Während in den meisten Schermbecker Wohnungen die Familien am Neujahrsabend zeitig zu Bett gingen, um sich von den Strapazen der Silvesternacht zu erholen, versammelten sich im Gahlener Bruch die Nachbarn am 1. Januar 1992 zum traditionellen Neujahrsgang.
Ein bisschen verknittert wirkte der ein oder andere schon, als sich die Nachbarn im Hause der Familien Becks und Drygalla am Vennweg trafen, um die Route für den nächtlichen Rundgang festzulegen. Mit Elisabeth Becks` “Ollikükskens“ und „Hobelspänen“ gestärkt und von Marlies Drygalla mit Schnaps gegen die Kälte der Nacht immun gemacht, zogen 20 Familien los. Auf dem ersten Teil der Strecke verrieten nur die tanzenden Lichter der Taschenlampen, dass im Bruch eine Gruppe unterwegs war. Man hatte sich viel zu erzählen von der Nacht zuvor, als das neue Jahr gehörig begrüßt wurde. Im Verlauf der nächsten Stunden konnte man die munteren Nachbarn immer weiter hören. Die flüssige Kost, die in jedem Haus verabreicht wurde, verfehlte ihre Wirkung nicht. Lieder wurden gesungen und zwischendurch herzhaft über Witze gelacht. Rainer Engelmann musste diesmal besonders trinkfest sein. Die Nachbarn bestanden darauf, dass er seine erst zwei Wochen alte Tochter Annegret ordentlich „pinkeln“ ließ. H. Sch./Foto: Helmut Scheffler