Dank fürs ehrenamtliche Büchereiteam

Das Aus der Bücherei konnte verhindert werden

Schermbeck „Wenn ihr nicht wärt, dann wäre unsere Bücherei schon geschlossen“, gestand Bürgermeister Mike Rexforth, als er gemeinsam mit seinem allgemeinen Stellvertreter Herbert Tekaat dem ehrenamtlich arbeitenden Büchereiteam einen vorweihnachtlichen Besuch abstattete, um sich mit einem „Schermbeck-Gutschein“ für die ganzjährige Arbeit zu bedanken. Rexforth fügte hinzu: „Ehrenamtliches Engagement kann man nicht mit Geld aufwiegen.“

Da der gemeindliche Haushalt über ein Haushaltssicherungskonzept bewirtschaftet wird, zeichnete sich ab, dass nach dem Eintritt der Leiterin Maria Warmers in den Ruhestand zum 31. Dezember 2014 keine Haushaltsmittel für die Beschäftigung einer neuen Mitarbeiterin zur Verfügung stehen würden. Deshalb hatte Bürgermeister Mike Rexforth bereits im November 2014 mit dem dreiköpfigen Büchereiteam über den Fortbestand der Bücherei gesprochen. Dabei entstand die Idee, ehrenamtliche Mitarbeiter zu gewinnen.

Bürgermeister Mike Rexforth und sein Stellvertreter Herbert Tekaat bedankten sich bei der hauptamtlichen Mitarbeiterin Eva Saaber und bei den Ehrenamtlern Monika Ulrich, Steffen Sondermann, Bärbel Lüneborg und Walburga Eifert (v.r.) für die Arbeit zur Erhaltung der Kommunalbücherei. Foto: Helmut Scheffler

Seit dem 1. Januar 2015 sorgt ein ehrenamtliches Team dafür, dass die beiden hauptamtlichen Kräfte immer um eine weitere Person ergänzt werden. Dadurch kann die Verpflichtung, immer mit mindestens zwei Personen anwesend zu sein, auch in Urlaubs- oder Krankheitsphasen eingehalten werden.

Die Ehrenamtler werden nicht nur im Publikumsverkehr eingesetzt. Sie helfen auch bei der Medienbetreuung mit und bieten regelmäßig Vorlesestunden für Kinder an. „Lesen regt die Fantasie an, schult die Rechtschreibung und die grammatikalischen Fähigkeiten“, begründet Bärbel Lüneborg die Wichtigkeit, Lesestunden anzubieten und auch insgesamt sicherzustellen, dass die Bücherei erhalten bleibt.

„Ich hoffe, dass ihr uns lange treu bleibt“, wünschte der Bürgermeister, auch deshalb, weil das Thema Bücherei die Politiker auch weiterhin beschäftigen wird. Spätestens im Jahre 2018 muss geklärt werden, wie es mit der Bücherei weitergehen soll, wenn eine der beiden hauptamtlichen Mitarbeiterinnen in den Ruhestand geht.

Die Bücherei ist dienstags und donnerstags von 10 bis 12.30 Uhr und von 15 bis 18.30 Uhr ebenso geöffnet wie freitags von 15 bis 18.30 Uhr und samstags von 10 bis 12.30 Uhr. Mehr als 400 Leser sind registriert. Über 22 000 Medien können ausgeliehen werden, darunter etwa 15 000 Bücher. CDs, CD-Roms und DVDs gehören ebenso zum Medienbestand wie Hörbücher und Cassetten. Die Bücherei wird besonders von Familien angenommen, zumal die Kosten für einen Familienausweis bei 24 Euro jährlich liegen. Entsprechend groß ist das Angebot für junge Leser. Eine eigene Abteilung wendet sich an Kinder im ersten Lesealter. Darüber hinaus deckt die Bücherei das breite Feld zwischen schöngeistiger Literatur und Sachbüchern ab. Besonders nachgefragt sind Regionalkrimis, Biografien und Bestseller. Heimatkundlich interessierte Leser werden ebenso fündig. H.Sch.

 

 

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.