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Sonntag, April 28, 2024
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Christoph Droste: Führung mit Zielvorstellungen für die Gesamtschule Schermbeck

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Christoph Droste steht kurz davor, eine neue Phase seiner Karriere zu beginnen: Ab dem 1. August übernimmt er die Leitung der Gesamtschule Schermbeck.

Bis zum 31. Juli 2023 ist Droste noch als stellvertretender Schulleiter an der Willi-Fährmann-Gesamtschule in Xanten tätig. Doch der bevorstehende Wechsel wirft viele Fragen auf. Wie plant er, das Schulleben an seine neue Wirkungsstätte zu gestalten? Welche Werte möchte er dort einbringen und umsetzen?

Der zukünftige Schulleiter, verheiratet und Vater von drei Kindern, wohnt in Isselburg. Sein akademischer Hintergrund umfasst die Studienfächer Englisch, Französisch und Biologie.

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Foto: Petra Bosse

Intensive Vorbereitungsarbeit

Trotz des Beginns der Sommerferien hat er bereits eng mit Norbert Hohmann, seinem Vorgänger, zusammengearbeitet, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten. Droste lobt die intensive Vorbereitungsarbeit mit dem Team und Norbert Hohmann, die bereits durchgeführt wurde, um sicherzustellen, dass der Schulstart ohne Probleme verläuft. Darüber lobend erwähnte Droste die geleistete Öffentlichkeitsarbeit und die starke Vernetzung der Schule in der Gemeinde, die er gern fortführen möchte.

Im Folgenden stellen wir Christoph Droste näher vor, indem wir ihm sowohl fachliche als auch persönliche Fragen stellten, um herausfinden, was die Gesamtschule Schermbeck unter der Leitung von Christoph Droste erwartet.

Was trägt dazu bei, dass alle, Schülerinnen und Schüler, Lehrpersonen, Schulleitung, morgens gerne in die Schule kommen?
 Indem wir alle für einen respektvollen und wertschätzenden Umgang miteinander sorgen und wir im Austausch darüber sind, wie Lernen für alle sinnvoll gestaltet werden kann und auch eben für die Schülerinnen und Schüler in der Lebens Realität sinnvoll verankert ist.

Wie sorgen Sie für eine kooperative Stimmung und ein gutes Klassenklima? 
Absolut dadurch, dass wir wertschätzend und respektvoll miteinander umgehen, auch in den Situationen, wenn vielleicht Krisen auftreten oder es in der Schule mal nicht so läuft, wie wir es uns vorstellen und wie wir dann offen im Austausch miteinander bleiben, um zu schauen, wo sind die Bedarfe der anderen.

Welche Werte sind Ihnen wichtig?
Woran erkennen wir im Alltag, dass diese gelebt werden?
Die Wertschätzung liegt definitiv in dem offenen Austausch. Respekt auch ebenso, dass man nicht nur auf seine eigenen Bedürfnisse Wert legt. Natürlich sollten wir diese auch immer im Blick haben, aber auch die der anderen und darüber im Austausch bleibt. Ich glaube, das sind schon die wichtigsten Werte, die ich hier vermitteln möchte.

Was sollen die Schülerinnen und Schüler und deren Eltern am Ende ihrer Zeit über diese Schule sagen?  
Das sie gerne hier hingekommen sind, also gut verankert waren mit Freunden und Schülerinnen und Schüler. Das wir Ihnen zeigen können, bis sie hier ihren Abschluss machen, dass man auch schwierige Situationen meistern kann, dass man nicht als Verlierer rausgeht, sondern durchaus auch etwas lernen kann und da kraftvoll wieder raus gehen kann. Ich glaube, wenn wir es schaffen, Schüler mitzugeben, dass sie gestärkt aus bestimmten Situationen rausgehen, wenn sie wissen, dass wir sie vorbereiten auf das Leben, auf gute und schwierige Situationen, dann haben sie hier, so glaube ich, etwas fürs Leben gelernt.

