Die Blicke der Maler sind vielseitig

Drei Künstler stellen in der Schermbecker Sparkasse ihre Bilder aus

Schermbeck Gleich drei Künstler zeigen seit Mittwoch ihre Exponate in den Räumen der Niederrheinischen Sparkasse Rhein-Lippe (Nispa). Wie in den zurückliegenden Jahren hat auch diesmal die Nispa-Mitarbeiterin Martina Martens die Organisation der Ausstellung übernommen. Bis Ende Mai haben die Besucher der Bank Gelegenheit, Bilder von Andrea Holtkamp, Heidi Kruse und Karl Haug in Ruhe zu betrachten.

Gemeinsames Hobby

Die drei Künstler aus Raesfeld und Heiden kennen sich schon seit vielen Jahren und arbeiten ab und zu gemeinsam im Bereich ihres gemeinsamen Hobbys, unter anderem bei Malerin Ariane Ebbing in Borken. Wie vielseitig der Blick des Malers auf die ihn umgebenden Dinge sein kann, beweisen die ausgestellten Bilder, die das Künstler-Trio unter das Motto „Kreativ querbeet“ gestellt hat.

Für eine Ausstellung in der Nispa konnte Andrea Holtkamp von Martina Martens ebenso gewonnen werden wie Heidi Kruse und Karl Haug (v.l.). Foto: Helmut Scheffler

Begeisterung fürs Malen

„Als Kind habe ich schon sehr gerne gemalt, aber leider wurde das Malen in der Schule nicht weiter gefördert“, stellt Heidi Kruse (Jg. 1951) in der Rückschau fest. Als ihr Sohn den Kindergarten besuchte und sie selbst häufig zur Bestückung der Basare beitrug, flammte kurzzeitig die Begeisterung fürs Malen wieder auf. Für manche eins, die der Sohn anschließend von der Lehrerin für seine gelungenen Zeichnungen erhielt, hatte sich seine Mama mächtig ins Zeug gelegt. Auslöser für die jetzt intensivierte künstlerische Tätigkeit war die Teilnahme an einem Aquarellkurs im Jahre 2005, in dem die bis dahin als Autodidaktin arbeitende Heidi Kruse die Grundlagen der Malerei erlernt hat. „Jetzt war ich motiviert, malte Skizzen auf Papier und Leinwand und zeichnete alles, was mir gefiel, aus Zeitungen, Postkarten und Fotos“, schildert Heidi Kruse begeistert die Wiederentdeckung ihrer Freude am Malen. Vor sieben Jahren hat sie erstmals ihre Bilder in Coesfeld und Borken ausgestellt. Mit Acrylfarben erstellte afrikanische Szenen stehen im Mittelpunkt ihres Beitrags zur jetzigen Ausstellung in Schermbeck.

Umgang mit Nähmaschine

Die Raesfelderin Andrea Holtkamp, die zwei Jahrzehnte hindurch in Schermbeck lebte, kommt aus einem kreativen, handwerklich geprägten Großeltern- und Elternhaus. „Nach Möglichkeit wurde fast alles selbst erledigt“, erinnert sie sich und ergänzt, „somit war der Umgang mit Nähmaschine, Bügeleisen, Farbe. Papier, Holz, usw. eine Selbstverständlichkeit.“ Ihren Spaß an der Kreativität hat Andrea Holtkamp auch während der Berufsausbildung zur Schaufenstergestalterin vertiefen können. Erst vor eineinhalb Jahrzehnten besuchte sie regelmäßig Malkurse, um den Umgang mit Tusche, Aquarellfarbe und Pastellkreide zu erproben. Von ihrer Vorliebe für Zeichnungen und Aquarelle zeugen die fünf Bilder mit maritimen Motiven, die jetzt in der Nispa gezeigt werden.

Leidenschaft an eine Illustration

Das spannungsgeladene Verhältnis des Raesfelders Karl Haug zur Kunst ließe sich verfilmen. Es begann im Jahre 1947, als der damals 15-Jährige sich voller Leidenschaft an eine Illustration zu Goethes Ballade „Der Erlkönig“ machte. Wie ein Keulenschlag wirkte die Vier, mit dem der Deutsch- und Zeichenlehrer seine zeichnerische Interpretation bewertete. „Obwohl ich gerne zeichnete, waren dies erstmal die letzten Pinselstriche“, erinnert Karl Haug an seine langjährige künstlerische Pause. „Fang doch mal wieder an!“, ermunterte ihn seine Frau etwa 45 Jahre später und überreichte ihm die „Erlkönig“-Zeichnung gerahmt zum Weihnachtsfest. In seinem Rentner dasein hat Karl Haug das Malen mehr und mehr intensiviert. Gegenwärtig überträgt er im Rahmen der Aktion „Art meets school“ seine Begeisterung am Malen auf Dritt- und Viertklässler der Raesfelder Sebastianschule, deren kleine Kunstwerke bis zum 7. April in der Raesfelder Volksbank gezeigt werden. Tierbilder stellt er in der Nispa aus, auch Bilder von Affen, für die er besonders schwärmt. H.Scheffler

 

 

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.