Altes Trafohaus mit neuen Aufgaben

MGV „Eintracht“ ist jetzt auch ein Immobilienbesitzer

Schermbeck „Das ist eine wunderbare Win-win-Situation“, stellte Michael Sonfeld am Montagabend fest, als er im Auftrag der „innogy Netze Deutschland GmbH“ einen großformatigen Schlüssel mit der Aufschrift „Bonifatiusstraße, Trafostation“ an Michael Göbel, den Vorsitzenden des Schermbecker Männergesangvereins „Eintracht“, übergab.

Die Schlüsselübergabe steht symbolisch für die Übergabe des nicht mehr benötigten Trafohauses. Um regenerative Energie ins Netz einspeisen zu können, muss man wesentlich intelligentere Trafostationen haben. Nahe der bisherigen Station ist inzwischen eine deutlich kleinere Station mit Hightech-Ausstattung entstanden.

Die alte Station hätte vom ehemaligen RWE verkauft werden können. Doch der Sänger Wilfried Adomeit nahm Kontakt mit dem ehemaligen RWE-Betrieb Westnetz auf. Über Bürgermeister Mike Rexforth gelang es, dass sich die jetzige RWE-Tochter „innogy“ für die Abgabe an einen gemeinnützigen Verein entschied. „Es gab mehrere Nachbarn als Interessenten, aber Gemeinwohl geht über Einzelwohl“, begründete der „innogy“-Liegenschaftler Michael Sonfeld die Entscheidung für die „Eintracht“. Am 12. Oktober unterschrieben die „Eintracht“-Vorstandsmitglieder Michael Göbel und Wolfgang Herkel in Hamminkeln den Übernahmevertrag. Die Grundbucheintragung steht noch aus.

Inzwischen kann man kaum noch erkennen, dass in dem ehemaligen Trafohaus von der Größe einer Garage bislang Gerätschaften standen, die Strom in einer Stärke von 10 000 Volt in 380-Volt Haushaltsstrom umwandelten und über eine Vielzahl von Kabel in einzelne Schermbecker Straßenzüge leiteten.

Michael Sonfeld (3.v.r.), der Liegenschaftler der Firma „innogy Netze Deutschland GmbH“, übergab am Montagabend an den „Eintracht“-Vorsitzenden Michael Göbel (5.v.r.) einen symbolischen Schlüssel für das ehemalige Trafohaus Bonifatiusstraße. Foto Helmut Scheffler
Michael Sonfeld (3.v.r.), der Liegenschaftler der Firma „innogy Netze Deutschland GmbH“, übergab am Montagabend an den „Eintracht“-Vorsitzenden Michael Göbel (5.v.r.) einen symbolischen Schlüssel für das ehemalige Trafohaus Bonifatiusstraße. Foto Helmut Scheffler

Die Renovierungsarbeiten wurden unter der Leitung von Reiner Hülsmann und mit Unterstützung von Peter Dieker innerhalb von nur vier Wochen durchgeführt“, berichtet Pressesprecher Dr. Wolfgang Kimpenhaus vom ehrenamtlichen Engagement der beiden Sänger, die auch in Zukunft für das renovierte Trafohaus zuständig sein wollen. Bei der Renovierung erwiesen sich Reiner Horstkamp und Rainer Cremerius als Sponsoren. Von Horstkamp gab es Farben und von Cremerius wurden drei Stromzähler zur Verfügung gestellt, montiert und in Betrieb genommen.

Der MGV lagert jene Requisiten, die fürs Pfingstsingen und für die Karnevalsfeier benötigt werden, weiterhin bei der Firma Besten. Das ehemalige Trafohaus gibt dem Verein nun die Gelegenheit, einige Dinge, die schnell und häufiger benötigt werden, zu lagern. Hinzu kommen solche Gegenstände, die bisher bei den Sängern privat eingelagert wurden. H.Sch.

 

 

Vorheriger ArtikelAlles über Infektionskranken von Dr. Neukam
Nächster ArtikelTurmverein Damm zeigte sich von seiner sportlichen Seite
Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.