Turmverein Damm plant weiterhin eine Hängebrücke zwischen Damm und Gartrop
Schermbeck Eine Zeitlang war es ruhig geworden um die Hängebrücke zwischen dem Schermbecker Ortsteil Damm und dem Hünxer Ortsteil Gartrop. Dienstagabend wurde das Projekt vom Dammer Turmvereinsvorsitzenden Ernst-Hermann Göbel wieder in Erinnerung gerufen.
Erstmals wurde das Projekt während der Jahreshauptversammlung des Dammer Turmvereins am 20. Februar 2015 in der Gaststätte Pannebäcker vorgestellt. Als in den nachfolgenden Wochen Dammer Grundstückseigentümer Widerstand anmeldeten, schien der Traum von der touristisch bedeutsamen Brücke wie eine Seifenblase zu zerplatzen.
Im Hintergrund hat der Vorstand des Vereins um den Vorsitzenden Ernst Hermann Göbel seither weiter versucht, den Brückentraum doch noch Wirklichkeit werden zu lassen. Da am Dienstagabend die Vertreter der Leader-Region zur Anmeldung von Projekten für die Förderperiode 2014-2020 aufriefen, meldete sich Göbel zu Wort.
Göbel berichtete über Gespräche mit dem Landschaftsverband Rheinland und mit Vertretern des Kreises Wesel. Beide Gremien hätten sich positiv zu dem Projekt geäußert. Der Landschaftsarchitekt Klaus Knöss aus Bad Nauheim ist nach einer Geländebesichtigung und -beurteilung zu der Auffassung gelangt, dass eine geführte Überquerung ohne eine Beeinträchtigung der Landschaft möglich ist. Eine Kostenaufstellung liegt ebenso vor wie Pläne und Zeichnungen. Gespräche mit dem Regionalverband Ruhrgebiet sollen noch geführt werden. Der ursprüngliche Plan wurde überarbeitet. Die beiderseitigen Rampen sollen so angebracht werden, dass sie von Rollstuhlfahrern bewältigt werden können. Dadurch würde die Brücke eine besondere Bedeutung für Menschen mit Behinderungen erlangen.
Ob es gelingt, die betroffenen Grundstückseigentümer zu bewegen, die Zuwegung zur geplanten Brücke auf der Dammer Seite zu geben, ist derzeit noch offen. Für den Fall einer Ablehnung wird der Turmverein auf eine alte Wegeführung der Gemeinde zurückgreifen, um die Landpartien in der Lippeaue zu erreichen, die dem NABU und dem Land Nordrhein-Westfalen gehören. Durch die Reaktivierung einer alten Wegeführung könnte dieses Problem nach Auffassung Göbels beseitigt werden.
Für den Turmverein ist derzeit das einzige Hemmnis ein finanzielles Problem. „Wir können keine Genehmigungsanträge stellen ohne einen Nachweis über die Finanzierung der Folgekosten“, teilte Göbel am Dienstagabend der Versammlung mit. In den ersten vier bis sechs Jahren geht der Verein von Folgekosten in Höhe von rund 4000 Euro aus. Wenn sich Hünxe und Schermbeck die Kosten teilten, müsste die Gemeinde Schermbeck 2000 Euro jährlich aufbringen.
Der gemeindliche Wirtschaftsförderer Friedhelm Koch lud Göbel ein, mit allen Unterlagen ins Rathaus zu kommen. Auch Bürgermeister Mike Rexforth lud nach einem kurzen Blick auf die Planungsunterlagen Ernst-Hermann Göbel ein, damit eine detaillierte Vorlage für den zuständigen Planungs- und Umweltausschuss erstellt werden könne. Außerdem könne geprüft werden, ob das Projekt als Leader-Projekt eingereicht werden kann, das in dieser Förderperiode zufällig unter dem Motto „Brücken bauen“ steht und auf das Bemühen hinweist, die beteiligten Kommunen stärker zu vernetzen. H.Sch.