Wenn es eine einzige Sache gäbe, die Sie an dieser Schule ändern könnten – welche wäre das?
Geben Sie mir ein halbes Jahr Zeit, dann kann ich dazu etwas sagen. Ich schätze diese Schule unglaublich und habe mich deshalb genau hier beworben. Es war schon einmal Thema, den Geist der Schule zu bewahren, das fand ich eine schöne Bemerkung. Ich möchte erst einmal ankommen und das System sowie die Schule kennenlernen.

An welchen Stellen kommt es in Schulen immer wieder zu Konflikten, Unklarheiten. Reibereien? Wo müssten wir Ihrer Meinung nach, klarer kommunizieren, Erwartungen transparenter machen, Kompromisse finden oder uns weiterbilden?

In Schulen stoßen wir häufig auf Konflikte und Unklarheiten bei der Definition und Durchführung von Lernzielen. Angesichts der sich rasch wandelnden Arbeitswelt und der zunehmenden Bedeutung künstlicher Intelligenz, wie beispielsweise Chat CPT, sind die traditionellen Formen des deklarativen Lernens – das Erlernen von Fakten und Informationen, die keine Prozessinformationen enthalten – in Frage stellt, stehen wir vor der Aufgabe, zu bestimmen, was effektives und sinnvolles Lernen bedeutet. Wir müssen uns kontinuierlich austauschen, um sicherzustellen, dass unsere Lernansätze und Inhalte zeitgemäß und relevant bleiben.

Auch die Art und Weise, wie Noten vergeben werden, kann oft zu Missverständnissen führen. Wir sollten klar kommunizieren, welche Kriterien für die Leistungsbewertung gelten, um den Lernprozess transparent zu gestalten. Es ist wichtig, dass Schüler verstehen, was von ihnen erwartet wird, was sie lernen sollen und warum es wichtig ist.

Insgesamt müssen wir uns darauf verlassen, die Erwartungen an den Lernprozess klar zu kommunizieren, um Kompromisse zu finden und uns ständig weiterzubilden, um die bestmögliche Lernumgebung zu schaffen.

Welche täglichen bürokratischen Aufgaben für Schulen empfinden Sie als unsinnig?
Sollten diese auf ein Minimum reduziert werden?

Bürokratische Aufgaben sorgen dafür, dass wir einen sicheren Schulablauf haben. Momentan würde ich noch keine Aufgabe benennen, die ich als unsinnig empfinde. Manchmal ist es so, dass man denkt, das ist ein bisschen Erbsenzählerei, auf der anderen Seite ist es jedoch wichtig, dass wir einen guten Überblick auf das System behalten. Ich glaube, nur, wenn wir diesem Überblick haben, wir Schule auch nachhaltig so ändern und verändern können, dass wir gut daraus lernen, was ist bisher gut gelaufen ist und wir auf Grundlage und dieser Erfahrung Schule weiterentwickeln können. 

Digitalisierung. Wie ist die Gesamtschule aufgestellt?

Im Moment ist der Stand so, dass sich hier Unmengen geändert haben: Glasfasernetze werden gerade ausgebaut, die iPads sind eingetroffen, und vieles mehr. Sobald die Hardware da ist – wofür Norbert Hohmann zusammen mit dem Kollegium und dem Schulträger gekämpft hat – können wir uns anschauen, welche Möglichkeiten uns diese neuen digitalen Tools eröffnen, um die Pädagogik hier zu verändern.

Jenseits seiner beruflichen Leidenschaft und Verantwortung gibt es eine andere, private Seite von Christoph Droste. Und das wollten wir wissen:

Kurz und knapp

Berge oder Meer?
Am bestes beides, oder doch die Berge? (Höhenwanderweg auf Korsika)

Lieblingsspeise?
Ich esse alles (lacht). Wenn es um Süßspeise geht, dann am liebsten Herrencreme

Klassik oder Rock?
Zuerst Rock, dann Klassik, besonders am Abend, um runterzukommen.

Fisch oder Fleisch?
Fisch

Lieblingsfilm?
„Grüne Tomaten“ und „Die Farbe Lila“

Fußball oder Golf?
Werder noch. Schwimmen.

Lieblingszitat?
Das große Glück der Liebe besteht darin, Ruhe in einem anderen Herzen zu finden (Aurelius Augustinus)

Hobby?
Reisen und die Welt erkunden.

Sternzeichen?
Löwe

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