Asbest im Berufskolleg Wesel

Im Rahmen einer Pressekonferenz informierte die Weseler Kreisverwaltung gemeinsam mit der Schulleitung am Donnerstagmittag, 21. Februar, über den Fund von Asbest im Weseler Berufskolleg.

Aufgrund im Sommer anstehender Baumaßnahmen im naturwissenschaftlichen Trakt des Berufskollegs Wesel wurde eine routinemäßige Raumluftmessung am 18. und 19. Februar durchgeführt, deren Ergebnisse am Dienstagnachmittag (19.02.) vorlagen.

Hierbei wurden in zwei Räumen Asbest-Werte gemessen, die geringfügig über dem Grenzwert lagen. Der zulässige Grenzwert von Asbest für Schul- und Wohngebäude liegt bei 1.000 Fasern pro Kubikmeter, die Messungen ergaben einen Wert von 1.023 bzw. 1.025 Fasern pro Kubik.

Zum Vergleich: In der Außenluft befinden sich im Schnitt 200 Asbestfasern pro Kubik. Die betroffenen Räume wurden auf Anraten des Gutachters bereits ab Mittwoch (20.02.) nicht mehr genutzt.

Bei einer Überprüfung stellte der Schulträger fest, dass in etwa 61 % des Gebäudes die als ursächlich identifizierten Trennwände verbaut wurden. Daraufhin ordnete der Kreis Wesel als Schulträger gemeinsam mit der Schulleitung am Mittwochabend (20.02.) vorsorglich auf Anraten des Gutachters die sofortige Schließung des gesamten Berufskollegs Wesel an.

Systemwände werden gereinigt

In den kommenden Tagen werden nun im gesamten Berufskolleg-Gebäude Raumluftmessungen von einer zertifizierten Fachfirma durchgeführt. Danach werden alle Systemwände gereinigt und gründlich versiegelt, so dass ein weiteres Austreten von Asbest sicher ausgeschlossen werden kann. Danach wird eine erneute Messung der Raumluft durchgeführt, um eine gefahrlose Wiederaufnahme des Schulbetriebs garantieren zu können.

Derzeit rechnet die Kreisverwaltung mit einer Fertigstellung der Arbeiten für Anfang März. Die Kreisverwaltung wird im Rahmen der anstehenden Umbaumaßnahmen alle verbauten Trennwände sukzessive von Fachfirmen ausbauen und ersetzen, um das Asbest vollständig aus dem Schulgebäude zu entfernen.  

Am Mittwochabend (20.02.) wurden die Schüler*innen über die Homepage des Berufskollegs Wesel über den anstehenden Unterrichtsausfall informiert.

Das Kollegium wurde am Donnerstagmorgen (21.02.) von Schulleitung und Schulträger über den aktuellen Sachstand in Kenntnis gesetzt. Eltern, Schüler*innen und Betriebe werden zeitnah ein ergänzendes Informationsschreiben des Schulleiters und des Schulträgers erhalten.

Im Jahr 2010 wurde im Auftrag des Kreises Wesel ein Schadstoffkataster für die kreiseigenen Berufskollegs und Förderschulen durch einen Gutachter erstellt. Die  nun als ursächlich identifizierten Trennwände, die nur im BK Wesel verbaut wurden,  wurden in diesem Zusammenhang vom Gutachter nicht als Verdachtsfall identifiziert und dementsprechend auch nicht beprobt.

Kreisdirektor Ralf Berensmeier: „Die Kreisverwaltung hat nach Feststellung der, wenn auch nur geringfügig, überschrittenen Asbest-Grenzwerte schnell und umfassend gehandelt, um die Sicherheit von Schüler*innen, Lehrpersonal und Verwaltungskräften zu gewährleisten.“

Die Sporthalle ist von der Schließung nicht betroffen und kann von Grundschulen und Vereinen weiterhin genutzt werden. Für Rückfragen von Eltern und Schüler*innen ist das BK Wesel auch am Wochenende jeweils in der Zeit von 10 bis 12 Uhr unter Tel. 0281 – 9 666 10 erreichbar. Die Kreisverwaltung wird als Schulträger die Presse fortlaufend über neue Erkenntnisse informieren.

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.