Bürgermeister Rexforth bittet um weitere Hilfe für Flüchtlinge

Bürgermeister Mike Rexforth wendet sich an die Bevölkerung:

Liebe Schermbeckerinnen und Schermbeck,

seit einigen Woche bin ich immer wieder mit dem Thema ehrenamtliches Engagement in der Flüchtlingshilfe konfrontiert worden. Viele haben auf eine schnelle Entscheidung, Aussage von mir gewartet.

Ich war aber der Auffassung, dass das Thema zu sensibel ist um hier mit einem Schnellschuss zu antworten. Eine unkoordinierte Herangehensweise schadet mehr als das sie hilft.

Von daher habe ich mich in enger Absprache mit der evangelischen und katholischen Kirchengemeinde dazu entschieden, einen anderen Weg zu gehen.

Auch Verwaltung muss sich eingestehen dürfen, ein Thema / Problem nicht sachgerecht lösen zu können. Die Mitarbeiter des Sozialamtes sind keine Sozialpädagogen und darum ist es in der heutigen Zeit, bei den vielschichtigen Problemen der einzelnen Flüchtlinge, aber auch der hilfebedürftigen deutschen Bürgerinnen und Bürger angezeigt, sich professionelle Unterstützung an die Seite zu nehmen.

Ich bin froh und stolz, mit der Caritas Dinslaken einen Partner gefunden zu haben, der uns mit dem nötigen Wissen und Können hier in Zukunft tatkräftig zur Seite stehen wird.

Und ich möchte den mich unterstützenden Fraktionen im Rat der Gemeinde Schermbeck für ihre weitsichtige Entscheidung zur finanziellen Unterstützung danken.

Die gestrige Veranstaltung mit weit mehr als 400 Besuchern hat mir gezeigt, dass der Weg richtig war. Er hat mir auch gezeigt, dass ich mich auf Sie verlassen kann. Niemand hat auch nur ansatzweise damit gerechnet, dass diese Veranstaltungen einen solch großen Zulauf erfahren würde und dazu noch so sachlich und friedlich ablaufen würde.

Dafür möchte ich mich ganz herzlich bei Ihnen bedanken.

Heute erreichten mich noch viele weitere Anrufe und Mails. Daher möchte ich Ihnen hier im Nachgang noch weitere Informationen zum weiteren Vorgehen und den Leitsätze der Zusammenarbeit mitteilen:

1 Auch wenn jede Hilfe willkommen ist, muss sie sich in die Hilfestruktur im Sinne der Geflüchteten einbinden.

2 Unser Ziel ist es, die Geflüchteten in die Verantwortung und die Arbeit einzubinden

3 Nicht jede Hilfe kann sofort angenommen und umgesetzt werden. Die Kapazitäten, die Zielsetzungen und die organisatorischen Grundlagen müssen abgestimmt und geschaffen werden.

4 Die Arbeit darf sich nicht gegenseitig behindern oder den Anderen in seiner Aufgabe zusätzlich belasten. Die hauptamtlichen Kräfte arbeiten an ihrem Limit und die eingebrachte ehrenamtliche Zeit darf nicht verschwendet werden.

5 Angebote und Probleme werden über die Verantwortlichen in den Einrichtungen und die eigens geschaffene Anlaufstelle für das Ehrenamt besprochen:

• Ansprechpartnerinnen sind:

• Frau Killemann und Frau Penzel Ritterstraße 1, 46535 Dinslaken Tel. 02064 / 970642
Handy 016090449226

Wenn die Kommunikation in der Überlegung eines Angebotes nicht ausreicht oder andere Probleme nicht zu lösen scheinen, dann stehen Ihnen in der Reihenfolge Herr Busch (Tel. 02064‐18019) oder Herr van Meerbeck (Tel. 02064‐449320) zur Verfügung. Bei dem schon geschilderten Druck der Arbeit ist es wichtig, dass wir miteinander und nicht übereinander sprechen.

6 Wer sich außerhalb der Caritas für die Geflüchteten engagieren will, ist ebenso herzlich willkommen und erwünscht. Im Verantwortungsbereich des Caritasverbandes muss aber auch dies angesprochen werden. Ansonsten ist jede Einrichtung, Initiative, Kirche oder Verband für seine Leistung, Arbeit und Äußerung selbst verantwortlich. Eine Unterstützung durch die Caritas, kann nur im Rahmen ihrer Möglichkeiten erfolgen.

Ihr Bürgermeister

Mike Rexforth

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.