Armut gibt es auch in Schermbeck

Mit einer Pfand-Aktion unterstützte REWE Conrad die Pfarr-Caritas
Schermbeck Armut in Schermbeck? Ja, es gibt sie, und zwar in den letzten Jahren immer mehr. So hat`s die Pfarr-Caritas der Ludgerusgemeinde verstärkt registriert.
Parallel dazu ist es immer schwieriger, an Spenden zu kommen, um bedürftigen Schermbeckern helfen zu können, weil die Sammler an den Haustüren immer häufiger vergeblich klingeln, da die Bewohner nicht anwesend sind.
In dem Bemühen, neue Wege bei der Erhöhung des Spendenaufkommens zu beschreiten, hat die Pfarr-Caritas auch in diesem Jahr wieder Unterstützung von „REWE Conrad“ bekommen. In der Getränke-Abteilung hing das ganze Jahr über neben dem Leergut-Rücknahmeautomaten ein Kästchen an der Wand mit der Aufschrift „Pfand hilft“.
Wer den Bon, den der Pfandautomat ausdruckte, nicht an der Kasse gegen Bargeld eintauschen wollte, konnte ihn in das Kästchen werfen. Insgesamt kam auf diese Weise ein von Udo Conrad aufgerundeter Betrag in Höhe von 1500 Euro zusammen. Pünktlich zum Weihnachtsfest konnte Udo Conrad 1500 Euro an Anette Speckamp als Vertreterin der Pfarr-Caritas überreichen.
„Wir freuen uns, dass das Geld in Schermbeck bleibt“, bekennt sich Udo Conrad zu der lokalen Hilfsaktion innerhalb der Pfarrgemeinde St. Ludgerus und ergänzt, „auch viele Kunden bestätigen uns, dass sie es positiv finden, wenn das Geld in Schermbeck bleibt.“ Conrad unterstützt die Pfarr-Caritas schon seit 2010 durch die „Aktion Sterntaler“, die er insgesamt fünfmal organisierte. Die Aktion „Pfand hilft“ wird fortgesetzt.

Anette Speckamp freut sich über den Erlös, den REWE-Geschäftsführer Udo Conrad mit der Aktion „Pfand hilft“ zugunsten der Pfarr-Caritas erwirtschaften konnte und um einen eigenen Zuschuss ergänzte. Foto: Helmut Scheffler
Anette Speckamp freut sich über den Erlös, den REWE-Geschäftsführer Udo Conrad mit der Aktion „Pfand hilft“ zugunsten der Pfarr-Caritas erwirtschaften konnte und um einen eigenen Zuschuss ergänzte. Foto: Helmut Scheffler

„Wir können das Geld gut gebrauchen“, berichtet Anette Speckamp. In der Regel wird es für Einzelfallhilfen in besonderen Notlagen verwendet. Häufig werden Sachleistungen übernommen, beispielsweise Mittagessen, Kleidung oder Schulbücher bezahlt. Kleine Zuschüsse gibt es manchmal zum Schulanfang oder bei der Erstkommunion. Vorrang haben jedoch all jene Menschen, die auf der Straße leben oder durch alle anderen sozialen Netze gefallen sind. Dabei wird absolute Diskretion versichert. Selbst die schriftliche Kontaktaufnahme eines Bedürftigen zum Erbitten einer Hilfestellung ist übers Pfarrbüro am Pastoratsweg 10 möglich.

REWE, Pfarr-Caritas, Anette Speckamp

Die finanzielle Hilfestellung ist für die Betroffenen meist die wichtigste Unterstützung, aber darüber hinaus ist die Pfarr-Caritas satzungsgemäß auch behilflich, wenn es darum geht, institutionelle Hilfen freier und behördlicher Wohlfahrtspflege zu vermitteln. Um dies kompetent tun zu können, werden die Mitglieder bei Bedarf vom Caritasverband geschult.
Wer die Pfarr-Caritas unterstützen möchte, kann einen Geldbetrag auf das Konto 100 325 400 bei der Volksbank Schermbeck (BLZ 400 693 63) überweisen.
Udo Conrad organisiert in diesem Jahr noch eine weitere Hilfsaktion. Wenn Kunden eine Tüte mit Grundnahrungsmittel im Wert von fünf Euro füllen ließen, dann ergänzte Conrad den Wert des Inhalts um weitere 50 Cent. So konnten insgesamt 150 Tüten an die Dorstener Tafel übergeben werden. H.Sch.

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.