Bonbons aus der Bratpfanne

Am 14. Dezember findet die „Schöne alte Weihnachtszeit“ erneut statt

Schermbeck Nach der gelungenen Premiere des Festes „Schöne alte Weihnachtszeit“ im vergangenen Jahr wird es am 14. Dezember eine Neuauflage geben. Das steht spätestens seit Mittwochabend fest, als etwa 40 Personen zu einem Informationstreffen in den Saal der Gaststätte Ramirez kamen.

Werbegemeinschaftsvorsitzender Wolfgang Lensing und Gabriele Schmitt von der „Gagu Zwergenhilfe“ freuten sich über die große Bereitschaft der Besucher, einen Einblick in das dörfliche Leben des 19. Jahrhunderts zu geben.

Anhand einer Vielzahl von Bildern der letztjährigen Veranstaltung machten Lensing und Schmitt deutlich, worauf es den Organisatoren ankommt. Es wird keinen typischen Weihnachtsmarkt geben mit Ständen, an denen man neben Weihnachtsdekorationen auch Haushaltsartikel kaufen kann. Vielmehr sollen sich Vereine, Gruppen, Firmen und Personen in der Optik des 19. Jahrhunderts verkleiden und am 14. Dezember zwischen 12 und 19 Uhr den Ortskern beleben. Die Veranstalter hoffen, dass auch alle Geschäfte sich beteiligen, entweder durch eine passende Dekoration oder durch eine Ausstellung oder Verkleidung. „Für jeden Einzelnen ist es ein geringer Aufwand, aber in der Summe stellen wir uns absolut einmalig und positiv dar“, ermuntert Wolfgang Lensing zur Teilnahme.

Ganztätig ist die Mittelstraße für den motorisierten Verkehr gesperrt. An diesem Tag sind auch die Geschäfte in der Mittelstraße geöffnet. Um 19 Uhr findet eine große Abschlussparade mit allen Teilnehmern statt. Treffpunkt ist der Kreuzungsbereich Mittelstraße/Schienebergstege.

Obwohl das Treffen am Mittwoch vor allem der Information über den Ablauf diente, wurden schon eifrig Ideen gesammelt und Eintragungen von Ideen in Listen vorgenommen. Als Vorstandsmitglieder des Heimat- und Geschichtsvereins teilten Hans Zelle und Rolf Blankenagel mit, dass das Heimatmuseum in der Steintorstraße ganztägig geöffnet bleibt. Neben einer Ausstellung von alten Schermbecker Postkarten kann die Dauerausstellung besichtigt werden, die eine Fülle von Handwerksgeräten und Haushaltsgegenständen beinhalt, die vor einem Jahrhundert im ländlichen Schermbeck gebraucht wurden.

Gabriele Schmit
Die „feine Dame“ Gabriele Schmitt, der „wohlhabende Bürger“ Wolfgang Lensing und das „Bettelkind“ Kerstin Andreas (v.l.) gaben am Mittwochabend im Ramirez Anregungen für das Auftreten im Erscheinungsbild des 19. Jahrhunderts. Foto Scheffler

Ina Leßner vom „Natur-Café” wird Flammkuchen im Lehmofen backen und vegetarische und veganische Gerichte servieren. Uwe Hundt, Adolf Klammer, Annemarie Hundt und Kerstin Andres vom Netzwerk der Georgsgemeinde kamen als Zuhörer, um am Samstag bei einem Frühstück mit weiteren Netzwerkern eine konkrete Beteiligung zu planen. Schon jetzt steht fest, dass die Netzwerker ein 50 Kilogramm wiegendes Schwein grillen wollen.

Ursula Roring, Hildegard Neuenhoff und Kornelia Benninghoven von den drei Landfrauen-Gruppen in Schermbeck, Damm-Bricht und Gahlen-Gartrop wollen jetzt in einer Umfrage ihre Mitglieder mit ins Boot nehmen.

Das Team des Schermbecker Wellness-Zentrums „Hautnah“ ist nicht abgeneigt, ein historisches Bad mit Wasserkessel und Zinkwanne zu präsentieren.

Der Rentner Reinhold Hanka schnitzt Krippen und Tiere aus Holz. Marian Hanka stellt Schmuck aus Besteckteilen her und zeigte als Beispiel einen Ring, für dessen Herstellung er einen Löffel verwendete. Mariele Kammeier lässt sich beim Klöppeln zuschauen. Das Einrichtungshaus Berger stellt vor seinem Geschäft eine Werkbank auf. Nicole Rexforth, die am Mittwoch als „trauernde Witwe“ auftrat, zeigt vor ihrem Perlenladen „Nico“ die Herstellung von Karamellbonbons in der Bratpfanne. Das „Haus Kilian“ öffnet seinen Gemischtwarenladen.

Theo Amsbeck von der niederländisch-deutschen Laiengruppe „Die Grenzlandgänger“ hat angeboten, nach Rücksprache mit seiner Gruppe „mit großem Bahnhof“ von historischen Aktivitäten in Schermbeck anzutreten.

Weitere Mitwirkende können sich noch melden, und zwar über die Kontaktadressen auf dem Homepages www.wg-schermbeck.de und www.gagu-zwergenhilfe.de. Es entstehen keine Gebühren. Musikgruppen werden nicht engagiert, um die happigen Gebühren der GEMA nicht zahlen zu müssen. Die Veranstalter gehen davon aus, dass fröhliche Menschen des „Vor-GEMA-Zeitalters“ in der Lage sind, spontan ein paar Lieder zu singen.

Anfang Dezember laden die Veranstalter alle Festteilnehmer zu einer Kostümprobe ein. H.Sch.

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.