaltern das Licht an- und ausschalten zu müssen, hat Michael Brandt Fernbedienungen eingebaut. Mit ihnen können auch die Strahler bedient werden, mit deren Hilfe Lichteffekte auf die helle Wand des Nachbarhauses projiziert werden und auf der Pflasterfläche der Straße Elche, Schneemänner, Tannen und andere Weihnachtssymbole aus aller Welt in Bewegung gesetzt werden können.
„Es gibt so viel Streit auf der Welt, da möchten wir den Menschen zur Weihnachtszeit etwas Freude schenken“, nennt Diana Brandt als Ziel ihrer Aktion.
Schön ist die Weihnachtszeit
Die ganze Familie freut sich, wenn die Leute vor ihrem Haus stehen bleiben und besonders Kinder mit leuchtenden Augenden vorweihnachtlichen Lichterglanz bestaunen. Wenn die im Briefkasten versteckte Musikbox urplötzlich das Lied „Schön ist die Weihnachtszeit“ ertönen lässt, dann huscht für kurze Augenblicke bei fast allen Passanten ein Lachen übers Gesicht.
„Ein Ende ist noch nicht in Sicht“, ist sich die Familie Brandt einig, weiterhin für Weihnachtsfreude zu sorgen. Derzeit wird nach einer Mini-Eisenbahn Ausschau gehalten, die es möglich machen soll, dass kleine Kinder durch die Lichter-Landschaft auf dem Hof gefahren werden können. Auch das Dach soll noch mit einbezogen werden.
Vielleicht wird schon im kommenden Jahr von oben ein „Frohes Fest“ bzw. ein „Merry Christmas“ als Weihnachtsbotschaft in die Nacht geschickt werden. H.Scheffler