Ulli Stiemer (Foto) soll neues Ratsmitglied und CDU-Vorsitzender werden
Schermbeck. Nachdem für Christian Hötting aus privaten Gründen feststeht, dass er zum 1. April von seiner Düsseldorfer Dienststelle aus in den Dienst der baden-württembergischen Justizverwaltung wechselt (wir berichteten), mussten Kandidaten gefunden werden, die seine bisherigen Ämter übernehmen sollen.
Am Donnerstag beriet der Vorstand der CDU Schermbeck über die Neubesetzungen. Eile war besonders bei der Suche eines Kandidaten geboten, der Christian Hötting im Kreistag des Kreises Wesel vertreten soll.
Die Nachwahl fand bereits am Samstag in Moers statt. Zunächst war Hubert Große-Ruiken um eine Bewerbung gebeten worden. Da dieser verzichtete, trat CDU-Ratsmitglied Rainer Gardemann in Moers an. Einstimmig wurde der 53-jährige Kriminalhauptkommissar zum Nachfolger von Hötting gewählt.
Bereits im Jahre 1984 wurde der gebürtige Schermbecker Gardemann sachkundiger Bürger im Gemeinderat, dem er seit 1989 ununterbrochen als offizielles Ratsmitglied angehört. Zehn Jahre lang war er Vorsitzender des Bauausschusses. Seit fünf Jahren leitet er den Planungs- und Umweltausschuss. Gardemann ist Mitglied des Ausschusses für Umwelt- und Verbraucherschutz des nordrhein-westfälischen Städte- und Gemeindebundes. Starke Bindungen zum Kreis Wesel bestehen seit vier Jahren, weil Gardemann dem Kreisvorstand der Kommunalpolitischen Vereinigung angehört. Sein Vertreter im Kreistag bleibt Hubert Große-Ruiken. Gardemann wurde am Sonntag zum Präsidenten der Kiliangilde Schermbeck gewählt.
Christian Hötting sollte eigentlich am Samstag Nachfolger der bisherigen CDU-Kreisvorsitzenden Marie-Luise Fasse werden. Da dies wegen Höttings Umzug nicht möglich war, erklärte sich Fasse nach 17-jähriger Leitung des Kreisverbandes bereit, das Amt noch einmal für zwei Jahre zu übernehmen.
In Schermbeck musste ein Nachfolger für das Ratsmitglied Hötting gefunden werden, der als Direktkandidat im Wahlbezirk 5 (Ortskern) schaffte. Hier schlägt der Vorstand Ulli Stiemer vor. Stiemer soll auch den bisher von Hötting wahrgenommenen Vorsitz im CDU-Gemeindeverband übernehmen. Das letzte Wort hat allerdings der CDU-Gemeindeverband, der am 13. Februar bei Overkämping tagt. In dieser Sitzung wird auch das Wahlprogramm der CDU vorgestellt.
Die ersten Jahre seines Lebens verbrachte der heute 66-jährige Ulli Stiemer in Salzgitter. Im rheinischen Bad Hönningen wohnte er, bevor er 1990 nach Schermbeck zog. Der gelernte Radio- und Fernsehtechniker ist seit 18 Jahren als selbstständiger Unternehmer Betreuer von Krankenhäusern und Artpraxen im Bereich der dort benötigten Techniken. Die Schermbecker kennen ihn seit 2001 als Leiter der Leichtathletikabteilung des SV Schermbeck. Als Parteiloser ließ sich Stiemer von der FDP im Jahre 2004 zum sachkundigen Bürger für den Sport- und Kulturausschuss vorschlagen. Seit 2010 ist er Mitglied der CDU.
Zur Freude an der Übernahme politischer Verantwortung kommt bei Stiemer der Wunsch, seinen Parteifreund Mike Rexforth bei der Kandidatur zum Bürgermeisteramt zu unterstützen. „Ich habe einen gesunden Menschenverstand zu bieten und deshalb keine Angst vor der Verantwortung, die auf mich wartet“, ist Stiemer überzeugt.
„Ich wollte gern den Acker noch selbst bestellt haben“, freute sich Hötting über den reibungslosen Verlauf seiner Nachfolgeregelung. Nun kann er sich auf die Vorbereitungen für seine kirchliche Hochzeit konzentrieren, die am 21. Juni in der Georgskirche stattfinden soll. H.Scheffler
