Ein Seniorenparlament für Schermbeck?

Mehr Mitbestimmungsmöglichkeiten für Senioren

Diskussionsrunde mit dem Bürgermeisterkandidat der SPD

Am Freitag den 14. März stellt sich in der AWO der Bürgermeisterkandidat der SPD nicht nur der älteren Generation vor, sondern möchte mit Ihnen auch diskutieren. Sein Thema: Mehr Mitbestimmungsmöglichkeiten für Senioren. „Die Generation 60+ hat nicht nur viel erlebt, sondern auch unglaublich viel Erfahrung. Die möchte ich mehr einbinden, weil ich auch sicher bin, dass sie das will. Die Frage ist häufig nur der Zugang.“

 Ralph Brodel will im Rat mehrere sogenannte Mitmachparlamente einrichten, eines für Senioren. „Ich nenne es das Parlament der Erfahrung und ich bin sicher: wenn so ein Angebot besteht und entsprechend beworben wird, kommen auch die Menschen und bringen sich im Rat mehr ein, werden dadurch auch mehr gehört.“

 Die Begründung für die Mitmachparlamente sieht der Bürgermeisterkandidat in der Veränderung der Lebensweisen bei allen Generationen. „Die Menschen wollen heute mehr abgeholt werden, wollen interessantere Beteiligungsmöglichkeiten. Da sind die starren und klassischen Zugänge, also über die Parteien, die kleinteilige Parteienarbeit und dann irgendwann in die Entscheidungsgremien, wie wir sie heute haben, einfach für viele nicht mehr zeitgemäß. Die Menschen wollen sich ja einbringen, nur die Wege sind ihnen häufig zu verstellt“, ist sich der 51jährige sicher. So fordert er für alle relevanten Gruppen, wie Jugend, Senioren, Unternehmer, eigene Mitmachparlamente, die auch Ratsvorlagen einbringen können und sollen. „Wir haben in allen großen Gesellschaftsgruppen in Schermbeck so viele interessante und intelligente Köpfe, die dürfen wir nicht Außen vor lassen. Und um sie regelmäßig zu hören und in einen intensiven Austausch zu kommen, brauchen wir halt alternative Zugänge, die aber einen absolut verbindlichen Charakter haben. Alibidiskussionen helfen niemanden und würden nur das wachsende Desinteresse an der Politik weiter verschärfen.“ Damit stellt der Bürgermeisterkandidat aber die Parteienpolitik nicht generell in Frage: „Nein, so wie unsere politische Willensbildung organisiert ist, funktioniert es ja, aber wir müssen doch trotzdem sehen, dass wir auf Veränderungen reagieren und man kann doch dann beides verknüpfen, den klassischen und den alternativen Weg.“

Die Frage wird sein, wie die angesprochenen Gruppen hierauf reagieren und dafür dürfte die Diskussion erste Antworten bringen. Brodel sieht das aber eher nüchtern: „Es ist für mich keine Frage, dass so ein Angebot, wie die Mitmachparlamente, nicht direkt auf absolute Begeisterung stößt. Es ist ein Angebot und wie alles Neues, will es auch erst einmal in Ruhe betrachtet werden. Ich bin weit davon entfernt zu glauben, dass die Leute plötzlich vor Begeisterung aufschreien. Sicher nicht, aber wenn wir wieder mehr Menschen aktiv in die Gemeindepolitik einbinden wollen, dann müssen wir eben Angebote machen. Wer aktiv sein kann und erlebt, dass er etwas verändern kann, der wird auch Lust bekommen sich noch mehr einzubringen. Ich habe halt die Idee der Mitmachparlamente, aber vielleicht kommt bei der Diskussion noch eine ganz andere Idee zum Vorschein.“

Man darf gespannt sein, wie die Idee ankommt und welche Diskussionen geführt werden. Von 15 – 17 Uhr wird es also in der AWO Begegnungsstätte in der Freudenbergstr. 2 neben Kaffee und Kuchen für die Besucher, auch um deren Köpfe gehen.

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.