Elf Tage nach dem Brand im Blumenerdenwerk Stender am 11. Juni 2010 entstand im Anflug von Osten dieses Luftbild. Noch deutlich sind die Brandschäden an dem grünen Gebäude im Zentrum des Luftbildes zu erkennen.
Die Firma Stender ist Teil des größten Gewerbegebietes der Gemeinde Schermbeck. Das Gewerbegebiet Heetwinkel, von dem man hier einen Ausschnitt des mittleren Bereiches zwischen Umgehungsstraße (r.) und Alter Poststraße (l.) sieht, entstand in den 1970er-Jahren. Ausgangspunkt für die damaligen Bemühungen der Gemeinde um zusätzliche Betriebe war die Wirtschaftssituation ausgangs der 1960er-Jahre, deren Einseitigkeit die Volkszählung des Jahres 1970 in aller Deutlichkeit enthüllte. Von den 16 Industriebetrieben gehörten acht zum Wirtschaftszweig Bau-Steine-Erden, drei zur holzbe- und -verarbeitenden Industrie und fünf zum Bereich der Druckerei und Vervielfältigungstechnik. Noch deutlicher wird die wirtschaftliche Monostruktur an den folgenden Zahlen: Von den 536 Beschäftigten arbeiteten 451 im Sektor Bau-Steine-Erden.
In den Jahren 1970/71 wurden zwischen Maassenstraße und Kapellenweg erst der Flächennutzungsplan geändert und dann Bebauungspläne für die neuen Gewerbeflächen ausgewiesen. Die Bebauungspläne 6 (Schermbeck) und 2 (Bricht) wurden 1974 rechtskräftig. Später wurde mit dem Bebauungsplan 24 eine weitere 5,2 Hektar große Fläche östlich des Kapellenweges zur Arrondierung des Gewerbegebietes hinzugenommen.
1976 wurde mit dem abschnittsweisen Ausbau des Gewerbegebietes begonnen. Die ersten Grundstücke wurden 1975 für 10 DM/Quadratmeter verkauft. Ende der 1980er-Jahre war der Heetwinkel weitgehend an siedlungswillige Betriebe verkauft worden. Inklusive Erschließung kostete damals ein Quadratmeter 25 DM. Das war ein vergleichsweise niedriger Satz im gesamten Kreis Wesel.
Den Empfehlungen des im Jahre 1997 verabschiedeten Gemeindeentwicklungsplanes folgend, wurde inzwischen mit dem Ausbau des Gewerbegebiets Kapellenweg begonnen.
Die Gewerbeflächen zwischen Kapellenweg und Maassenstraße sind verkehrsgünstig gelegen. An beiden Enden existieren Anschlüsse an die Bundesstraße 58, über die gute Anbindungen an die Autobahnen A 31 und A 3 möglich sind. Der Güterbahnhof Wesel ist 18 Kilometer entfernt, der IC-Anschluss in Duisburg und der Ruhrorter Hafen jeweils etwa 35 Kilometer.
Von der rund 2600 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten der Gemeinde Schermbeck am Jahresende 2008 arbeiteten 46,9 Prozent im produzierenden Gewerbe, 23 Prozent im Sektor „Handel, Gastgewerbe und Verkehr“, 26,2 Prozent im Bereich „Sonstige Dienstleistungen“. Die einstmals sehr bedeutende Landwirtschaft hat inzwischen in Schermbeck deutlich an Bedeutung verloren. Die 101 Beschäftigten machen nur noch 3,9 Prozent der Beschäftigten aus. H.Sch.