Anka Zink und die Wirrungen der modernen Kommunikation

Gut zwei Stunden lang gab es beste Unterhaltung bei den Internationalen Frauenkulturtagen mit Anka Zink

Hamminkeln. Mit ihrem Programm „Wo bin ich? Comedy 4.0“ sorgte die Kabarettistin Anka Zink anlässlich des Internationalen Frauentages im Forum des Heinrich-Meyers Schulzentrum für eine kurzweilige Reise durch die . Gut zwei Stunden scherzte die Komikerin über die Neue Welt der Medien.

Hamminkeln_Kabarett mit Anka Zink FotoPetra Bosse

Kontroverse Themen verpackte sie mit reichlich Humor. „Erinnern sie sich noch an ein Faxgerät? Die Zukunft der Kommunikationstechnologie. Im vergangenen Jahrhundert“. „Das muss ja heute der jüngeren Generation noch erklärt werden. Wie auch die Schreibmaschine. Denn wer sich erinnert, weiß, dass dies eine Maschine mit einzelnen Buchstaben war. Du musstest den Satz vorher wissen, denn Korrekturen waren schwierig“.

Twitter und Co

In der Hand ein Smartphone, wischte und tippte Zink ständig auf der Bühne damit rum. Sie liebe, wie sagte, Selfies. Twittern sei nicht so ihr Ding. Denn, wer will schon wissen, wenn in China ein Sack Reis umkippt? Anscheinend viele. „Und wir wollen auch wissen, was war das für ein Sack? War er aus Jute? War der Sack voll, oder war der Sack leer. Mit allen Details“.

Hamminkeln_Kabarett mit Anka Zink FotoPetra Bosse

Und auf Twitter wurden laut Zink früher die Stars gemacht. „Bis Trump kam. Seitdem wird ins Handy gekotzt“.

Schnell wurde den Besucherinnen klar, Reiben und Wischen ist die neue Kulturtechnik.

Dann erklärte sie ausführlich das Wort „Schwarmintelligenz“. Eine Sache, bei der – wenn viele sich zusammen tun – etwas Vernünftiges dabei herauskommt.

Modernes Wohnzimmer

Ihr Auftritt war ein frontaler, analoger Angriff auf die Lachmuskeln, lud aber auch zur Selbstreflexion ein. Wie die Technik immer mehr unser Denken und unsere Aufgaben übernimmt, erklärte sie ausführlich am Beispiel ihrer Wohnung. „Es sieht dort aus wie ein Außenlager eines Elektroladens und der Weg vom Kühlschrank bis zum Bett gleicht einer Fluglandebahn. Rechts und links blinken überall grüne und rote Lichter der Elektrogeräte im Bereitschaftsbetrieb“.

Und natürlich bekamen die Männer, davon mischten sich allerdings nur vier unter das Publikum, so einige Seitenhiebe mit. „Sie wissen, warum Indianer Indianer heißen? Das liegt an Kolumbus. Er meinte, er habe Indien entdeckt. Einmal die falsche Richtung eingeschlagen und dann Jahrhunderte damit angeben“.

Reichlich Applaus

Gut zwei Stunden lang gab es beste Unterhaltung und die Besucherinnen kringelten sich vor Lachen und spendeten der Kabarettistin reichlich Applaus.

Hamminkeln_Kabarett mit Anka Zink

Die Pause nutze Anka Zink dafür, um ihr Buch „Querulantinnen“ aus echtem Papier unter das Volks zu bringen. „Das Buch ist im letzten Jahr zum 100 Jahre Frauenwahlrecht entstanden. 27 Kabarettistinnen aus dem deutschsprachigen Raum zeigen, was sie drauf haben“, erklärt Zink. Das sei ein Buch frei von Klischees mit Texten quer durch alle Genre.

20 Prozent des Verkaufserlöses ging an diesem Abend für die Flüchtlingshilfe in Hamminkeln. „Ich möchte damit Projekte vor Ort mit kurzem Wege und ohne Verwaltung unterstützen“.

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