Zu einer Informationsveranstaltung lud die Cremare GmbH die Öffentlichkeit ins Ramirez ein.
Schermbeck. Das geplante Tierkremation in Schermbeck warf am Mittwochabend beim Info-Abend im Ramirez viele Fragen von besorgten Anwohnern auf.
Ziel der Veranstaltung von Cremare war es, deren Bedenken zu entkräften.
Das Krematorium soll am Hufenkampweg gebaut werden. Zahlreiche Anwohner kritisieren ihrer Ansicht nach die zu große Nähe zu einem Wohngebiet.
Cremare versuchte mit ihrem Team, bestehend aus dem Ingenieur Michael Hintzen, dem Architekten Johannes Brilo, Eric Bulteux aus Ratingen und Geschäftsführer der Cremare GmbH und der Tierärztin Anja Pallinger alle Fragen aus dem Publikum zu beantworten.
Geschäftsführer Eric Bulteux erklärte den Beginn seiner Firma im Jahre 1996. Inzwischen ist Cremare an vier Standorten vertreten: In Wesel, Hanstedt, Triefenstein und Koblenz.
Pferde-Kremierung
Erst seit dem Jahre 2017 erlaubt eine Gesetzesänderung die Pferde-Kremierung. Cremare möchte mit dem Bau eines Tierkrematoriums in Schermbeck die Möglichkeit nutzen, auch Pferdehaltern einen würdevollen Abschied von ihren Tieren möglich zu machen.
Aber nicht nur die Einäscherung von Großtieren waren Thema des Abends. Fragen hatten die über hundert im Schermbecker Ramirez erschienenen Bürger reichlich.
Große Sorge bereitet den meisten Anwesenden eine mögliche Geruchsemission und die Betriebssicherheit der Kremierungsanlagen, die korrekte Einhaltung von Emissionsgrenzwerten.
Der Umgang mit einer Tierseuche wurde ebenso thematisiert, sowie der Mehreinsatz der Anlage nach einem Tiertransportunfall. Zudem gab es Besorgnisse darüber, dass die Grundstücke bei Verkauf an Wert verlieren könnten.
Jeder kam zu Wort
Auch bauliche Fragen, beispielsweise nach der Höhe der Kamine oder die beherrschten die Infoveranstaltung.
Architekt Johannes Brilo vom Schermbecker Architekturbüro Brilo stellte einen ersten baulichen Entwurf der Gebäude, mit Halle, Nebengebäude inklusive Kühlraum, Besprechungsräume und Empfangsraum vor.
So hatte Moderatorin Hella Sinnhuber, welche die Info-Veranstaltung moderierte, jede Menge zu tun. Ihr Augenmerk lag darin, alle Bürger gleichwertig zu Wort kommen zu lassen.
Antworten für Bürger nicht zufriedenstellend
Die Antworten fielen für viele der besorgten Anwohner nicht zufriedenstellend aus.
Ein Bürger monierte gegenüber der Redaktion, dass die Firma versuche, mit EU-Vorgaben zu punkten, die nicht so hart seien, wie die deutschen Gesetze.
Ingenieur Michael Hintzen konnte die Ängste einiger Bürger vor einem Betriebsunfall oder einem Ausfall einzelner Anlagenteile nicht zu hundert Prozent nehmen. Zitat: „Ein Auto geht ja auch mal kaputt. Trotzdem fahren wir noch Auto.“ Damit versuchte er die Bedenken der Anwohner zu mildern.
Wirklich beruhigen konnte die Firma Cremare GmbH nach zwei Stunden die Bürger nicht.
Wichtige Erfahrung für jeden Tierhalter
Gefühlsmäßige Argumente brachte dann Tierärztin Anja Pallinger auf den Tisch. So erzählte sie von ihren Erfahrungen mit dem Einäschern von Haustieren und dem Wert des Abschiednehmens vor Ort. Das sei für viele Halter eine wichtige Erfahrung.
ToT in der CREMARE Tierkrematorium GmbH
Einen persönlichen Eindruck von dem Ablauf der Einäscherung kann sich jeder selbst verschaffen. Cremare öffnet am Samstag 31.08.2019 von 10 bis 13 Uhr in Wesel An der Lackfabrik 8 für alle Interessierten ihre Pforten.