AGR teilt mit: Das Deponiegut soll nicht radioaktiv belastet sein

Am 31. März hatte sich das Schermbecker Ratsmitglied Rainer Gardemann mit folgendem Brief an Bürgermeister Mike Rexforth gewandt.

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,

die CDU-Fraktion bittet die Verwaltung, in der nächsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses, Auskunft zu den Arbeiten auf der Sondemülldeponie Hünxe/Schermbeck zu geben.

Begründung: Nach einem Bericht der NRZ, in der Dinslakener Ausgabe vom 30.03.2016, sind 40.000 Tonnen Material auf der Sondermülldeponie angenommen worden. Überwiegend soll es sich um Material der Deponieklasse 1 handeln. Welche anderen Stoffe sind angeliefert worden und wie wirken sich die Arbeiten auf die Anwohner aus? Ergeben sich Hinweise auf Gefahren für die Umwelt?

Mit freundlichen Grüßen

Rainer Gardemann

Auf die im Brief gestellten Fragen hat inzwischen Michael Block als Pressesprecher  der AGR Abfallentsorgungs-Gesellschaft Ruhrgebiet mbH in Herten geantwortet.

Sehr geehrte Damen und Herren,

bitte erlauben Sie mir, Sie kurz über einen aktuellen Sachverhalt zu informieren:

Nach einzelnen Medienberichten in den vergangenen Wochen wurden wir, die AGR Gruppe mit unserer Deponie SAD Hünxe-Schermbeck, nun von der WDR Lokalzeit aus Duisburg als Auftragnehmer im Rahmen des Projekts „Rückbau der Bohrschlammgrube Erika“ nach unseren Aufgaben in diesem Projekt gefragt. Unsere Antwort hierzu, die auch im Rahmen unserer Arbeit für den Umweltschutz sowie die Entsorgungssicherheit zu sehen ist, darf ich Ihnen wie folgt zur Kenntnis geben:

Die AGR übernimmt im Rahmen des Rückbaus der Bohrschlammgrube Erika in Dalum, Niedersachsen, als Auftragnehmer der Remondis Industrie Service GmbH Materialien, die vor allem der Deponieklasse III (DK III) entsprechen. Als Unternehmen mit mehreren Jahrzehnten Erfahrung im Bereich der geordneten Deponierung entsorgt die AGR diese sicher und fachgerecht.

Bei diesen Materialien handelt es sich um Bohrschlamm und Böden, die in der Bohrschlammgrube Erika ausgekoffert, ggfs. konditioniert, dann aufgemietet, analysiert und unter Begleitung eines externen Gutachters zu verschiedenen Deponien transportiert werden. Anschließend werden diese AGR zugewiesenen Materialien auf der für solche Stoffe vorgesehenen Sonderabfalldeponie Hünxe-Schermbeck sicher eingebaut und sicher abgelagert.

Die Sonderabfalldeponie Hünxe-Schermbeck erfüllt selbstverständlich alle Anforderungen an die höchste Deponieklasse für die obertägige Ablagerung von Abfällen und an die Sicherheits- und Umweltschutzvoraussetzungen in Bezug auf Ablagerungs- und Deponiebetriebstechnik.

Mit Blick auf Teile der bisherigen Berichterstattung über den Rückbau der Deponie Erika und Analysen zu einzelnen Stoffen ist festzuhalten: Entsprechend der AGR vorliegenden Analysen liegen die Belastungen der Abfälle mit Quecksilber und Arsen deutlich unterhalb der Zuordnungswerte für eine Deponie der Klassen 0 bzw. I, also viel niedriger als für eine DK III-Deponie. Eine Untersuchung auf Radioaktivität wurde vorgenommen und ergab keinen anzeigenswerten Befund.

Allgemeine Informationen zu dem Projekt sind abrufbar unter: http://www.gdfsuezep.de/aktuelles/archiv/2015/rueckbau-der-bohrschlammgrube-erika.html

Sofern Sie, die zuständigen Ausschüsse des Rates oder auch Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Fragen zu diesem Projekt oder zur SAD Hünxe-Schermbeck haben, stehen wir selbstverständlich jederzeit gerne zur Verfügung.

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.