Amprion gibt Vorzugskorridor für A-Nord bekannt

Der Dortmunder Übertragungsnetzbetreiber Amprion hat heute den Vorzugskorridor für die Gleichstromverbindung A-Nord zwischen Emden an der Nordsee und Osterath im Rheinland vorgestellt.

Den Korridor wird Amprion im März 2018 bei der Bundesnetzagentur (BNetzA) beantragen. Das Unternehmen schlägt damit vor, in welchem einen Kilometer breiten und circa 300 Kilometer langen Streifen es die 24 Meter breite Erdkabeltrasse bauen möchte.

Den Vorzugskorridor finden Sie <<<hier>>>.

Der Vorzugskorridor läuft von Niedersachsen kommend durch das Münsterland auf den Rhein zu und steuert durch den westlichen Niederrhein am Ruhrgebiet vorbei den Netzverknüpfungspunkt im Raum Osterath bei Düsseldorf an. Dort wird das Gleichstromvorhaben A-Nord mit der Hybridfreileitung Ultranet verbunden. Beide Projekte bilden den Korridor A und damit eine der Hauptschlagadern der Energiewende. So soll über diese Stromautobahn künftig eine Menge an Windstrom an der Nordsee eingesammelt und in die Verbrauchszentren im Rhein- und Ruhrgebiet oder weiter nach Baden-Württemberg transportiert werden.

„Mit dem Vorzugskorridor schlagen wir die Strecke vor, die nach jetzigem Stand die raumordnerischen und umweltfachlichen Kriterien am ausgewogensten berücksichtigt. Zudem ist es auch der Weg, der sich unserer Meinung nach bautechnisch am besten umsetzen lässt“, sagt A-Nord-Projektleiter Klaus Wewering.

Amprion rechnet 2019 mit einer Entscheidung

Den Vorzugskorridor reicht Amprion im März 2018 bei der Bundesnetzagentur ein. Dazu stellt Amprion einen Antrag auf Bundesfachplanung, die vergleichbar ist mit einem Raumordnungsverfahren. In den Antragsunterlagen zeigt Amprion aber nicht nur den Vorzugskorridor, sondern auch alle in Frage kommenden Alternativen auf. Zu der Planung können Träger öffentlicher Belange und Privatpersonen auf sogenannten Antragskonferenzen Stellung nehmen. Als Ergebnis der Antragskonferenzen legt die BNetzA zunächst fest, welche Trassenkorridore von Amprion noch einmal im Detail zu untersuchen sind. Auf diese Untersuchung folgt schließlich die formelle, öffentliche Beteiligung, an deren Ende die Genehmigungsbehörde den finalen Korridor festlegt. Amprion rechnet im Jahr 2019 mit dem Beschluss. In dem dann circa 300 Kilometer langen und einen Kilometer breiten Streifen muss Amprion im darauf folgenden Planfeststellungsverfahren die genaue Erdkabeltrasse planen. Sie wird 24 Meter breit sein.

Eine Vorentscheidung ist durch die jetzige Wahl des Vorzugskorridors daher keinesfalls getroffen. Wewering betont: „Ab März liegt der Ball bei der Bundesnetzagentur. Sie wird sich dann erneut intensiv mit allen Belangen auseinandersetzen, so wie wir es getan haben. Ob die BNetzA schließlich unserem Vorschlag folgt, ist jetzt noch völlig offen.“

Seit 2016 hat sich das A-Nord-Projektteam intensiv mit dem Untersuchungsraum beschäftigt, der sich von der Nordsee bis ins Rheinland erstreckte. Circa 100 Veranstaltungen mit Bürgern und Trägern öffentlicher Belange lieferten Amprion wertvolle Hinweise, um die Planung nach und nach zu optimieren. „Es war wichtig, mit den Menschen vor Ort von Anfang an einen offenen Dialog zu führen. Die vielen Gespräche geben uns ein gutes Gefühl für das nun startende Genehmigungsverfahren“, zieht Wewering nach der frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung ein positives Fazit.

Die Gleichstromverbindung A-Nord soll ab dem Jahr 2025 die größtenteils auf See erzeugte Windenergie in den Westen und Süden Deutschlands transportieren. Über die Leitung können zwei Gigawatt Leistung übertragen werden – das entspricht mindestens dem Bedarf einer Großstadt wie Köln.

Weitere Informationen zum Projekt und die Karten zu den Trassenkorridoren finden Sie unter www.a-nord.net.

Die Amprion GmbH ist ein führender Übertragungsnetzbetreiber in Europa und betreibt mit 11.000 Kilometern das längste Höchstspannungsnetz in Deutschland. Von Niedersachsen bis zu den Alpen werden mehr als 29 Millionen Menschen über das Amprion-Netz versorgt. Als innovativer Dienstleister bietet Amprion Industriekunden und Netzpartnern höchste Versorgungssicherheit. Das Netz mit den Spannungsstufen 380.000 und 220.000 Volt steht allen Akteuren am Strommarkt diskriminierungsfrei sowie zu marktgerechten und transparenten Bedingungen zur Verfügung. Darüber hinaus ist Amprion verantwortlich für die Koordination des Verbundbetriebs in Deutschland sowie im nördlichen Teil des europäischen Höchstspannungsnetzes.

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.