Der Holzpreis ist gefallen

Die vom Dammer Lohnunternehmer Walter Thiemann (im oberen Foto links) geleitete Jahreshauptversammlung der Forstbetriebsgemeinschaft Schermbeck-Drevenack (FBG) fand im Dammer „Landhaus Wortelkamp“ statt.

An der Versammlung beteiligten sich auch Oberforstrat Christoph Zebunke und Forstamtmann Ulrich Körschgen vom Landesbetrieb Wald und Holz.

Wie Geschäftsführer Wolfgang Hüsken (im oberen Foto rechts)  berichtete, nahm die Zahl der Mitglieder im vergangenen Jahr um zwei auf 150 zu. 139 Mitglieder haben eine Waldfläche von weniger als 25 Hektar. Damit ist die gesetzliche Vorgabe von 50 Prozent in der FBG Schermbeck-Drevenack mit 92,7 Prozent übererfüllt.

Die bereits im vergangenen Jahr begonnene Diskussion über die FBG-Mitgliedschaft wurde auch in diesem Jahr wieder aufgegriffen. Im letzten Jahr nahm man die Erhöhung des Beitrag von 87 Euro auf 348 Euro in Kauf. Da im Jahre 2013 schon 480,32 Euro gezahlt werden müssten und der Beitrag bis 2021 auf etwa 1500 Euro steigen soll, hätte der Mitgliedsbeitrag nach und nach um zehn Euro erhöht werden müssen. Einstimmig wurde die Kündigung der Mitgliedschaft im Waldbauernverband beschlossen. Der Vorschlag der FBG, gegen Zahlung eines geringen Sockelbetrages im Verband zu verbleiben, steht immer noch im Raum.

Über die Bewirtschaftung des FBG-Waldes berichtete Forstamtmann Ulrich Körschgen im Rahmen einer Lichtbilder-Präsentation. 5580 Festmeter Holz seien im vergangenen Jahr eingeschlagen worden, vor allem Kiefern (4034 Festmeter). Das Holz sei für die Herstellung von Spanholz, OSB-Platten, PZ Holz und Paletten verwendet worden. Für die Papierherstellung wurde kein Holz geliefert.

Der Verkaufserlös betrug 136 000 Euro. Das ist weniger als im vergangenen Jahr, da der Festmeter-Preis von 29,36 Euro auf 24,44 Euro sank. Er liegt allerdings noch deutlich höher als in den Jahren 2000 bis 2006, als jeweils weniger als zehn Euro gezahlt wurden.

Oberforstrat Christoph Zebunke stellte die Planungen für die Erstellung der Forsteinrichtung vor. Foto Scheffler
Oberforstrat Christoph Zebunke stellte die Planungen für die Erstellung der Forsteinrichtung vor. Foto Scheffler

Einstimmig beschloss die Versammlung die Erstellung einer neuen Forsteinrichtung. Dabei handelt es sich um die komplette Erfassung des Waldbestandes auf allen Parzellen, um die Abgrenzung von Beständen als Bewirtschaftungseinheiten und um die Messung des Holzvorrates und Zuwachses. Insgesamt ist die Forsteinrichtung ein wichtiges Planungsinstrument für jeden Forstbetrieb.

Oberforstrat Christoph Zebunke referierte zu diesem Thema. Vor 11 Jahren wurde die erste Forsteinrichtung in der FBG Schermbeck-Drevenack fertig gestellt. Um Fördergelder zu erhalten, wurde schon vor der Jahreswende ein entsprechender Antrag gestellt. Das im sauerländischen Balve ansässige Forstplanungsbüro Atalay-Consult wird die Arbeiten übernehmen. Die Kosten betragen pro Hektar netto zirka 25 bis 30 Euro. Die 4,12 Euro pro Hektar, die jeder einzelne Waldbesitzer übernehmen müsste, übernimmt in diesem Fall die FBG. Für eine zu beantragende Kartenherstellung und -auslieferung müsste jeder einzelne Walddbesitzer etwa 25 Euro zahlen.

Walter Thiemann wurde für weitere vier Jahre im Amt des Vorsitzenden bestätigt. Ludger Wenzel ist stellvertretender Vorsitzender. Zu Beisitzern wurden Alfred Terstegen und Josef Hessing gewählt. Kassenprüfer sind Theo Diekhoff und Rainer Mölleken. H.Sch.

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.